Eisenstadt, 27. 10. 2025
Langzeitoperationen „Vogue“ und „Donkey“ führten zu über 40 Festnahmen, dem Nachweis der Einfuhr von rund 3,6 Tonnen Marihuana und ca. 270 Kilogramm Kokain
Nach mehr als vier Jahren intensiver Ermittlungsarbeit konnten Beamtinnen und Beamte des Landeskriminalamtes Burgenland zwei umfangreiche internationale Suchtgiftermittlungen – die Operationen „Vogue“ und „Donkey“ – erfolgreich abschließen. Der Ermittlungszeitraum erstreckte sich von Sommer 2020 bis Herbst 2024 und richtete sich gegen eine überwiegend aus albanischen Tätergruppen bestehende, straff organisierte Organisation, die in mehreren europäischen Staaten diverse Suchtmittel in den Verkehr setzte.
Operation „Vogue“
Ausgangspunkt war ein Ersuchen slowakischer Behörden um gemeinsame Ermittlungen gegen eine Tätergruppe, welche große Mengen Marihuana aus Albanien über den Westbalkan nach Österreich und in die Slowakei schmuggelte, zu führen.
In enger Zusammenarbeit mit Ermittlern aus der Slowakei, Ungarn, Deutschland und Kosovo wurden umfangreiche Erhebungen durchgeführt.
Als Kopf der Organisation galt ein 41-jähriger kosovarischer Staatsbürger, dem die Einfuhr von mehr als 2 Tonnen Marihuana und 14 Kilogramm Kokain nachgewiesen werden konnte.
Nach einem Schusswechsel mit der Polizei im Kosovo flüchtete der Mann. Er wurde 2023 in Belgien festgenommen und in weiterer Folge in Österreich zu 16 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Operation „Donkey“
Aufbauend auf die Ergebnisse der OP „Vogue“ , konnte eine zweite Täterstruktur aufgedeckt werden, die Kokaintransporte aus Belgien nach Österreich organisierte.
Eine slowakisch-albanische Tätergruppe nutzte dabei ein als Fahrzeughandel getarntes Transportunternehmen, um wöchentlich mehrere Kilogramm Kokain in Autobatterie-Attrappen über Belgien, Deutschland und Österreich in die Slowakei zu schmuggeln.
Der Ermittlungserfolg war nur durch eine enge und vertrauensvolle Kooperation mit Behörden in Belgien, Deutschland, der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Kosovo möglich.
Über den gesamten Zeitraum wurden Informationen laufend über Europol und bilaterale Kanäle ausgetauscht. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Eisenstadt.
Die beiden Langzeitoperationen zählen zu den umfangreichsten und erfolgreichsten internationalen Suchtgiftverfahren der vergangenen Jahre im Burgenland.
Insgesamt kam es in diesen beiden, miteinander in Zusammenhang stehenden Operationen zu folgenden Ermittlungserfolgen:
Festnahmen in Österreich: 28
Festnahmen in Deutschland, Kosovo, Ungarn, Slowakei und Belgien: 20
Mit Haftbefehl gefahndete Personen: 5
Bislang verhängte Einzelfreiheitsstrafen: 1x 16 Jahre
2 x 11 Jahre
1 x 7,5 Jahre
2 x 7 Jahre
weitere Strafen zwischen 3 und 6 Jahren
Hausdurchsuchungen in Österreich: 28
Sicherstellungen Suchtgift in Österreich: 326 Kg Marihuana
4 Kg Kokain
Sicherstellungen Suchtgift im Ausland: 157 Kg Marihuana
8 Kg Amphetamin
Sicherstellungen Vermögen und Waffen in Österreich: 111.400.- Euro Bargeld
12 Kraftfahrzeuge
8 Schusswaffen
Sicherstellungen Vermögen Ausland: 180.000.- Euro Bargeld, 4 Kfz
Nachgewiesene Tatbestände: Einfuhr nach Österreich bzw.
Verkauf in Österreich von 272 Kg Kokain, 3,6 Tonnen Marihuana, 21 Kg Heroin
Das aus Ermittlern des LKA Burgenland EB09 und Staatsanwälten der StA Eisenstadt bestehende Ermittlungsteam wurde für die Durchführung dieser Ermittlungen durch die „Vereinigung der Kriminalisten“ unter fast 40 Falleinsendungen aus allen 9 Bundesländern auf den 1. Platz gereiht, und zu den „österreichischen Kriminalisten des Jahres 2025“ gewählt. Am 17.10.2025 fand im Wiener Rathaus in Anwesenheit zahlreicher Führungskräfte des BMI und der LPDs die feierliche Preisverleihung statt.




