Eisenstadt, 29. 8. 2025
Pendlerpauschale soll vom Freibetrag zum Absetzbetrag werden.“ – „Meilensteine beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs machen das Burgenland zum Modell für andere Regionen in Österreich.“
In Anbetracht der anhaltend hohen Inflation in Österreich, die weiterhin im europäischen Spitzenfeld liegt, fordert das Pendlerforum Burgenland „spürbare Entlastungen für die burgenländischen Pendlerinnen und Pendler“. Der von der Statistik Austria veröffentlichte Verbraucherpreisindex für Juli beträgt 3,6 %. Bürgermeister Wolfgang Sodl, Präsident des Pendlerforums, sowie Obmann Kevin Friedl: „Es ist zwar erfreulich, dass sich die Bundesregierung ab 1. Jänner 2026 eine Teilkompensation für den Wegfall des Klimabonus vorgenommen hat. Weil Burgenlands Pendlerinnen und Pendler besonders stark betroffen sind, fordern wir eine volle Kompensation zur Entlastung der Menschen, die pendeln müssen.“ Eine wesentliche Verbesserung könnte erzielt werden, wenn die Pendlerpauschale künftig zum Absetzbetrag wird und damit von der Lohnsteuer abgezogen werden kann – derzeit ist die Pendlerpauschale ein Freibetrag. Für jene, die mit einem (Verbrenner)-Auto pendeln, seien die Spritpreise auch 2025 zu hoch. Im Vergleich zum Rekordjahr 2022 seien zwar die Preise gesunken, aber im Vergleich zu 2020 gebe es immer noch einen Preisanstieg von rund 50 Prozent. Das Pendlerforum Burgenland wurde bereits 1967 als „Forum der burgenländischen Wanderarbeiter“ gegründet. „Wir sehen uns als eine starke Stimme der Pendlerinnen und Pendler und wir setzen uns bei allen relevanten Stellen ein, um Verbesserungen für unsere Pendlerinnen und Pendler zu erreichen“, betonen Sodl und Friedl. Besonders deutlich sichtbar seien diese Verbesserungen beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Burgenland. Sodl und Friedl: „Hier wurden wirklich Meilensteine gesetzt, die das Burgenland zum Modell auch für andere Regionen in Österreich machen.“ Sie verweisen auf die „sehr erfreuliche Entwicklung der Fahrgastzahlen bei den Buslinien der Verkehrsbetriebe Burgenland und beim Burgenländischen Anrufsammeltaxi“. Im ersten Halbjahr 2025 waren bereits knapp 790.000 Personen mit den Linien der VBB unterwegs, das BAST wurde bis dato von rund 87.500 Fahrgästen in Anspruch genommen. „Der kontinuierliche Anstieg zeigt, dass dieses Angebot auch von den Pendlerinnen und Pendler sehr gut und immer mehr angenommen wird.“
Mit im Schnitt rund 4.000 Fahrgästen in der Woche erfreut sich die Linie B14 Oberwart-Oberpullendorf-Mattersburg-Eisenstadt – das Herzstück der neuen Linien – anhaltend großer Beliebtheit und sorgt für eine rasche, bequeme und stressfreie Verbindung zwischen den Bezirksvororten. Auch die Busverbindungen aus dem Südburgenland nach Wien und retour, die im September 2023 massiv ausgebaut wurden, sind mit mehr als 12.000 Fahrgästen wöchentlich stark frequentiert. Auch alternative Angebote, um schnell und kostengünstig in die Bundeshauptstadt zu kommen, kommen gut an. Zu nennen sind die B9 Oberwart-Pinkafeld-Wiener Neustadt und die B20 von Eisenstadt nach Wiener Neustadt (Anm.: Vor September 2023 gab es diese Verbindung überhaupt nicht!), mit der jeweils 2.000 Personen wöchentlich fahren. Beide Linien bringen die Passagiere zum Hauptbahnhof nach Wiener Neustadt und sind puncto Taktung auf den Zugfahrplan abgestimmt, um zügig nach Wien zu kommen. Konstant gut sind auch die Zahlen auf den Linien B1 und B2, die seit vier Jahren aus den südlichen Bezirken im Burgenland nach Graz fahren und in der Woche bis zu 2.500 Personen in die steirische Landeshauptstadt bringen.
Als entscheidender Schritt in ein neues Öffi-Zeitalter habe sich die Einführung des BAST, das seit Ende 2024 täglich im gesamten Land fährt, erwiesen. Durch die VBB sei das Land Burgenland unter Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Vorreiter im Bereich flächendeckender Anrufsammeltaxisysteme und auch Vorbild für andere Bundesländer wie das schwarz-blau regierte Niederösterreich. „Es ist daher nicht nachvollziehbar, warum ÖVP und FPÖ im Burgenland ein System schlechtreden, das von ihren Parteifreunden in anderen Ländern zum Vorbild genommen wird“, konstatieren
Bahn: Taktverdichtungen und mehr Verbindungen ab September
Das Pendlerforum Burgenland spricht sich auch für eine weitere Attraktivierung des Bahnangebots aus. Sodl und Friedl begrüßen die vom Verkehrsverbund Ostregion angekündigten Verbesserungen ab September mit Taktverdichtungen und mehr Verbindungen in der Ostregion. Zusätzliche frühe Verbindungen würde zu einem verbesserten Angebot beitragen – „aber natürlich sind alle Beteiligten gefordert, das Bahnangebot laufend weiterzuentwickeln und im Sinne der Pendlerinnen und Pendler zu verbessern, damit sie rasch, pünktlich und sicher zwischen Wohnort und Arbeitsplatz unterwegs sein können“, so der Präsident und der Obmann des Pendlerforums.
Fahrtkostenschuss des Landes: „Unterstützung für Arbeitnehmer und Lehrlinge“
Die Spitzen des Pendlerforums verweisen auch auf den Fahrtkostenzuschuss des Landes als „wichtige Unterstützung und Entlastung für burgenländische Arbeitnehmer und Lehrlinge gerade in Zeiten der Teuerung“. Bei Erfüllung aller Fördervoraussetzungen betrage die jährliche maximale Förderung 850 Euro, Anträge auf den Fahrtkostenzuschuss für das Kalenderjahr 2025 können voraussichtlich ab 1. Jänner 2026 eingereicht werden.