Eisenstadt, 2. 8. 2024
Obwohl das heimische Gesundheitssystem im internationalen Vergleich zur Spitze zählt, wurden in der Vergangenheit offensichtlich Entwicklungen verschlafen. Als Problemfelder nennt ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz lange Wartzeiten, fehlende Hausärzte im ländlichen Raum und unbesetzte Kassenstellen. „Wir brauchen einen politischen Schulterschluss, um diese Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Deshalb ist es nicht richtig, dass die burgenländische Gesundheitspolitik hinter verschlossenen Türen gemacht wird“, betont Sagartz. Als Beispiel führt Sagartz die gescheiterte Kooperation zwischen der DPU Krems und dem Land Burgenland an. Offensichtliche gab es in der Vergangenheit Probleme in den burgenländischen Landesspitälern, die auch zum zwischenzeitlichen Verlust der Akkreditierung des Medizin-Studiums geführt haben. „Nachdem die DPU nun erfolgreich die Akkreditierung für ihren Medizin-Master in Wr. Neustadt geschafft hat, stellt sich die Frage, warum es im Burgenland nicht funktioniert hat“, möchte Sagartz wissen und fordert hier volle Aufklärung. „Es ist zu wenig, wenn sich der Landeshauptmann in Schweigen hüllt und versucht, mit der Ankündigung einer eigenen Medizin-Uni von offensichtlichen Mängeln abzulenken“, so Sagartz.
Transparente Politik wünscht sich Sagartz auch beim Regionalen Strukturplan Gesundheit. Dieser ist die Grundlage für die Organisation und Finanzierung des burgenländischen Gesundheitswesens. „Noch heuer sollte ein neuer RSG für das Burgenland beschlossen werden. Die Opposition muss in die Arbeit eingebunden werden, damit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden“, sagt Sagartz. Damals wurden über 140 Spitalsbetten gestrichen und sowohl die Geburtenstation im Krankenhaus Oberpullendorf als auch das Brustgesundheitszentrum im Krankenhaus Güssing sollten geschlossen werden.
Im neuen RSG fordert Sagartz ein deutliches Bekenntnis zu Primärversorgungseinheiten (PVE) im Burgenland. „Diese garantieren eine wohnortnahe medizinische Versorgung und attraktive Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte“, erklärt Sagartz.
Als weiteren Schwerpunkt nennt Sagartz den Kampf gegen Krebs. „Jährlich sterben 800 Burgenländerinnen und Burgenländer an Krebs, das ist ein ganzes Dorf. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Diagnose Krebs einen völlig überrumpelt und das Leben plötzlich auf den Kopf stellt. Daher ist mir der gemeinsame Kampf gegen Krebs persönlich ein Anliegen“, betont Sagartz. Als Ziel nennt Sagartz die bessere Vernetzung von Einrichtungen zur Krebsbehandlung in der Ostregion. Weiters wird Sagartz die Stammzellen-Spendenaktion im Burgenland vorantreiben. Für Leukämieerkrankte ist eine Stammzellen-Spende oft die einzige Möglichkeit zu überleben. „Bisher konnten wir über 200 neue mögliche Spenderinnen und Spender erreichen“, freut sich Sagartz und möchte weiter gezielt burgenländische Betriebe und Vereine ansprechen, um Aktionstage zur Stammzellen-Spende zu organisieren.