Ausbildung mit Zukunft: Die Lehre in Burgenlands Industrieunternehmen

Eisenstadt, 31. 10. 2025

Die Lehre hat eine zentrale Bedeutung für den heimischen Arbeitsmarkt. Burgenländische Industrieunternehmen bieten eine Reihe spannender Lehrberufe. 

 

Mit Herbst haben in vielen burgenländischen Industrieunternehmen wieder Jugendliche ihre Lehre begonnen. Derzeit gibt es 2.079 Lehrlinge in Ausbildungsbetrieben im Burgenland. Dabei kann die Bedeutung der Lehre nicht hoch genug geschätzt werden: „Die Lehre ist für Industrieunternehmen von zentraler Bedeutung, da sie die Grundlage für die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte bildet und somit Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen langfristig sichert“, sagt Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV-Burgenland. „Durch gezielte Nachwuchsförderung schaffen Unternehmen nicht nur eine stabile Personalbasis, sondern ermöglichen jungen Menschen auch attraktive Karrierechancen und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Nur mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können Industrieunternehmen den Anforderungen des Marktes gerecht werden und nachhaltig wachsen.“

Aktuell gibt es in Österreich 233 verschiedene Lehrberufe. Mehr als ein Drittel, nämlich 36,8%, aller 15-Jährigen entschieden sich laut AMS und Wirtschaftskammer 2024 für eine dieser Ausbildungen. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage in der heimischen Industrie, stieg die Zahl der Lehrlinge in der Industrie im Jahr 2024 sogar geringfügig an (+133 Personen). „Um die Lehre dauerhaft zu attraktiveren, braucht es einen bildungspolitischen Kraftakt, der vom Ausbau der schulischen Bildungs- und Berufsorientierung zu einer persönlichen Beratungs- und Unterstützungsleistung bis zum Gewinnen neuer Zielgruppen für die Lehre wie Erwachsene und Frauen für MINT-Berufe reicht“, sagt Aniko Benkö.

 

„Lehre spielt große Rolle in beruflicher Entwicklung“

Die burgenländischen Industrieunternehmen bieten dabei eine Reihe spannender Lehrberufe. Das Metall- und Glasbauunternehmen Alu-Sommer GmbH in Stoob bildet Metalltechniker*innen und Technische Zeichner*innen aus. Und das mit einer beachtlichen Bilanz: „Seit 1972 haben wir bereits 252 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet – darunter 227 männliche und 25 weibliche Lehrlinge“, erklärt Lehrlingsbeauftragter Markus Hafenscher. Was es dafür braucht, ist klar: „Eine Lehre erfordert nicht nur Motivation und Freude an der Zusammenarbeit im Team, sondern auch technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Wer zusätzlich ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und die Neugier hat, ständig Neues zu lernen, bringt ideale Voraussetzungen mit.“

Zudem spielt die Lehre eine zentrale Rolle in der beruflichen Entwicklung junger Menschen. „Sie vermittelt praktische Fähigkeiten und Fachwissen, die für den Einstieg ins Berufsleben unerlässlich sind. Durch die Lehre erhalten Lehrlinge die Möglichkeit, sich fachlich zu spezialisieren, Selbstständigkeit zu entwickeln und ihre Karrierechancen nachhaltig zu verbessern. Darüber hinaus prägt die Lehre Jugendliche fürs Leben, fördert Werte wie Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit. Damit trägt die Lehre maßgeblich dazu bei, qualifizierte Fachkräfte für die Zukunft zu formen und den Wirtschaftsstandort zu stärken“, betont Hafenscher.

 

Dem Fachkräftemangel mit Lehre entgegenwirken

Beim Stahlbauunternehmen Unger Steel Group in Oberwart werden derzeit sechs Lehrlinge im Lehrberuf „Metalltechnik-Stahlbautechnik“ ausgebildet. „Um qualifiziertes Personal für die Zukunft zu sichern und so dem demographischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, erklärt Personalmanager Harald Franyi. „Die Lehrlinge in diesem Beruf erwartet eine abwechslungsreiche, technisch-handwerkliche Ausbildung im Bereich Stahlbau, wobei höchste Priorität dem Thema Sicherheit gewidmet wird. Für die Ausbildung sollten die Lehrlinge vor allem technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen und Genauigkeit mitbringen.“

Das Können und die Fähigkeiten der Lehrlinge werden auch regelmäßig von außen bestätigt: „Besonders stolz sind wir, wenn unsere Lehrlinge für ihre ausgezeichneten Leistungen in der Berufsschule im Zuge der jährlichen Lehrlingsgala der Wirtschaftskammer Burgenland vor den Vorhang geholt und geehrt werden,“ so Franyi. Die Lehrlinge schätzen es darüber hinaus sehr, dass sie nach erfolgreich absolvierter Lehrabschlussprüfung, als Facharbeiter auf anspruchsvollen Projekten weiter beschäftigt werden und sich in verantwortungsvolle Positionen innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln können.

 

Industrie zum Angreifen

Bei der Berufsorientierungsinitiative „Industrie zum Angreifen“ öffnen Industrieunternehmen im ganzen Burgenland ihre Türen, um interessierten Jugendlichen die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten in der Industrie näherzubringen. Die IV-Burgenland möchte damit Jugendliche dabei unterstützen, einen Einblick in die Welt der Industrie zu erhalten und Berufsfelder kennenzulernen. Nächster Termin: 3. und 4. Februar 2026. Weitere Informationen zu Industrie zum Angreifen und Anmeldung (möglich ab 3. November 2025) auf burgenland.iv.at.

 

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