Kriminalstatistik 2021: Das Burgenland gehört nach wie vor zu den sichersten Bundesländern

Eisenstadt, 15. 2. 2022

Im Burgenland gab es 2021 bei der Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg und liegt damit auf dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Die Internetkriminalität bleibt weiterhin eine kriminalpolizeiliche Herausforderung. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für Österreich.

2021 bearbeitete die Polizei im Burgenland insgesamt 9.208 Anzeigen. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2020 einen Anstieg der Anzeigen von 15,7 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 52,6 Prozent, die Anzahl der geklärten Delikte stieg um 3 % auf 4.844 Straftaten.

„Die Kriminalstatistik 2021 belegt eindeutig, dass die sicherheitspolizeiliche Grundversorgung im Burgenland hervorragend aufrechterhalten worden ist. Und dass trotz der Auswirkungen durch die auch 2021 bestehende Corona-Pandemie, die erhebliche polizeiliche Ressourcen beansprucht hat. Das Burgenland zählt nach wie vor zu den sichersten Bundesländern. Wenn man den Bereich der Schlepperei herausrechnet, können wir im Burgenland von einer Aufklärungsquote von 62,2 % ausgehen. Das spricht für die Qualität der polizeilichen Arbeit und stellt einen Spitzenplatz im Österreich-Vergleich dar. Wir dürfen aber einerseits die aktuellen Herausforderungen wie z.B. Cybercrime nicht vergessen, und andererseits auch die Schlagzahl bei der Bekämpfung von Gewalt-, Eigentums- und Suchtgiftdelikten aber auch der Schlepperei nicht verringern,“ so Landespolizeidirektor- Stellvertreter Generalmajor Werner Fasching.

„Die Kriminalstatistik 2021 ist für uns einerseits Auftrag, den erfolgreichen Weg der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung weiter zu gehen, auf der anderen Seite aber auch die kriminalpolizeilichen Herausforderungen offensiv anzunehmen und jedenfalls die Prävention weiter zu intensivieren“, meint Obstlt Norbert Janitsch, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts.

 

 

Über die Tatverdächtigen

 Insgesamt wurden 6.069 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2020 ist das ein Plus von 0,6 Prozent. 2.250 Tatverdächtige waren keine österreichischen Staatsbürger. Der Anteil der fremden Tatverdächtigen lag somit bei 37,1 Prozent (2020: 38,7 Prozent). Zu den häufigsten Herkunftsländern der Tatverdächtigen zählten Ungarn (648), Rumänien (204), Deutschland (180), Slowakei (176 und Serbien (137).

 

Gewaltdelikt

1.075 Gewaltdelikte wurden 2021 im Burgenland zur Anzeige gebracht. Das entspricht einer Steigerung von 6,4 % zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 88,5 Prozent und ist im Vergleich zu 2020 um 1,1 Prozentpunkte gefallen.

Bei den Gewaltdelikten in der Privatsphäre gab es mit 400 angezeigten Delikten einen Anstieg um 21 % (330), gleichzeitig stieg aber auch die Aufklärungsquote von 329 auf 398 Fälle um 21 %

(99,5 %).

 

Eigentumskriminalität

Es wurden 2021 1.597 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, das waren um 23,2 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote lag bei 35,1 Prozent, dies entspricht einem leichten Rückgang von 3,4 Prozentpunkten.

Im Einzelnen ist bei Wohnungseinbrüchen ein deutlicher Rückgang auf 86 Delikte zu verzeichnen

(-32,8 %), die Aufklärungsquote liegt bei 34,9 %. Bei KFZ-Diebstählen bedeuten 48 angezeigte Fälle, ein Plus von 11,6 % und eine Aufklärungsquote von 43,8 %.

 

Cybercrime bleibt eine große Herausforderung

Die angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 56,2 Prozent von 578 auf 903 Straftaten 2021, die Aufklärungsquote liegt bei 40,5 Prozent (ein Plaus von 5,9 %). Nach wie vor bleibt Cybercrime auch zukünftig eine der großen polizeilichen Herausforderungen.

 

Suchtmittelkriminalität: Anzeigen fielen leicht

Der Handel und der Schmuggel werden mit allen verfügbaren illegalen Suchtmitteln betrieben. Die Bahn- und Straßenverbindungen entlang der Landesgrenzen dienen als stark frequentierte Transportrouten. Der Kampf gegen die Suchtmittelkriminalität wird zudem durch den Handel im Internet (Darknet) und dem dadurch verbundenen Postversand erschwert.

2021 wurden im Burgenland 715 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 18,3 Prozent (875).

 

 

Schlepperei

Eine besondere Bedeutung kommt im Burgenland der Bekämpfung der Schlepperei (§ 114 FPG) zu. Waren im Jahre 2019 noch 83 Straftaten zu verzeichnen, so stieg die Deliktszahl im Jahre 2020 auf 324 und im Jahr 2021 auf 1.602 (+ 394,4 %). Diese 1.602 Delikte stellen insgesamt 17,4 % der Gesamtkriminalität im Burgenland dar. Wenn man diesen Deliktsbereich aus der Gesamtstatistik herausrechnet, ergibt sich eine Aufklärungsquote im Burgenland von 62,2 % (Schlepperei eingerechnet 52,6 %).

 

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität ist im Jahr 2021 von 1.216 Anzeigen auf 1.769 Delikte gestiegen, ein Plus von 45,4 Prozent. Es wurden aber auch 1.100 Fälle geklärt, was einem Plus von 77,1 % entspricht (2020: 621 geklärte Fälle), die Aufklärungsquote konnte dadurch auch auf 62,2 % gesteigert werden (2020: 51,1 %). Der Großteil der Fälle entfiel auf Betrugsdelikte (1.304).

 

Zusammenfassung

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Kriminalstatistik sehr klar darlegt, dass das Burgenland nach wie vor zu den sichersten Bundesländer Österreichs zählt (die Anzahl der angezeigten Straftaten ist die niedrigste österreichweit), andererseits auch ganz klar die Herausforderungen aufzeigt, denen sich die Polizei im Burgenland im heurigen Jahr zu stellen hat. Höchsten Stellenwert in der polizeilichen Arbeit wird jedoch auch weiterhin die gute Zusammenarbeit mit der burgenländischen Bevölkerung haben, um den bereits bekannten und eventuell neu hinzukommenden Aufgabenstellungen geeignet begegnen zu können.

 

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