Parlament Pilnacek U-Ausschuss: Start am 14. Jänner 2025

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat kürzlich die Ermittlungen in der Causa um den Todesfall des ehemaligen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek übernommen, um jeglichen Anschein von Befangenheit zu vermeiden. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Krems den Fall bearbeitet, was jedoch auf Kritik stieß. Im Ermittlungsverfahren (Vorverfahren) gibt es keinen „erkennenden Richter“ im Sinne eines Verhandlungsleiters, da noch keine Anklage erhoben wurde. Die gerichtliche Zuständigkeit liegt beim Landesgericht Eisenstadt.
Die StA Eisenstadt ist verpflichtet, dem Ausschuss Akten zu liefern, soweit dies den Ermittlungszweck nicht gefährdet. Umgekehrt können Aussagen im U-Ausschuss (wo Wahrheitspflicht besteht) neue Ansätze für die Staatsanwaltschaft liefern.
Daher wird BKFTV sowohl über die gerichtlichen Ermittlungen in Eisenstadt als auch über den U-Ausschuss in Wien Bericht erstatten.

 

Die Entscheidung der Oberstaatsanwaltschaft Wien, das Verfahren der Staatsanwaltschaft Krems zu entziehen, basiert auf § 28 Abs. 1 der Strafprozessordnung. Dieser Paragraf ermöglicht die Delegierung eines Verfahrens aus wichtigen Gründen, insbesondere wenn die Unbefangenheit der ursprünglich zuständigen Behörde in Zweifel gezogen wird oder das öffentliche Vertrauen in die Objektivität der Justiz gefährdet erscheint.

Im Fall Pilnacek argumentierte die OStA Wien, dass die „zugespitzte Situation in der Öffentlichkeit“ diesen Schritt notwendig mache. Zwar betonte ein Sprecher der OStA, man glaube nicht zwingend an eine tatsächliche Befangenheit der Kremser Kollegen, doch sei die Maßnahme als vertrauensbildender Schritt unumgänglich gewesen. Diese semantische Feinheit – die Unterscheidung zwischen tatsächlicher Befangenheit und dem bloßen Anschein – ist juristisch von hoher Relevanz, da sie die bisherigen Ermittlungsergebnisse aus Krems nicht per se für null und nichtig erklärt, sie jedoch einer kritischen Neubewertung unterwirft.

Der Wechsel nach Eisenstadt hat die inhaltliche Ausrichtung der Ermittlungen fundamental verändert. Standen zu Beginn die Hypothese des Suizids und die rasche Schließung des Aktes im Vordergrund, dominieren nun forensische Anomalien und der Verdacht auf manipulierte Beweismittel das Geschehen.

Die Delegation erfolgte im Kontext massiver öffentlicher Kritik, die insbesondere durch investigative Recherchen (u.a. durch Peter Pilz/ZackZack und die Kronen Zeitung) sowie durch Berichte der WKStA befeuert wurde. Der Vorwurf lautete, dass die Staatsanwaltschaft Krems die Ermittlungen des LKA Niederösterreich unkritisch übernommen und wesentliche Indizien für ein Fremdverschulden oder zumindest für gravierende Ermittlungsfehler ignoriert habe. Für alle Verantwortlichen, Zuständigen und Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

Die Übernahme der Causa Pilnacek durch die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ist der Versuch der österreichischen Justiz, die Hoheit über ein Verfahren zurückzugewinnen, das ihr zu entgleiten drohte. Unter der Führung von Leitendem Staatsanwalt Mag. Erich Mayer steht die Behörde vor der monumentalen Aufgabe, nicht nur die Todesumstände eines der mächtigsten Justizbeamten der Republik zu klären, sondern auch das Vertrauen in den Rechtsstaat wiederherzustellen.

https://volksanwaltschaft.gv.at/aktuelles/artikel/volksanwalt-luisser-ortet-pannenreiche-kriminalpolizeiliche-ermittlungsarbeit-nach-tod-von-sektionschef-pilnacek/

Der Bericht der Volksanwaltschaft (Dezember 2025)

Der im Dezember 2025 veröffentlichte Bericht von Volksanwalt Christoph Luisser ist eine Generalabrechnung mit der bisherigen Ermittlungsarbeit. Er attestiert der Polizei „Pannen“ und „schlechte Arbeit“. Bedeutung für Eisenstadt: Dieser Bericht ist keine bloße Meinung, sondern eine behördliche Feststellung von Missständen. Die StA Eisenstadt kann die Ergebnisse der Volksanwaltschaft als Amtswissen in ihr Strafverfahren integrieren. Wenn die Volksanwaltschaft feststellt, dass Spuren nicht gesichert wurden, muss Eisenstadt prüfen, ob dies strafrechtlich relevant ist.

Parlamentskorrespondenz Nr. 1180 vom 12.12.2025
Die Sitzung des Untersuchungsausschusses betreffend Klärung politischer Einflussnahme auf Ermittlungen in der Causa Pilnacek (Pilnacek-Untersuchungsausschuss) sind bis in den Sommer 2026 durchgeplant. Nächste Sitzung Donnerstag, 15. Jänner 2026, 9 Uhr, Lokal 1 | Erwin Schrödinger #daunger wird auf BKFTV.at für die Burgenländer berichten. 
Pilnacek-Untersuchungsausschuss hat erste Ladungen beschlossen. Abgeordnete wollen Mitte Jänner mit Befragungen starten, davor ist ein Lokalaugenschein geplant. Wien (PK) – Der auf Verlangen der FPÖ eingesetzte Pilnacek-Untersuchungsausschuss hat erste Ladungen beschlossen. Unter anderem sollen zunächst der Baggerfahrer, der Pilnaceks Leichnam in einem Altarm der Donau gefunden hat, ein Polizist der Polizeiinspektion Weißenkirchen und ein Mitglied der Feuerwehr Rossatz, das an der Bergung des Leichnams beteiligt war, befragt werden. Zudem stehen die zum Auffindungsort Pilnaceks gerufene Ärztin, die Staatsanwältin, die die Obduktion Pilnaceks angeordnet hat, der Bezirkspolizeikommandant von Krems sowie weitere Polizeibeamtinnen und -beamte auf der von der FPÖ initiierten Ladungsliste. Auch der frühere Abgeordnete und Buchautor Peter Pilz, der sich eingehend mit dem „Fall Pilnacek“ befasst hat, der Vorsitzende der unabhängigen Untersuchungskommission des Justizministeriums Martin Kreutner, jener Unternehmer, der ein Gespräch mit Pilnacek heimlich aufgezeichnet hat, und die Journalisten Michael Nikbakhsh und Erich Vogl sollen in den Ausschuss kommen. Weitere Auskunftspersonen sind die ehemalige Lebensgefährtin Pilnaceks und ihre damalige Mitbewohnerin: Sie waren laut FPÖ unter den letzten Personen, die Pilnacek lebend gesehen haben. Starten sollen die Befragungen am 15. Jänner.
14. Jänner einen Lokalaugenschein am Auffindungsort
Davor haben die Abgeordneten am 14. Jänner einen Lokalaugenschein am Auffindungsort Pilnaceks in Aussicht genommen. Insgesamt sind bis zum 2. Juli 22 Sitzungen des U-Ausschusses geplant. Für die Lieferung der angeforderten Akten haben unter anderem das Innenministerium, das Justizministerium, das Bundeskanzleramt und die zuständigen Staatsanwaltschaften noch bis zum 17. Dezember Zeit. Einstimmig angenommen hat der Untersuchungsausschuss auch zwei ergänzende Beweisanforderungen der Grünen an das Innenministerium und das Justizministerium. Mit dem Pilnacek-Untersuchungsausschuss will die FPÖ insbesondere der Frage nachgehen, ob es bei den Ermittlungen rund um den Tod des ehemaligen Spitzenbeamten im Justizministerium Christian Pilnacek zu politischen Einflussnahmen gekommen ist. Sie hegt den Verdacht, dass es zu unrechtmäßigen Handlungen wie einer unbefugten Entfernung und Zurückhaltung von Beweismitteln und einer Verfälschung von Ermittlungsergebnissen gekommen ist, nachdem Pilnacek tot aufgefunden wurde. (Schluss) gs/kar
Alle weiteren Termine: Mittwoch, 28. Jänner 2026, 10 Uhr Donnerstag, 29. Jänner 2026, 9 Uhr Mittwoch, 11. Februar 2026, 10 Uhr Donnerstag, 12. Februar 2026, 9 Uhr Mittwoch, 11. März 2026, 10 Uhr Donnerstag, 12. März 2026, 9 Uhr Mittwoch, 8. April 2026, 10 Uhr Donnerstag, 9. April 2026, 9 Uhr Mittwoch, 15. April 2026, 10 Uhr Donnerstag, 16. April 2026, 9 Uhr Mittwoch, 6. Mai 2026, 10 Uhr Donnerstag, 7. Mai 2026, 9 Uhr Dienstag, 12. Mai 2026, 10 Uhr Mittwoch, 13. Mai 2026, 9 Uhr Mittwoch, 10. Juni 2026, 10 Uhr Donnerstag, 11. Juni 2026, 9 Uhr Mittwoch, 24. Juni 2026, 10 Uhr Donnerstag, 25. Juni 2026, 9 Uhr Mittwoch, 1. Juli 2026, 10 Uhr Donnerstag, 2. Juli 2026, 9 Uhr
Quellenangaben: Link zum U-Ausschuss im Parlament:
  1. Eisenstadt übernimmt – Aufreger im Fall Pilnacek: Ermittler ausgetauscht | krone.at, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://www.krone.at/3888274
  2. begründung – Parlamentarische Materialien, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVIII/J/3895/fnameorig_1720822.html
  3. Das „System Pilnacek“ und seine Folgen – Teil 1 – Materie, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://materie.at/a/das-system-pilnacek-und-seine-folgen-teil-1/
  4. Warum das Pilnacek-Verfahren jetzt von der Staatsanwaltschaft Krems nach Eisenstadt wandert | Tiroler Tageszeitung, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://www.tt.com/artikel/30916427/warum-das-pilnacek-verfahren-jetzt-von-der-staatsanwaltschaft-krems-nach-eisenstadt-wandert
  5. Leitung – Die österreichische Justiz, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://justiz.gv.at/sta-eisenstadt/staatsanwaltschaft-eisenstadt/leitung.e8c.de.html
  6. Eisenstadt: neuer leitender Staatsanwalt offiziell ins Amt eingeführt – Österreich Journal, Zugriff am Dezember 21, 2025, http://www.oe-journal.at/index_up.htm? http://www.oe-journal.at/Aktuelles/!2019/0419/W1/10804blmsJustiz.htm
  7. Volksanwalt Luisser ortet pannenreiche … – Volksanwaltschaft, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://volksanwaltschaft.gv.at/leichte-sprache/aktuelles/artikel/volksanwalt-luisser-ortet-pannenreiche-kriminalpolizeiliche-ermittlungsarbeit-nach-tod-von-sektionschef-pilnacek/
  8. Causa Pilnacek – Gutachter: „Hinweise auf stumpfe, äußere Gewalt“ | krone.at, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://www.krone.at/3894672
  9. 964/AB – Beantwortung der parlamentarischen Anfrage, Zugriff am Dezember 21, 2025, https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVIII/AB/964/imfname_1691232.pdf

______________________________________________________________

Screenshots Bildzitate: https://www.parlament.gv.at/Parlament
U-Ausschuss: https://www.parlament.gv.at/ausschuss/XXVIII/A-USA/2/00944
#pilnacek #staatsanwaltschafteisenstadt #pilnacekdaungerberichterstattung

Die Grafik wurde mit meinen kostenpflichtigen Gemini KI Pro oder Grok Pro Accounts unter Anweisungen meiner hu-promtings generiert.

Für alle betroffenen Firmen, Institutionen, Personen, Verantwortlichen sowie für die Zuständigen gilt die Unschuldsvermutung. (hu) ++ende++


Herbert Unger – freier Journalist bei bkftv.at
herbert.unger@bkftv.at oder 06645344908
Meine Artikel: https://bkftv.at/author/hu/
Schreiben Sie mir zum Thema
Vertraulich: Threema ID: DBZ2S7ET
Share Button

Related posts