Künstliche Natur? Wenn Blüten schön aussehen – aber niemandem nützen

Eisenstadt, 24. 7. 2025

Sie sind farbenfroh, auffällig und in vielen Gärten oder auf Balkonen zu finden – doch viele beliebte Zierpflanzen haben für Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber keinerlei ökologischen Wert. Die GRÜNEN Burgenland rufen dazu auf, bei der Pflanzenauswahl nicht nur auf Schönheit, sondern auch auf den Nutzen für die Natur zu achten.

Klubobmann Spitzmüller mit heimischen Malven im Garten

„Es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, dass jede blühende Pflanze automatisch gut für die Umwelt ist“, sagt Wolfgang Spitzmüller, Klubobmann der GRÜNEN Burgenland. „Viele gezüchtete Sorten sehen zwar beeindruckend aus, bieten aber weder Pollen noch Nektar – und sind damit für unsere Insektenwelt schlicht bedeutungslos.“

Problematisch sind beispielsweise sogenannte gefüllte Blüten, bei denen die Staubgefäße in zusätzliche Blütenblätter umgewandelt wurden. Dadurch kommen Bestäuber kaum oder gar nicht mehr an Nahrung. Auch viele exotische Zierpflanzen, wie sie im Handel stark vertreten sind, sind ökologisch irrelevant – unsere heimischen Insekten sind schlicht nicht an sie angepasst. Selbst bei Pflanzen, die über lange Zeit blühen, ist oft die Qualität der Nährstoffe zu gering, um einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten.

„Natürlich darf man auch Blumen pflanzen, die einfach „nur“ schön aussehen“, betont Spitzmüller. „Aber entscheidend ist die Mischung. Wenn man im Garten oder auf dem Balkon zumindest einen Teil der Fläche mit heimischen Wildpflanzen und ungefüllten Blütenformen gestaltet, kann man sehr viel bewirken.“

Statt auf Exoten oder Zuchtsorten zu setzen, empfehlen die Grünen heimische Pflanzen wie beispielsweise den Wiesen-Salbei, die Wilde Malve oder den Borretsch – Pflanzen, die nicht nur attraktiv sind, sondern auch als wertvolle Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten dienen. Wer sich für solche Arten entscheidet, unterstützt aktiv den Erhalt der biologischen Vielfalt.

„Ein Garten kann gleichzeitig schön und naturnah sein“, so Spitzmüller abschließend. „Mit ein wenig Aufmerksamkeit bei der Auswahl der Pflanzen wird er zur Oase für Mensch und Tier.“

 

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