Post-Zustellbasis Jennersdorf

Jennersdorf, 17. 11. 2025

Geschlossenes Signal gegen die geplante Schließung der Post-Zustellbasis – Gemeinden stellen sich schützend vor Infrastruktur und Beschäftigte

Die Bürgermeister:innen aller zwölf Gemeinden im Bezirk Jennersdorf sprechen sich geschlossen und mit Nachdruck gegen die kolportierten Schließungspläne der Post-Zustellbasis in Jennersdorf aus. Die regionale Politik zeigt damit einmal mehr, dass sie in dieser entscheidenden Frage an der Seite der Bevölkerung und der Bediensteten steht.

„Die gesamte Region sendet ein klares Signal und ein starkes Zeichen an die Verantwortlichen. Unsere 12 Gemeinden und Bürgermeister:innen lehnen diesen Abbau entschieden ab. Wir stehen hinter unseren Postlerinnen und Postlern und hinter unserer Bevölkerung. Eine Schließung wäre ein Schlag ins Gesicht für unsere Region“, betont LAbg. Fabio Halb.

Auch Jennersdorfs Bürgermeister Reinhard Deutsch warnt eindringlich vor den langfristigen Folgen eines solchen Schrittes:

„Unsere Bezirkshauptstadt darf nicht noch die Zustellbasis und vielleicht in weiterer Folge die Post verlieren. Es geht hier um unsere Grundinfrastruktur. Wenn diese ausgedünnt wird, verlieren wir Versorgungsqualität, Arbeitsplätze und regionale Stabilität.“

Für Deutsch Kaltenbrunns Bürgermeisterin Andrea Reichl ist die Situation ebenfalls klar: „Dieser Schritt ist nicht nachvollziehbar und löst große Emotionen in der Bevölkerung aus. Viele Menschen fragen sich zurecht, warum in funktionierende Standorte eingegriffen wird.“

 

Gemeinsame Sorge um Arbeitsplätze, Service und Versorgungssicherheit

 

Aktuell sind in der Zustellbasis Jennersdorf rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Pläne sehen vor, diese auf steirische Standorte – Fürstenfeld, Feldbach und Bairisch Kölldorf – zu verteilen. Dies würde längere Arbeitswege, zusätzliche Belastungen und den Verlust eines regionalen Zustellknotens mit sich bringen.

Zudem sorgt der bereits eingeleitete Verkaufsprozess des Gebäudes, in dem sowohl das Postamt als auch die Zustellbasis untergebracht sind, für Besorgnis. Viele Bürgermeister:innen berichten von wachsender Angst in der Bevölkerung, dass langfristig auch das Postamt selbst nicht mehr gesichert sein könnte.

 

Unverständnis angesichts getätigter Investitionen

 

Besonders irritierend für die Bezirksbürgermeister:innen ist die Tatsache, dass gerade in den vergangenen Jahren zahlreiche Investitionen am Standort Jennersdorf vorgenommen wurden – darunter neue E-Fahrzeuge, E-Ladestationen und eine Photovoltaikanlage. „Warum investiert man zunächst in moderne Infrastruktur, nur um wenige Monate später die Schließung zu diskutieren? Das versteht niemand“, so der Tenor der Gemeinden.

 

Bürgermeister:innen fordern: Keine weiteren Einschnitte im ländlichen Raum

 

Die Bürgermeister:innen des Bezirks appellieren daher eindringlich an die Verantwortlichen der Post AG und an die Bundesregierung, den ländlichen Raum nicht weiter zu schwächen.

„Unsere Region darf nicht Opfer eines schleichenden Kahlschlags werden. Die Post ist ein essenzieller Teil der Daseinsvorsorge. Wenn diese Infrastruktur verschwindet, trifft das die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Beschäftigten gleichermaßen“, unterstreicht LAbg. Halb.

Die zwölf Gemeinden kündigen an, weiterhin mit vereinten Kräften gegen die Schließung aufzutreten und alle politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Standort Jennersdorf zu erhalten.

 

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