Eisenstadt, 12. 9. 2025
Die Amerikanische Rebzikade breitet sich zunehmend auch im Burgenland aus. In der Steiermark hat der Schädling bereits massive Schäden verursacht, tausende Rebstöcke mussten dort gerodet werden. Nun droht auch in den burgenländischen Weinregionen Gefahr.
„Die Rebzikade ist keine theoretische Gefahr mehr, sondern eine akute Bedrohung für unsere Weinwirtschaft. Sie überträgt die goldgelbe Vergilbungskrankheit, die Rebstöcke dauerhaft schädigen und ganze Lagen gefährden kann. Die wirtschaftlichen Folgen wären enorm – für Winzerinnen und Winzer, Arbeitsplätze, Tourismus und die regionale Wertschöpfung“, warnt ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif.
Wein sei mehr als ein Produkt: „Wein ist Kulturgut, Identität und das Herzstück vieler burgenländischer Regionen. Deshalb braucht es jetzt ein klares Regelwerk zur Eindämmung der Rebzikade.“ Die Steiermark habe mit einer Verordnung vorgelegt und gezeigt, dass konsequentes Handeln wirkt.
Die Volkspartei Burgenland fordert daher gesetzliche Regelungen zur Bekämpfung der Rebzikade im Burgenland umzusetzen. Dazu wird ein Antrag im Landtag einlaufen, der folgende Maßnahmen beinhaltet:
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Neben Weinreben soll auch die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) als Wirtspflanze aufgenommen werden;
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Verbreitungsgebiete sind festzulegen, um gezielte Überwachungs- und Schutzmaßnahmen zu ermöglichen und das Risiko weiterer Ausbreitung zu reduzieren;
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Befalls- und Sicherheitszonen sind jeweils räumlich zu definieren und als Radius um den Befallsort anzugeben; für jede Festlegung sollen Pflichten und Fristen klar beschrieben werden (z. B. Melde- und Rodungsfristen, Kontrollpflichten);
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Die Rodungsschwelle ist bei >20 % anzusetzen und eine Rodung binnen 4 Wochen vorzuschreiben;
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Vorschreibung geeigneter Maßnahmen zur Bekämpfung der Amerikanischen Rebzikade und zur Verhinderung ihrer Ausbreitung in Weingärten, Vermehrungsflächen, Weinhecken, Weinlauben sowie an einzelnen Rebstöcken und aufgelassenen Weingärten in der Befalls- und Sicherheitszone.
„Jetzt ist die Landesregierung am Zug. Wir brauchen rasch klare gesetzliche Grundlagen, die Verlässlichkeit schaffen, Pflichten definieren und unsere Weingärten wirksam schützen. Prävention ist immer günstiger und nachhaltiger als die Sanierung ganzer Weingärten. Es geht um Zukunft, Arbeitsplätze und ein zentrales Kulturgut unseres Landes“, so Laschober-Luif abschließend.