Regionale Eier-Produktion sichert Versorgung

Draßmarkt, 8. 4. 2025

Mit 248 Eiern pro Kopf und Jahr erreicht Eierkonsum in Österreich Höchststand.

 Ostern steht vor der Türe. Doch auch wenn das Angebot an Eiern knapper geworden ist, sind wir im Burgenland mit einem Selbstversorgungsgrad an Eiern von rund 148 Prozent von den Engpässen weniger betroffen, als andere Regionen und Länder. Nach Jahren der fehlenden Wirtschaftlichkeit steigt der Optimismus in der Eier-Branche wieder, auch der Eierverbrauch in Österreich ist so hoch wie nie. Gerade zu Ostern steigt der Eier-Konsum in Österreich traditionsgemäß deutlich an – rund 60 Millionen Eier werden jährlich zu dieser Zeit konsumiert. „Die Eigenversorgung mit regionalen Lebensmitteln wie etwa Getreide, Milch, Fleisch und Eiern ist ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige, krisenfeste und gesunde Zukunft. In einer Zeit globaler Unsicherheiten zeigt sich immer deutlicher, wie wichtig es ist, unsere Lebensmittel dort zu produzieren, wo wir sie auch konsumieren. Trotz steigender Nachfrage rund um die Feiertage können sich Konsumentinnen und Konsumenten auf frische burgenländische Eier verlassen. Unsere bäuerlichen Betriebe sorgen dafür, dass in der Osterzeit ausreichend frische Eier aus der Region verfügbar sind. Sie garantieren höchste Qualität, kurze Transportwege und eine Produktion, bei der Tierwohl und Klimaschutz im Mittelpunkt stehen. Sie leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Eigenversorgung und zur Versorgungssicherheit“, betont LK-Präsident Nikolaus Berlakovich bei einem Pressegespräch gemeinsam mit Heinz Schlögl, Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland und Geschäftsführerin der Werkovits Frisch-Eier und Nudelmanufaktur Katrin Pfneisl.

Heinz Schlögl, Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland, gemeinsam mit Geschäftsführerin der Werkovits Frisch-Eier und Nudelmanufaktur Katrin Pfneisl und LK-Präsident Nikolaus Berlakovich

Im Burgenland werden Eier überwiegend in Boden- und Freilandhaltung produziert – mit hohem Augenmerk auf Tierwohl, Nachhaltigkeit und gentechnikfreier Fütterung. Die Bäuerinnen und Bauern setzen auf artgerechte Haltung, regionale Futtermittel und kontrollierte Qualität, was sich auch im Vertrauen der Konsumenten widerspiegelt. „Gerade in Zeiten geopolitischer und klimatischer Herausforderungen für die Landwirtschaft und gestörter Lieferketten zeigt sich, wie wertvoll eine starke regionale Produktion ist. Wer burgenländische Eier und andere Produkte kauft, entscheidet sich bewusst für Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit“, hebt Berlakovich hervor.

Konsumenten setzen auf Regionalität

Laut aktuellen Umfragen greifen immer mehr Menschen bewusst zu regionalen Lebensmitteln. Die Kennzeichnung mit dem AMA-Gütesiegel oder der Hinweis auf die Herkunft „aus Österreich“ bzw. „aus dem Burgenland“ bieten verlässliche Orientierung beim Einkauf. „Wir laden alle Konsumentinnen und Konsumenten ein, beim Oster-Einkauf auf burgenländische Produkte wie Eier, Fleisch und Brot zu setzen. Damit unterstützen sie unsere Landwirtschaft und tragen aktiv zur Versorgungssicherheit bei“, appelliert Berlakovich.

 

Vogelgrippe in Österreich aktuell kein Thema

Mittlerweile ist die Stallpflicht für Betriebe mit über 50 Tieren in Österreich wieder aufgehoben. Vorsicht ist dennoch geboten. Das Füttern und Tränken der Tiere ist im Außenbereich zu unterlassen. „In Europa hingegen grassiert die Vogelgrippe vor allem in Norddeutschland, Polen und Südungarn. Zahlreiche Betriebe mit hohen Tierzahlen sind von einem Totalausfall betroffen. Dadurch verschärft sich die angespannte Marktlage am EU-Eiermarkt“, so Heinz Schlögl, Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland. Weiters sieht er den Grund, warum Eier aus einer Haltungsform immer wieder im Lebensmitteleinzelhandel vergriffen sind: „Der boomende Tourismus sorgt für eine glänzende Absatzlage, da Hotels und Gastwirte vermehrt im Lebensmitteleinzelhandel einkaufen müssen, wenn der Großhandel nicht liefern kann. Gleichzeitig werden zusätzliche Eier für die Produktion von Färbeware benötigt, was die Verfügbarkeit weiter einschränkt.“

 

248 Eier isst jeder Österreich und jede Österreicherin im Jahr

Seit einigen Jahren steigt in Österreich der Eierkonsum – jeder isst seit etwa fünf Jahren pro Jahr zwölf Eier mehr als zuvor, was uns auf 248 Eier pro Kopf bringt. Während wir im Burgenland einen Selbstversorgungsgrad von 148 Prozent bei Eiern haben, liegt dieser österreichweit bei 90 Prozent. „Beeinflusst wird der Selbstversorgungsgrad nicht nur vom Verbrauch, sondern auch von den Produktionsmengen und der Bevölkerungsentwicklung sowie Import- und Exportzahlen. Die Verkaufszahlen im Handel deuten auf positive Aussichten für den Eiermarkt hin. Der Trend zu vegetarischer und flexitarischer Ernährung, bei dem man sich einige Tage fleischfrei ernährt, beflügelt den Eierkonsum zusätzlich“, erklärt Schlögl.

 

Jährlich 146 Mio. Eier im Burgenland produziert

Im Burgenland gibt es aktuell 53 Legehennenbetriebe. Von 432.181 registrierten Legehennen werden 81 Prozent in Bodenhaltung, 10 Prozent auf Bio-Legehennen-Haltungsbetrieben und 9 Prozent in Freilandhaltung gehalten. Im Burgenland werden pro Jahr um die 146 Mio. Eier produziert. Auch, wenn sich die Zahl der Geflügelbäuerinnen und Geflügelbauern in den letzten Jahren konstant hält, konnte – seit der Corona-Pandemie – ein Zuwachs der Selbstversorger und Hinterhofhaltungen beobachtet werden. „Gerade zu Ostern, wo das Ei traditionell eine zentrale Rolle spielt, ist das Bewusstsein für Herkunft und Frische besonders groß. Eines ist sicher: wer regionale Eier kauft, sichert Arbeitsplätze im Burgenland, leistet einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz durch Verzicht auf lange Lieferketten und energieintensive Importe, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe und genießt Frische und Qualität, die man schmeckt. Wer regional kauft, investiert in die Zukunft unserer Landwirtschaft und sorgt dafür, dass wir auch morgen noch unabhängig und selbstbestimmt über unsere Ernährung entscheiden können“, betont Präsident Berlakovich abschließend.

 

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