Schließung von weiteren Raika-Filialen im Südburgenland

Olbendorf, 25. 2. 2022

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Diesmal geht es um die Schließung von 5 Raika Bankfilialen im Südburgenland in den Bezirken Güssing und Jennersdorf, darunter auch Olbendorf. Dort fand eine gemeinsame Pressekonferenz mit LAbg. Bgm. Wolfgang Sodl, Landtagspräsidentin Verena Dunst und Helmut Bieler, Präsident des Pensionistenverbandes Burgenland zum Thema Filialschließungen statt.


Wohnortnahe Bargeldversorgung muss gesichert bleiben

„Die wohnortnahe Versorgung mit Bargeld muss für alle Burgenländerinnen und Burgenländer erhalten werden. Das ist ein Mehrwert für alle und stärkt die Gemeinden in ihrer Infrastruktur, auch wenn die Bankfilialen geschlossen werden“, erklären SPÖ-Bezirksvorsitzende Verena Dunst, Landtagsabgeordneter Wolfgang Sodl und der Präsident des PVÖ, Helmut Bieler.  

Im südlichen Burgenland werden fünf Filialen der Raiffeisen Regionalbank Güssing-Jennersdorf am 11. März das letzte Mal geöffnet sein. Deutsch-Schützen, Königsdorf, Neuhaus am Klausenbach, Olbendorf und Strem verlieren damit ihre Bankstellen im Ort. Besonders die ältere Generation, die nicht mobil ist und keinen Zugang zu Online-Banking hat, leidet unter diesen Einsparungsmaßnahmen.

 

Bankomat soll Bargeldversorgung garantieren

Die Raiffeisen Bankstelle in Olbendorf war eine wichtige Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger. „Besonders als die Postfiliale geschlossen wurde, war die Raika die einzige Möglichkeit für die Abwicklung der Bankgeschäfte und ich bin sehr dankbar, dass die hervorragenden Dienstleistungen den Kunden zur Verfügung gestanden sind. Bankstellenleiter Rudolf Strobl hat mit seinem Team eine großartige Arbeit geleistet, denn besonders bei Bankgeschäften ist es wichtig, das Vertrauen seiner Kundinnen und Kunden zu haben“, führt Landtagsabgeordneter Bürgermeister Wolfgang Sodl aus. „Trotzdem war es ziemlich überraschend und kurzfristig, als wir von der Schließung der Filiale erfahren haben.“ Jetzt setzt sich Wolfgang Sodl für die Erhaltung des Bankomats ein, damit die Bargeldversorgung im Ort gesichert ist. „Wir sind derzeit mit drei Anbietern im Gespräch und müssen die Angebote sorgfältig abwägen. Ein Anbieter fordert beispielsweise eine Gebühr bei unter 3000 Behebungen im Monat ein, wir hatten bisher immer zirka 1500 Behebungen im Monat. Ein anderer hebt wiederum eine Gebühr pro Behebung ein. Es gibt  vom Land Bedarfszuweisungen für Gemeinden, die einen Bankomat übernommen haben, diese belaufen sich auf 2000 Euro pro Jahr. Wir müssen nun die Zahlen prüfen und werden uns dafür einsetzen, dass dieser Bankomat allen weiterhin zur Verfügung steht.“

 

Besondere Benachteiligung der älteren Generation

Helmut Bieler, Präsident des PVÖ, bereitet die Entwicklung in Bezug auf die ältere Generation besoders Sorgen:Gerade im Südburgenland haben die vielen Schließungen von Postämtern, Polizeiinspektionen und Bankfilialen zu einer Ausdünnung der Infrastruktur geführt, die ältere Menschen vor große, manchmal vor unlösbaren Problemen gestellt hat. Wir wissen, dass vor allem Ältere nicht so mobil sind wie andere, aber auch mit digitalen Medien oft große Probleme haben. Daher treffen sie die aktuellen, zusätzlichen Schließungen der Banken besonders stark. Das ist eine Diskriminierung der älteren Generation, die ich sehr kritisch sehe. Nicht nur dass PensionistInnen niedrigere Überziehungsrahmen haben als vor ihrer Pensionierung, kommen sie auch viel schwieriger zu einigermaßen leistbaren Krediten, wenn z.B. die Heizung oder das Bad dringend repariert bzw. erneuert werden müssen. Viele können mit online Banking nichts anfangen und sind daher bei der  Abwicklung ihrer Bankgeschäfte auf direkte Hilfe und Beratung vor Ort und nicht in einer anderen Gemeinde angewiesen. Ich hab den Eindruck, dass die Banken nach der Rettung durch den Staat – also durch uns – wieder satte Gewinne schreiben und gleichzeitig die Leistungen reduzieren. Das ist nicht akzeptabel und daher tun wir unseren Unmut über diese Situation und die neuerlichen Bankschließungen laut kund.“

Flexible Lösungen müssen gefunden werden

SPÖ-Bezirksvorsitzende Verena Dunst bietet Betroffenen die Hilfe von Bankenombudsmann Ernst Loss an: „In der ländlichen Struktur ist das Leben einfach anders, die Alterspyramide muss berücksichtigt werden. Der Bund muss darauf achten, dass essentielle Leistungen nicht privatisiert werden. Der Bankenombudsmann Ernst Loos hat seine volle Unterstützung zugesagt, er wird mit Menschen, die Unterstützung brauchen, zu der Bank fahren und Lösungen erarbeiten. Bitte melden sie sich bei ihm unter der Telefonnummer 0676 / 9055701. Der Bezirk Güssing hat in der vergangenen Zeit viel Zuzug erfahren, durch die Pandemie wollen viele wieder am Land leben. Wir brauchen eine gute Infrastruktur. Wir dürfen unsere Lebensqualität nicht verlieren!“

 

 

 

 

 

 

 

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