Eignungszone Nickelsdorf: Gefahr für Adler und Lebensmittelversorgung

Nickelsdorf, 17. 8. 2021

GRÜNE kritisieren tendenziösen Umweltbericht zur PV-Freifläche in Nickelsdorf
In Nickelsdorf sollen rund 125 Ha Grün- und Ackerfläche für zwei Groß-PV-Anlagen gewidmet werden. Dabei handelt es sich großteils um mittel- bis hochwertige Böden, die durch die Installierung von mehr als 460.000 Solarpaneelen für die Landwirtschaft verloren gehen. “ Wir wollen, dass zuerst PV-Anlagen auf Dachflächen, Industriebrachen und Parkplätzen platziert werden. Hier gibt es enormes ungenutztes Potential, das zuerst ausgeschöpft werden muss. Dieses Screening fand in Nickelsdorf aber scheinbar gar nicht statt“, kritisiert der GRÜNE Bezirkssprecher Georg Tischler den von einer Agentur verfassten Umweltbericht, der sehr konzernfreundlich formuliert ist.
Tischler wie auch der GRÜNE Landwirtschafts- und Naturschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller kritisieren weiters, dass im Umweltbericht keine Doppelnutzung der Freiflächen  – die sogenannte Agrovoltaik – gefordert wird. Mit dieser gäbe es keine Konkurrenz von Lebensmittelproduktion und Energieerzeugung.

PV-Eignungszone gefährdet Seeadler-Nachwuchs
Die Flächen liegen außerdem direkt neben dem Natura 2000-Vogelschutzgebiet Parndorfer Platte-Heideboden, das auch Revier für die in unmittelbarer Nähe brütenden Adler ist. „Die einzige beschriebene Maßnahme ist ein 10-Meter-Abstand zu dem Wäldchen, in dem das Brutgebiet liegt. Das ist zu wenig, denn eine so massive Einschränkung der Jagdflächen bedeutet einen starken Eingriff für die Kaiser- und Seeadler“, kritisiert Spitzmüller, der auch darauf hinweist, dass die Adler die PV-Zonen künftig nicht mehr bejagen werden können. „Es besteht die Gefahr, dass diese massive Veränderung den Brutstandort gefährdet“, warnt der Naturschutzsprecher.

 

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