Eisenstadt, 25. 1. 2025
„Der Militärkommandant des Burgenlandes Brigadier Mag. Gernot GASSER hat im ORF Interview sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die Aus- und Weiterbildung aber auch der Aufbau unseres Milizheeres für die nunmehr festgelegten militärischen Aufgaben der Landesverteidigung nachgebessert werden müssen. Die Offiziersgesellschaft Burgenland steht voll hinter ihrem Kommandanten und gratuliert zum Mut diese Notwendigkeiten klar anzusprechen, denn die Wahrheit wird oft nicht gerne gehört. Die Offiziersgesellschaft richtet daher einen Appell an die künftige Bundesregierung, den Tatsachen ins Gesicht zu sehen und einzubekennen, dass der festgelegte Mobilmachungsrahmen, die vorgesehene Truppenstärke aber auch die Länge des Wehrdienstes derzeit völlig unzureichend ist. Um militärische Verbände Einsatzbereit zu halten, bedarf es eines regelmäßigen Trainings aller Soldaten in verpflichtenden Milizübungen“, stellt der Präsident der Offiziersgesellschaft Major Prof. DI Otto PRIELER fest.

Unsere Verfassung fordert die Umfassende Landesverteidigung (ULV)
Die Umfassende Landesverteidigung muss endlich wieder umgesetzt werden. Dies würde auch das Bewusstsein schärfen, was es eigentlich zu verteidigen gilt. Es ist schockierend, dass gerade ein Sechstel unserer Bevölkerung bereit wäre, mit der Waffe für die Heimat und ihre Mitmenschen einzutreten – wer sollte es machen, wenn nicht wir Österreicher und Österreicherinnen! Es ist nicht einzusehen, dass nicht einmal ein Prozent (männliche) Deppen den Schädel für alle anderen hinhalten müssen. Sollte nicht jede/r Österreicher:in nach seinen/ihren Möglichkeiten eine Wehrpflicht oder besser gesagt eine Pflicht für die Heimat haben und diese erfüllen? Wie die aktuellen Kriege aber auch die Umweltkatastrophen lehren, braucht man im Ernstfall nicht nur an der Front, sondern an allen Ecken und Enden Männer und Frauen, die auch bei Feuerwehr, Sanität, Katastrophen- und Luftschutz etc. zum Schutz der Heimat und ihrer Menschen beitragen. Dass dies laufend geübt werden muss, versteht sich von selbst. Ungenügend ausgebildete „Papiersoldaten“, die schon jahrelang keine Waffe in der Hand gehabt haben, in einen Einsatz zu schicken, ist genauso fahrlässig wie Feuerwehrleute ohne Übung in ein brennendes Haus.
Demokratie muss sich verteidigen können
Österreichs Bundesheer ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer wehrhaften Demokratie und muss auf militärische Bedrohungen rechtzeitig vorbereitet werden. Militärisch ist ein Verteidiger im Vorteil, wenn er den Planungen des Gegners früh genug zuvorgekommen ist. Wer zu spät dran ist, ist wehr- und hilflos. In einem immer volatileren internationalen Umfeld muss Österreich rechtzeitig vorbauen. Das Risikobild belegt mit fundierten Analysen, dass sich die sicherheitspolitische Lage Europas und damit auch Österreichs nicht zum Besseren entwickelt hat. Das europäische Umfeld ist von Instabilität und Konflikten geprägt und darauf müssen wir rasch die richtigen Antworten finden und diese umsetzen.
„Parallel zum guten ambitionierten materiellen Aufbauplan 2032 muss es auch einen personellen Aufbauplan geben“, so Präsident PRIELER abschließend.