Tagung „Gewalt- und Mobbingprävention an Schulen“ an der PH Burgenland

Eisenstadt, 7. 9. 2021

Förderung psychosozialer Gesundheit & Prävention von Gewalt als Basis gelingenden gesellschaftlichen Lernens

Besonders in den vergangenen Monaten haben Umbrüche und damit verbundene Veränderungen im Beziehungssystem alle Beteiligten in der Schule vor große Herausforderungen gestellt. Psychosoziale Gesundheit und gruppendynamische Aspekte niederschwelliger Präventionsarbeit wurden stark beeinflusst. Die Tagung „Gewalt- und Mobbingprävention an Schulen“ der PH Burgenland widmete sich der Leitfrage, wie angesichts dieser Entwicklungen die Förderung von psychosozialer Gesundheit und die Prävention von Gewalt und Mobbing an Schulen gelingen kann. In Vorträgen und Workshops wurden tragfähige und evidenzbasierte Maßnahmen, die sich in der Praxis bewährt haben, vorgestellt, diskutiert und analysiert. Das Ziel hierbei war, Pädagog_innen in ihrer täglichen präventiven Arbeit zu unterstützen und ihre individuelle Handlungsfähigkeit zu erweitern. Die Tagung fand im Rahmen einer Präsenzveranstaltung an der PH Burgenland unter strenger Einhaltung der Covid-19-Regeln vom 2. bis 3. September 2021 statt.

Die Tagung startete mit dem Film „Mobbing?“ von Andrea Motamedi, Andre Blau und con-act, der sich diesem Thema auf theatralische Weise annähert. Die Analyse versuchte insbesondere auf die Hintergründe von Mobbing und deren Auswirkungen auf Betroffene einzugehen.

In ihrer Keynote „Cybermobbing – „neues“ Phänomen!?“ gab die vielgefragte Expertin für Safer-Internet Barbara Buchegger einen kurzweiligen Einblick in die Prozesse der digitalen Medien beim Cyber-Mobbing. PHB-Mitarbeiter Florian Wallner, anerkannter Experte in Mobbingprävention und Mitinitiator des Projekts Schulklima 4.0 – Schlüssel zur Prävention (https://www.ph-burgenland.at/bildergalerien/schulklima/), widmete sich der Frage, wie die Förderung der psychosozialen Gesundheit und Mobbingprävention in den Schul- und Unterrichtsalltag eingebettet werden kann.

Am zweiten Tag standen viele Workshops zur Prävention bzw. zur Intervention und den damit verbundenen brennenden Fragen zur Auswahl. Besonderen Stellenwert hat die Beziehungsgestaltung von Pädagog_innen und Schüler_innen auf allen Ebenen. Gruppendynamische Faktoren haben in diesem Zusammenhang ebenso große Bedeutung wie der Umgang mit Konflikten, die Ausgestaltung von Regeln und Konsequenzen oder die strukturelle Verankerung von präventiven Maßnahmen in der Schulkultur.

„Ein wichtiger Auftrag der österreichischen Schule ist es, junge Menschen zu gesunden, verantwortungsbewussten Bürgern heranzubilden. Dazu müssen sie Grund-, Selbst- und Sozialkompetenzen erwerben. Durch zahlreiche Studien wissen wir, dass der Kompetenzerwerb des Kindes nur in einem förderlichen, angstfreien Raum stattfinden kann. In Schulklassen entwickeln sich aber oft Dynamiken, die sowohl im analogen als auch im digitalen Raum zu Spannungen, Aggressionen und Gewalt führen und die somit Lernen verhindern“, sagt PHB-Rektorin Sabine Weisz. Hier seien alle Akteur_innen in der Schule verpflichtet, genauer hinzusehen und sich diesen Problemen aktiv zu stellen. „Nur so kann die Schule ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen. Der Alltag in der Klasse mit den vielfältigen Begegnungen bietet täglich kleine Lernanlässe für die Entwicklung von Empathie, Konfliktfähigkeit und Toleranz.“, so Rektorin Sabine Weisz.

 

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