Bad Sauerbrunn, 9. 10. 2025
Die Sanierung und Neugestaltung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bad Sauerbrunn wurde mit dem Architekturpreis des Landes Burgenland 2025 ausgezeichnet. Das von der freistil Architektur GmbH aus Wien geplante Projekt entstand im Auftrag der katholischen Pfarrgemeinde Bad Sauerbrunn und der Diözese Eisenstadt. Es überzeugte die Fachjury durch seinen sensiblen Umgang mit dem historischen Bestand und durch die gelungene Verbindung von Tradition und zeitgemäßer architektonischer Sprache.
In ihrer Begründung hob die Jury hervor, dass hier nicht durch Überformung, sondern durch Verstehen und Bewahren erneuert wurde. Die architektonischen Eingriffe respektieren die spirituelle Atmosphäre des Ortes und übersetzen sie behutsam in die Gegenwart. Die Sanierung umfasste eine umfassende bauliche, funktionale und gestalterische Erneuerung des Kirchenraums. Liturgische und räumliche Elemente wurden neu geordnet, um eine zeitgemäße Nutzung und spirituelle Offenheit zu ermöglichen. Reduktion, Materialehrlichkeit und Lichtführung prägen das architektonische Konzept und verleihen dem Raum eine neue Klarheit und Ruhe.
Kuratorin Gertrude Ankerl betonte, dass das Projekt beispielhaft zeige, wie Tradition und Moderne einander befruchten können – im Respekt vor dem Gewachsenen und mit Offenheit für Neues. Auch Architektin Teresa Köhler von freistil Architektur unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen Pfarre, Diözese und ihrem Planungsteam. Ziel sei es gewesen, den Charakter des Ortes zu bewahren und gleichzeitig ein Stück Gegenwart hineinzutragen – mit Licht, Raum und Stille als wesentlichen Elementen.
Die hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Bernardo Bader von der Kunstakademie München zeichnete in diesem Jahr vier Projekte aus – zwei Hauptpreise und zwei Anerkennungen. Die Sanierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zählt dabei zu den beiden Hauptpreisträgern.
Mit der Auszeichnung würdigt das Land Burgenland nicht nur die architektonische Qualität des Projekts, sondern auch dessen Beitrag zur Stärkung der Baukultur im öffentlichen Raum. In den Ansprachen wurde hervorgehoben, dass Projekte wie dieses zeigen, wie sensibel und verantwortungsvoll im Burgenland gebaut und umgestaltet wird. Sie verbinden Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf vorbildliche Weise und tragen dazu bei, die Identität und Baukultur des Landes weiterzuentwickeln.
Das prämierte Projekt in Bad Sauerbrunn demonstriert eindrucksvoll, dass sakrale Architektur auch im 21. Jahrhundert ihre Ausdruckskraft behalten kann, wenn sie sich offen zeigt für Wandel, Einfachheit und den Mut zur Reduktion. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist damit nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein starkes Zeichen für die Verbindung von Architektur, Kultur und Gemeinschaft im Burgenland.