Internationaler Tag der Biodiversität

Eisenstadt, 22. 5. 2025

10 Prozent Biodiversitätsflächen im Burgenland

Birgit Braunstein aus Purbach als österreichweite Biodiversitätsbotschafterin gekürt.

Heute ist der Internationale Tag der Biodiversität. Zu diesem Anlass ehrt eine Fachjury engagierte Landwirtinnen und Landwirte, die mit ihren Höfen beispielhaft für Artenvielfalt und nachhaltige Landwirtschaft stehen. Fünf ausgewählte Bäuerinnen und Bauern wurden im Zuge des Projekts „Farming for Nature Österreich“ zu Biodiversitätsbotschaftern gekürt. Sie zeigen ein Jahr lang bei Betriebsbesuchen und Veranstaltungen, wie Landwirtschaft und Biodiversität Hand in Hand gehen können. „Die Artenvielfalt steht weltweit unter Druck. Doch in Österreich werden 2025 erstmals über 240.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen gezielt zur Förderung der Biodiversität bewirtschaftet. Das entspricht mehr als 10 Prozent der österreichischen Agrarfläche. Ein neuer Höchstwert, der zeigt, dass sich unsere Landwirte für den Erhalt
der Natur- und Kulturlandschaft einsetzen“, berichtet Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer Burgenland und freut sich über die Auswahl von Birgit Braunstein als Botschafterin der Biodiversität.

Ermöglicht wird dieser Erfolg durch das Österreichische Agrarumweltprogramm (ÖPUL), das heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert. Seit 1995 unterstützt es freiwillige Umweltleistungen der Bäuerinnen und Bauern – und setzt damit europaweit Maßstäbe. „Im Burgenland nehmen rund 86 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe am ÖPUL-Programm teil. Von etwa 162.500 ha Acker- und Grünflächen sind zirka 15.780 ha Biodiversitätsflächen im Burgenland, das sind knapp 10 Prozent. So viel wie noch nie zuvor. Biodiversität ist für uns mehr als ein Schlagwort. Sie ist die Lebensgrundlage unserer bäuerlichen Betriebe. Im Burgenland setzen wir auf eine Landwirtschaft, die Artenvielfalt schützt, gesunde Böden erhält und die Kulturlandschaft bewahrt. Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Zukunft – ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich“, hebt Berlakovich hervor.

Biodiversitätsbotschafter mit Vorbildwirkung

Österreichweit wurden dieses Jahr 26 Bäuerinnen und Bauern als mögliche Biodiversitätsbotschafter nominiert. Die Fachjury hat nun fünf Botschafterinnen und Botschafter für das Jahr 2025 ausgewählt. Eine unter ihnen ist die burgenländische Pionierin im biodynamischen Weinbau Birgit Braunstein. Sie hat sich auf ihrem 25 Hektar großen Betrieb in Purbach dem biodynamischen Weinbau verschrieben. Auf 20 Hektar wird Wein kultiviert und auf den restlichen fünf Hektar extensive Grünlandwirtschaft betrieben. Im Zentrum ihres landwirtschaftlichen Schaffens stehen das ökologische Gleichgewicht, gesunde Böden und Kreislaufwirtschaft. „Die Biodiversitätsbotschafter bewirtschaften und erhalten ein breites Spektrum wertvoller Lebensräume, wie artenreiches Grasland, Feuchtgebiete oder gesunde Böden. Mit ihrer Vorbildwirkung sollen sie Naturschutz in der Landwirtschaft fördern“, sagt Projektkoordinatorin Johanna Frangež. Kritierien für die Auswahl sind insbesondere, dass die Betriebe ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Landwirtschaft betreiben, sie einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität auf ihrem Betrieb leisten und bereit sind, ihr Wissen zu teilen.

 

Mit Biodiversität zur klimafitten Zukunft

Im Zuge des Projekts „Farming for Nature Österreich“ vermitteln sie ihre Geschichte und ihr praktisches Wissen zu Landwirtschaft und Biodiversität an interessierte Menschen. „Es ist schön zu sehen, wie viele landwirtschaftliche Betriebe sich in Österreich für eine artenreiche und klimafitte Zukunft einsetzen. Oft sind es ganz einfache Maßnahmen, mit denen sie der Natur etwas Gutes tun und die sich auch für ihre Betriebe lohnen,” so Frangež.

Im Sommer werden die ausgewählten Betriebe von einem Filmteam besucht. Anhand der auf der Projektwebseite www.farmingfornature.at vorgestellten Kurzvideos kann die breite Öffentlichkeit anschließend ihre Lieblingsgeschichte auswählen. Bei Bauernhofspaziergängen und Küchentischgesprächen geben die Biodiversitäts-Botschafter Einblick in ihre Wirtschaftsweise. 

 

Share Button

Related posts