Tag zur Beseitigung der Armut

Eisenstadt, 17. 10. 2024

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Armut hat viele Gesichter – und selbst in einem der wohlhabendsten Länder der EU, wie Österreich, ist sie allgegenwärtig. Ob schlecht beheizte Wohnungen, fehlende Rücklagen für den Alltag oder das Fehlen von Mitteln für gesunde Ernährung und gesellschaftliche Teilhabe – Armut betrifft zahlreiche Lebensbereiche.

Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Armut am 17. Oktober lud die Volkshilfe Burgenland zu einer Pressekonferenz und Spendensammlung ein. An insgesamt sechs Standorten im Burgenland, vor  Supermärkten, wurden haltbare Lebensmittel wie Reis, Mehl und Nudeln sowie Geldspenden gesammelt. Volkshilfe Burgenland-Präsidentin LAbg. Verena Dunst und Johann Grillenberger packten selbst mit an und gaben  einen Überblick über die aktuellen Armutszahlen im Burgenland.


Gestern, am 17. Oktober war der internationale Tag zur Bekämpfung der Armut. Aus diesem Grund startete die Volkshilfe Burgenland im ganzen Land koordinierte Aktionen, um auf das Thema hinzuweisen. Vor vielen Supermärkten verteilten Helferinnen und Helfer, sowie Präsidiums- und Vorstandsmitglieder*innen Informationen und um Spenden für Familien zu bitten, die unter der Armutsgefährdungsschwelle leben müssen.

 

Im Burgenland sind lt. EU-SILC Zahlen mehr als 32.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. 7.000 davon sind Kinder und Jugendliche. Aufgrund der vielen Maßnahmen der Burgenländischen Landesregierung sinkt die Armutsgrenze im Burgenland.

 

Die tägliche Arbeit der Volkshilfe zeigt, dass Armut viele Gesichter hat. Betroffen sind nicht nur die Jüngsten, sondern auch Menschen die mitten im (Berufs)leben stehen. Menschen die krank, ohne Arbeit oder die bereits in Pension sind.

 

„Egal welche Parteien in der nächsten Bundesregierung vertreten sein werden: Wir fordern Maßnahmen, die Armut bekämpfen und nicht noch verschärfen. Beginnend mit Chancengerechtigkeit im Bildungssystem, gute Arbeits- und Rahmenbedingungen, um arbeiten zu können und genügend finanzielle Mittel bei Krankheit und Jobverlust“, hält die Präsidentin der Volkshilfe Burgenland, Verena Dunst fest.

 

Selbst in einem der reichsten Länder der EU wie Österreich ist Armut allgegenwärtig. Unzureichend geheizte Wohnungen, kaum Reserven für das tägliche Leben oder kein Geld für gesundes Essen sind die täglichen Lebensumstände der Betroffenen.

 

Volkshilfe Burgenland nahm den internationalen Tag zur Beseitigung der Armut zum Anlass, darauf aufmerksam zu machen.

 

Wir sammelten Lebensmittelspenden und Geldspenden am 17. Oktober 2024 von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr an folgenden Standorten:

 

1)              Bezirk Jennersdorf: Spar Flaschberger, 7562 Eltendorf, Grazer Straße 17

 

2)              Bezirk Güssing: Spar Güssing, Grazer Straße 17, 7540 Güssing

 

3)              Bezirk Oberwart: Spar Oberwart, Wienerstraße 13, 7400 Oberwart

 

4)              Bezirk Oberpullendorf: Billa Plus Steinberg- Dörfl, Businesspark 3, 7453 Steinberg-Dörfl

 

5)              Bezirk Eisenstadt: Interspar Eisenstadt, Haidäcker-Park 4, 7000 Eisenstadt

 

6)              Bezirk Neusiedl: Billa Plus, 7100 Neusiedl am See, Wiener Straße 120

 

 

„Die Armut ist ein komplexes Problem mit weitreichenden Folgen. Sie betrifft nicht nur den finanziellen Aspekt, sondern wirkt sich auch auf die Bildung, Gesundheit und die gesamte Lebensqualität der Betroffenen aus. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, diese Spirale zu durchbrechen und für ein gerechteres Burgenland zu sorgen,“ betont Johann Grillenberger, Expertenvorstand Volkshilfe Burgenland.

 

Trotz des Reichtums, der in Österreich vorhanden ist, gilt jedes 5. Kind als Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdet. Ihr Ziel, die Halbierung von Armut in Österreich zu schaffen, hat die Bundesregierung nicht erreicht. Die Folgen von Kinderarmut kosten uns als Gesellschaft laut OECD bis zu 17,2 Mrd. Euro jährlich.

 

„Anstatt die Armutsspirale zu bekämpfen, zementieren wir soziale Ungleichheit fest. Die Krisen der letzten Jahre, die COVID-19-Pandemie und die Teuerungskrise, haben die soziale Lage sogar noch weiter verschärft. Wir müssen diesen Kreislauf der Ungleichheit in Österreich endlich durchbrechen. Deshalb ist die Einführung der Kindergrundsicherung- als zentrales Element zur Abschaffung der Kinderarmut- so wichtig und würde um ein Vielfaches weniger kosten.”, so Präsidentin Dunst.

 

 

Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.volkshilfe.at/armut-kinderarmut/kindergrundsicherung/

 

 

Fakten über Armut

Viele Menschen können sich nicht leisten:

ein kaputtes Elektrogerät, wie z.B. Waschmaschine zu ersetzen

einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren

laufende Kosten pünktlich zu bezahlen

abgenutzte Möbel zu ersetzen

regelmäßig Freizeitaktivitäten auszuüben

 

Vielen herzlichen Dank an alle, die uns gestern bei der burgenlandweiten Aktion unterstützt haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

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