Eisenstadt, 14. 9. 2020
Wie gut kommt man ohne Auto zu den Seebädern rund um die Landeshauptstadt? Genauer gefragt: wie gut kommt man vom Ortszentrum die berühmte letzte Meile mit Öffis zum See? Diese Frage stellen sich die GRÜNEN im Bezirk Eisenstadt Umgebung und machen die Probe aufs Exempel. Getestet werden die öffentlichen Verbindungen in Purbach, Breitenbrunn, Oggau, Rust und Mörbisch.
Gute Verbindung im Norden…
Zunächst die gute Nachricht: Mit dem Zug oder Bus sind alle getesteten Orte gut zu erreichen. Purbach und Breitenbrunn mit dem Zug wird jede Stunde von Wien aus angefahren, von Eisenstadt sogar alle 30 Minuten. Doch vom Bahnhof in Breitenbrunn sind es noch weite 4 km zum beliebten Seebad. „Wir haben schon seit vielen Jahren den Gmoabus, der die Gäste vom Bahnhof abholt und für 1,50 Euro zum Seebad bringt. Es reicht ein Anruf – am besten schon vom Zug aus – und zehn Minuten später steht der Bus schon am Bahnhof“, erklärt die GRÜNE Gemeinderätin Rosemarie Grosz.
Ähnlich ist die Situation in Purbach, das zwar kein Seebad, aber doch freien Seezugang anbietet. Auch hier bringt der Gmoa-Bus die Gäste in sieben Minuten zum See. Oggau bildet die Ausnahme im Norden von Eisenstadt. Eine Busverbindung zum Hafen gibt es nicht. Für viele Kinder und Jugendliche, die am Hafen die Ausbildung bei der Wasserrettung absolvieren, bedeutet das: Elterntaxi.
…schlechte im Süden der Landeshauptstadt
Ähnlich sieht es auch in Rust aus, will man ins beliebte Seebad. Zwar fährt vom Bahnhof in Eisenstadt stündlich ein Bus nach Rust und benötigt dafür kaum länger als ein Auto, dieser hält aber nur im Ortszentrum. „Für die restlichen 2 km gibt’s kein Angebot. In praller Sonne und vielleicht noch mit Kindern und Strandsachen ist man zu Fuß eine halbe Stunde unterwegs. Das ist nicht sehr verlockend“, resümiert die Ruster GRÜNE Renate Lissy-Honegger.
Nicht viel anders ist es in Mörbisch. „Bis vor wenigen Jahren hatten auch wir einen Gmoa-Bus wie in Breitenbrunn. Doch jetzt bleibt den Gästen, die nicht mit dem Auto anreisen wollen, nur noch der 30 Minuten lange Fußmarsch“, kritisiert der GRÜNE Michael Bacher.
Leichte Änderung im Fahrplan, große Wirkung
Die GRÜNEN wünschen sich und den Gästen, die klimafreundlich anreisen wollen, eine Änderung des Busfahrplans in den Sommermonaten. Der Regionalbus soll nicht nur das Ortszentrum ansteuern, sondern auch die Seebäder in Rust und Mörbisch. „Wir haben schon gute öffentliche Anbindungen an die Ortszentren mit Bus und Bahn. Jetzt geht es nur noch um die letzte Meile. Gerade da müssen wir attraktive Alternativen zum Auto anzubieten, dann wird das Angebot auch angenommen“, ist die GRÜNE Bezirkssprecherin Regina Petrik überzeugt.
Petrik verweist auch darauf, dass nicht alle Familien mehrere Autos zur Verfügung haben. „Wenn ein Elternteil mit dem Auto pendelt und es kein Zweitauto gibt, bleibt vielen ein Badetag am See verwehrt. Eine öffentliche Verbindung ist daher auch sozial gerecht“, meint die Bezirkssprecherin.