Parndorf, 15. 12. 2025
Mehr Sicherheit und Lebensqualität für autistischen Bub: Volkshilfe Burgenland bittet um Spenden für Assistenzhund
Ein speziell ausgebildeter Assistenzhund könnte für den neunjährigen Martin aus Parndorf den entscheidenden Unterschied machen. Martin lebt mit frühkindlichem Autismus und nimmt seine Umwelt auf eine besonders intensive Weise wahr. Reize wie Lärm, Hektik oder unerwartete Veränderungen können ihn schnell überfordern und führen zu schweren emotionalen Ausbrüchen, sogenannten Meltdowns. Für den sensiblen Buben und seine Familie ist der Alltag daher oft eine enorme Herausforderung.

Schon im Babyalter zeigte sich, dass Martin die Welt anders erlebt als andere Kinder. Er reagierte kaum auf Ansprache, entwickelte sich motorisch verzögert und zeigte früh eine starke Fixierung auf drehende Gegenstände. Veränderungen im Alltag lösten Verzweiflung und starke Stressreaktionen aus. Nach einem langen Diagnoseweg erhielt die Familie schließlich die Gewissheit: Martin hat eine ausgeprägte Form des frühkindlichen Autismus.
„Ich hatte große Angst und wusste nicht, was die Zukunft für meinen Sohn bereithält“, erinnert sich Martins Mutter Desiree Haas. „Damals war nicht klar, ob er jemals selbstständig sein würde oder sprechen lernt.“
Dank jahrelanger intensiver Therapien – darunter Ergo-, Logo-, Physio-, Spiel- und Psychotherapie – hat Martin große Entwicklungsschritte gemacht. Heute spricht er fließend, benötigt im Alltag jedoch weiterhin Unterstützung, insbesondere bei der Körperwahrnehmung und emotionalen Selbstregulation. Seine Meltdowns sind für alle Beteiligten sehr belastend und stellen die Familie täglich vor große Herausforderungen.
In der Schule wird Martin von einer Schulassistenz begleitet. Medikamente helfen ihm, sich besser zu konzentrieren und ruhiger zu bleiben. Dennoch bleibt sein größter Wunsch oft unerfüllt: Freundschaften mit anderen Kindern. Martin liebt Menschen und möchte dazugehören – scheitert jedoch häufig an Überforderung.
Besonders deutlich zeigt sich, wie positiv Martin auf Tiere reagiert. Hunde wirken auf ihn beruhigend, helfen ihm, Stress abzubauen und emotionale Spannungen zu lösen. Aus diesem Grund setzt sich die Familie gemeinsam mit der Volkshilfe Burgenland für die Finanzierung eines speziell ausgebildeten Assistenzhundes ein.
Der Assistenzhund wird gezielt darauf trainiert, auf Martins Stresssignale zu reagieren, ihn in emotional schwierigen Momenten zu beruhigen und ihm Sicherheit zu geben. Darüber hinaus kann er helfen, Meltdowns abzumildern, den Alltag strukturierter zu gestalten und Martin mehr Selbstvertrauen in herausfordernden Situationen zu schenken. Gleichzeitig kann der Hund als sozialer Brückenbauer wirken und Martin den Kontakt zu anderen Kindern erleichtern.
Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst betont:
„Kinder wie Martin brauchen nicht nur Therapien, sondern auch stabile Begleiter, die ihnen Sicherheit und Orientierung geben. Ein Assistenzhund kann für ein Kind mit Autismus den entscheidenden Unterschied machen.“
„Als Volkshilfe Burgenland bitten wir daher um Unterstützung, damit Martin die Hilfe bekommt, die er dringend braucht. Solidarität bedeutet, genau dort hinzuschauen, wo Unterstützung das Leben eines Kindes nachhaltig verbessern kann.“
Die Ausbildung eines Assistenzhundes bei „Partner-Hunde Österreich“ kostet insgesamt 26.000 Euro. Einen Teil dieser Summe trägt die Familie selbst, rund 80 Prozent müssten jedoch über Spenden finanziert werden. Die Volkshilfe Burgenland hat daher ein Spendenprojekt eingerichtet, um die Familie bei der Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens zu unterstützen.
Spendenkonto:
Volkshilfe Burgenland
IBAN: AT04 5100 0910 1310 0610
Kennwort: Familie Haas
Jeder Beitrag zählt und hilft dabei, Martin mehr Sicherheit, Lebensfreude und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

