Eisenstadt, 19. 7. 2024
Der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller setzt ein sichtbares Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung: Er verschenkt „Kein Licht im Garten“-Schilder an engagierte Umweltschützer, die nachts auf Dauerlichtquellen in ihren Gärten verzichten und so dem Artenschutz kräftig unter die Arme greifen.
Lichtverschmutzung ist eine wenig bekannte Form der Umweltverschmutzung. Unsere Nächte werden heller und heller. In Europa ca. um 6%, weltweit sogar um 10% pro Jahr. Das falsche Licht am falschen Ort kann der Natur massiv schaden. So sind etwa 85% aller Schmetterlinge in Österreich nachtaktiv. Aber auch viele Säugetiere wie der Igel sind vor allem nachts unterwegs und auf Futter- und Partner*innensuche.
Manche Tiere werden durch Kunstlicht angezogen und „vergessen“ dabei auf Nahrungssuche und Fortpflanzung, andere Tiere wiederum meiden das Kunstlicht und müssen deshalb Umwege machen bzw. können wichtige Plätze zur Futtersuche nicht nutzen.
Spitzmüller betont: „Die Rede ist vom Licht auf Naturflächen. Licht, das Sicherheit fördert und gewährleistet, ist wichtig und steht hier nicht zur Diskussion.“
Ein wichtiger Bereich im Kontext der Lichtverschmutzung ist der Hausgarten. Es liegt im Trend, kleine Solarlichter aufzustellen, die nachts permanent leuchten. Damit schadet man z. B. den Glühwürmchen. Die Weibchen (nicht flügge) sitzen und leuchten, um die fliegenden Männchen anzulocken. Das Kunstlicht macht es schwer, dass die Partner*innen sich finden und fortpflanzen können.
Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller möchte daher mit einer Aktion auf diese Problematik aufmerksam machen. Der Verein „Paten der Nacht“, dessen Vertreter Spitzmüller ist, setzt sich seit Jahren für die Eindämmung von Lichtverschmutzung ein. Mit „Kein Licht im Garten“- Schildern für engagierte Gartenbesitzer*innen, die bewusst auf Dauerkunstlicht in ihren Gärten verzichten, setzt man ein sichtbares Zeichen. Spitzmüller verschenkt 10 Stück dieser Schilder, die sonst gegen eine kleine Spende käuflich erworben werden können.
Was man dafür tun muss? Einfach ein Foto vom eigenen Garten an wolfgang.spitzmüller@gruene.at schicken und versichern, dass nachts keine Dauerlichtquellen darin verwendet werden.
Spitzmüller: „Dass man im Garten Licht machen kann, wenn man ihn aktiv nutzt, bzw. sich Licht über einen Bewegungsmelder einschaltet, ist nicht das Problem. Es geht um Leuchtkugeln, Solarlichter, Lampen, die meist nur der Optik dienen und stundenlang leuchten. Auch der Schein der Innenbeleuchtung sollte möglichst drinnen behalten werden, Vorhänge und Rollos helfen hier gegen unnötige Lichtverschmutzung.“
Spitzmüllers Appell ist einfach: „Lichtverschmutzung ist Umweltverschmutzung, Licht gezielt und sparsam zu verwenden ist Umweltschutz.“ Bereits mehrfach ist seitens der Grünen der Versuch unternommen worden, im Landtag Maßnahmen gegen die Lichtverschmutzung auch im öffentlichen Bereich verpflichtend zu machen, wie dies bereits in Oberösterreich geschehen ist. Bisher leider ohne Erfolg. Schon die Einhaltung der „ÖNORM O 1052 Lichtimmissionen“ würde massiv helfen, Lichtverschmutzung einzudämmen und dennoch ausreichend Licht für die Beleuchtung wichtiger Bereiche zulassen. Im Landtag hat Spitzmüller bereits zwei Anträge zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung eingebracht. Ein Antrag wurde von der SPÖ abgelehnt, der andere auf den Sankt-Nimmerleinstag vertagt. Spitzmüller versichert, dass man auch hier dranbleiben werde!