Eisenstadt, 9. 7. 2024
Übertragungsrisiko besteht vor allem durch Reisen und Transportverkehr
Kürzlich wurde im deutschen Bundesland Hessen der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein bestätigt. Derzeit findet dort die Suche nach weiteren Kadavern statt. Auch im Norden Deutschlands, in Ungarn, Tschechien, Slowakei, Kroatien und Italien werden laufend ASP-Fälle gemeldet. Österreich ist somit von ASP-Fällen quasi „umzingelt“. Deswegen ruft die Landwirtschaftskammer Burgenland gerade aufgrund der bevorstehenden Reisesaison dazu auf, besondere Vorsichtsmaßnahmen walten zu lassen, um diese Seuche möglichst weiter von Österreich fern zu halten. Seit 2017 tritt die Afrikanische Schweinepest in der EU bei Wildschweinen, aber immer wieder auch in Hausschweinebeständen auf. Für Haus- und Wildschweine ist sie tödlich, für andere Tiere und den Menschen jedoch ungefährlich.
Das Risiko, die Afrikanische Schweinepest (ASP) auch nach Österreich einzuschleppen, ist sehr groß. Das Gesundheitsministerium ruft zu besonderer Vorsicht und Beachtung der sogenannten Biosicherheit auf. Der Erhalt der ASP-Freiheit in Österreich hat hohe wirtschaftliche Bedeutung für die heimische Schweinewirtschaft. Es wird dringend davon abgeraten, Lebendtiereinfuhren aus Risikogebieten, den sogenannten Pufferzonen, durchzuführen, um damit das Risiko eines ASP-Eintrags möglichst gering zu halten. In den als Pufferzonen ausgewiesenen Gebieten gibt es noch keine nachgewiesenen ASP-Fälle, aber sie befinden sich in der Nähe zur Zone mit den Wildschweinen, bei denen ASP nachgewiesen wurde. In diesen Pufferzonen werden Maßnahmen zur Früherkennung der Seuche durchgeführt.
„Die Afrikanische Schweinepest ist schon seit Jahren immer wieder ein Thema. Damit Österreich bzw. das Burgenland auch weiterhin von ASP-Fällen verschont bleiben, weisen wir erneut auf die ständig evidente Gefahr vor unseren Grenzen hin und ersuchen die Bevölkerung dringend, die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten“, betont der Präsident der LK Burgenland Nikolaus Berlakovich.
Weggeworfene Essensreste mit Wurstprodukten, die aus infizierten Gebieten stammen, können mit dem Virus kontaminiert sein. Aber auch Wildschweine können die Afrikanische Schweinepest übertragen. Die Afrikanische Schweinepest ist hoch ansteckend. Es gibt leider keine Behandlung dagegen. Die Vorbeugung ist der einzige Schutz, damit diese Seuche nicht nach Österreich getragen wird. Für Menschen stellt das Virus kein Gesundheitsrisiko dar. Der Mensch gilt aber als Hauptüberträger.
Übertragung durch den Fernverkehr
„Wir appellieren an Touristen, Jäger, Gastarbeitskräfte, LKW-Fahrer und sonstige Reisende, die sich in den betroffenen Gebieten aufhalten oder aufgehalten haben, keine Schweinefleischprodukte, Kleidungsstücke wie Schuhwerk oder Gegenstände aus diesen Ländern nach Hause mitzunehmen, an denen sich kontaminiertes Erdreich aus Waldgebieten befinden könnte“, so Franz Vuk, Abteilungsleiter Tierhaltung LK Burgenland. Im Burgenland liegt der Selbstversorgungsgrad von Schweinefleisch bei 45 Prozent, österreichweit bei rund 104 Prozent.
Die österreichische Schweinehaltung bietet eine große Vielfalt an hochwertigen Produkten. Verschiedene Markenprogramme untermauern die hohe Qualität. Fleisch ist proteinreich und steckt voller Vitamine und Mineralstoffe. Die Kombination der Nährstoffe ist für die Aufnahme und die Umwandlung im menschlichen Organismus entscheidend und macht das Fleisch zu einem wertvollen Lebensmittel. „Im Schnitt isst jeder bzw. jede von uns 34,5 kg Schweinefleisch pro Jahr. Wer sich der Qualität des Schweinfleisches sicher sein will, soll auf Produkte mit dem AMA Gütesiegel greifen. Denn mit dem AMA Gütesiegel ist die Geburt, Fütterung und Schlachtung in Österreich garantiert. Bei anderen Siegeln ist die Herkunft des Fleisches zu hinterfragen. Der Griff zu heimischer, qualitativ hochwertiger Ware unterstützt unsere rund 348 Schweinebetriebe im Burgenland. Die Vielfalt an österreichischen Erzeugnissen macht die Mitnahme von Schweinefleischprodukten aus Risikogebieten überflüssig“, betont Berlakovich abschließend.
Die Landwirtschaftskammer Österreich hat einige Infos zur Afrikanischen Schweinepest auf ihrer Website zusammengestellt.
Biosicherheit, Afrikanische Schweinepest, Schweinegesundheitsverordung | Landwirtschaftskammer Österreich (lko.at)