Neue Chancen für die Bahn im Bezirk Oberwart

Oberwart, 1. 3. 2021

Die Idee der Landesregierung, auf Teilen der Bahntrasse zwischen Oberschützen und Rechnitz einen Radweg zu errichten, hat die Diskussion zur Pinkatalbahn neu entfacht: Eine spontan gebildete, überparteiliche Plattform von FunktionsträgerInnen und BürgerInnen aus der Region spricht sich dafür aus, den Bahnausbau von Oberwart nach Szombathely (Projekt „Grenzbahn“) so schnell wie möglich umzusetzen. (Brief mit Namen der Unterzeichneten im Anhang!)

bahn

Die Verbindung des bestehenden Radwegenetzes mit der Bahn würde die Weichen in eine klimafreundliche Zukunft stellen, den öffentlichen Verkehr im Bezirk revolutionieren und die touristische Attraktivität wesentlich erhöhen! Langjährige Studien zu diesem Projekt, in die bereits rund 1 Mio. Euro investiert wurden, belegen es: Die Errichtung einer länderverbindenden „Grenzbahn“ schafft 5x so viele Arbeitsplätze wie das EO und bringt einen Wirtschaftsimpuls von 300 Mio. Euro.

„Zum 100. Geburtstag des Burgenlandes als Teil von Österreich wäre die Wiederanbindung an das internationale Bahnnetz ein wunderbares Geschenk an die Bevölkerung im Landes-Süden!“ so die Sprecherin der Initiative, Jutta Spitzmüller.

Der EU-Wiederaufbau-Fonds stellt Gelder für umweltrelevante Projekte („Öffi-Ausbau“) zur Verfügung. Das Thema erfährt auch in Ungarn großes Interesse in der Öffentlichkeit. Das Projekt Grenzbahn wird von allen Stellen als förderwürdig erachtet. Doch die Zeit drängt: Schon Ende April läuft die Frist für die Einreichung in Österreich aus.

Die Zeit des Wartens ist also vorbei, es ist Zeit zum Handeln! Die Verantwortlichen des Bundes und des Landes sind aufgerufen, sich an einen gemeinsamen Tisch zu setzen und diese Chance für das Südburgenland zu ergreifen!

Die Zeit ist reif! Jetzt oder nie! Wenn alle für den Süden an einem Strang ziehen, dann ist der Erfolg vorprogrammiert!

Unsere Initiative ist mit den Nachbarregionen Oststeiermark, Südliches Niederösterreich und dem Komitat Vas in Ungarn vernetzt und wird demnächst eine breit angelegte EU-Online-Petition zu diesem Thema starten.


Wir fordern einen Ausbau der Bahn im Bezirk Oberwart
statt eines Rückbaus!

Die Klimakrise macht es notwendig, die individuelle Mobilität mit einer guten öffentlichen Infrastruktur zu ergänzen!

• In der aktuellen Pandemie braucht es außerdem Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen! Verbesserte Infrastruktur im ländlichen Raum zieht Unternehmen an, die hier Arbeitsplätze schaffen. Unser Bezirk bietet hohe Lebensqualität, benötigt aber verbesserte öffentliche Infrastruktur, um sowohl für Tagespendler attraktiv zu sein, als auch für die Menschen, die von hier aus im Homeoffice arbeiten!

• Zur Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes gehören auch eine aktive Güterverkehrsentwicklung und die Reaktivierung und Erhaltung von Anschlussbahnen, z.B. zum Gewerbegebiet Rechnitz.

• Generell sind die bestehenden Bahnstrecken im Bezirk zu erhalten und zu sanieren, im Besonderen auch die Strecke von Oberwart Richtung ungarischer Grenze, um die Möglichkeit zur Umsetzung des Grenzbahn-Projektes zwischen Steiermark – Bezirk Oberwart – Ungarn/Szombathely zu erhalten. Wir halten fest, dass das Südburgenland aus ökonomischer Sicht ein großes strategisches Interesse an einem Zugriff auf die SETA-Achse hat. Das Burgenland muss seine Verkehrsstrategie in eine gesamteuropäische Bahnstrategie (Stichwort SETA-Korridor 2030) einbetten – auch vor dem Hintergrund, dass sog. Green Transport zunehmend an Bedeutung gewinnt und für unsere Unternehmen und Betriebe auf Sicht entscheidend ist. Es gibt eine laufende
Studie der EU zu diesem Bahnprojekt, in die bisher fast eine Mio. Euro investiert wurden. Mit der Schleifung der Bahnstrecke auf Grund von kurzsichtigen betriebswirtschaftlichen Überlegungen wäre dieses Geld in den Sand gesetzt und zusätzlich dem Bezirk Oberwart die große Zukunftschance genommen, durch eine Bahnachse von einer Grenzregion zu einer Verbindungsregion zwischen Ost und West, Nord und Süd zu werden.

• Wir begrüßen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und des sanften Tourismus, diese dürfen aber nicht zu Lasten der Bahn gehen, sondern sollen einer bestmöglichen Verschränkung zwischen Bahn- und Radverkehr dienen. Die Kombination von Radweg und Bahn auf der Strecke zwischen Oberwart und der ungarischen Grenze würde die Attraktivität für den Tourismus erhöhen.

• Besonders in der Umgebung von Bad Tatzmannsdorf gibt es bereits jetzt ein sehr engmaschiges, gut ausgebautes Radwegenetz. Entlang der Pinkatalbahn führt sogar der transeuropäische Radweg „Eurovelo 9 zu 13“. Geringfügige Anpassungen an diesen Radrouten sowie die Herstellung einer Rad-/Fußwegverbindung zwischen dem Bad Tatzmannsdorfer Thermenhang und Oberschützen über die B50 sind zu begrüßen. Die Schaffung von neuen Parallelstrukturen quer durch den Bezirk Oberwart bringt jedoch keinen verkehrlichen oder touristischen Zusatznutzen.

• Deshalb ist auch auf der Zweigstrecke von Oberwart nach Bad Tatzmannsdorf, dem größten Tourismusort des Burgenlandes, dem gleichzeitigen Verkehr von Bahn UND Rad gegenüber einem Radweg auf der Trasse der Vorzug zu geben. Die Ergebnisse der laufenden, „ökonomischen Perspektivenstudie“ der Gemeinde Bad Tatzmannsdorf sollen abgewartet werden und in die weitere Entscheidungsfindung einfließen.

• Wir erinnern an die Gesamtverkehrsstrategie-Erhebung des Landes aus dem Jahr 2014, die als größten Wunsch der Bevölkerung des Bezirkes OW den nach einer Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Bahnverbindung ergeben hat.

• Damit der Öffentliche Verkehr attraktiv ist, müssen Mikro-ÖV, Linienbusse, Rad UND Bahn in EINEM GUSS gedacht, geplant und umgesetzt werden! Das bringt nicht nur mehr Nutzen für den Fahrgast, sondern ist auch kostengünstiger und erhöht die Chance auf EU-Projektförderungen.

• Daher fordern die Unterzeichneten einen sofortigen Stopp der Rückbauten von bestehender Bahn-Infrastruktur und ersuchen die öffentlichen Entscheidungsträger auf Seiten von Bund, Land und Gemeinden um eine Nachdenkpause, um gemeinsam ein zukunftsfähiges und attraktives Schienen- und Wegenetz für die Menschen im Südburgenland zu erarbeiten!

Walter Bruckner, Gemeinderat, Ortsparteiobmann, Loipersdorf-Kitzladen
Tivadar Cseri, Pro Bahn, Komitat Vas
Mag. Andreas Eigenbauer, Unternehmer und Gemeinderat, Bad Tatzmannsdorf
Dagmar Frühwirth-Sulzer, Gemeinderätin, Oberwart
Gustav Gamauf, Stadt-Cafe, Oberwart
Dr. jur. Herbert M. Glotz, beeideter Wirtschaftsprüfer, Obmann Verein Schiene
Südburgenland, Oberschützen
Nino Grossmann, Ortsparteiobmann, Großpetersdorf
Hans-Peter Hadek, Vizebürgermeister und Stadtparteiobmann, Oberwart
Thomas Karacsony, Gemeindevorstand, Großpetersdorf
Selina Katz, Schülerin, Fridays for Future Südburgenland
Mirjam Kayer, BEd., Gemeinderätin, Pinkafeld
Marina Kelemen, Gemeinderätin, Rechnitz
Mag. Michael Lind, Lehrer und Musiker, Lafnitz/Wien
Mag. Rudolf Luipersbeck, Bad Tatzmannsdorf
Stefan Marth, MSc, Vors. des Ausschusses für Innovation und Wirtschaft der Stadtgem. OW
Elfriede Pomper, Gemeinderätin der Stadtgemeinde Oberwart, Obfrau des Ausschusses für
Familie, Senioren, Bildung und Jugend, Mitglied des ÖGB – Bundespensionisten-Ausschusses
Dietmar Pichlhöfer, pens. Obmann der Gewerkschaft Vida in Friedberg
Mag. Eduard Posch, Landesparteisprecher, Gemeinderat in Pinkafeld
Stefan Rath, Jugend- und Europagemeinderat, Oberwart
Hans Rehling, Ortsparteiobmann und Gemeinderat Bad Tatzmannsdorf
Helga Rehling, Gemeinderätin a.D., Bad Tatzmannsdorf
Waltraud Schranz und HR DDr. Erwin Schranz, Landtagspräsident i.R., Bad Tatzmannsdorf
Waltraud Schwammer, Bürgermeisterin Dechantskirchen
Mag. Karl Schweitzer, Staatssekretär und Gemeinderat a.D., Oberwart
Ing. Thomas Seper, Umweltstadtrat a.D., Oberwart
Sandra Spiegel, Unternehmerin und Gemeinderätin, Bad Tatzmannsdorf
Wolfgang Spitzmüller, Landtagsabgeordneter, Oberschützen
Jutta Spitzmüller, MA, ARGE Süd-Ost-Mobil, Oberschützen
Walter Temmel, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Bildein
Vanessa Tuder, Bezirksobfrau der JVP
Christoph Wachholder, Sprecher Südburgenland-Pro-Bahn
Ing. Johann Weber, Umweltgemeinderat a.D., Unterschützen
Josef Weinzettl, pens. Hauptschullehrer, Willersdorf
Dr. Dietrich Wertz, Umweltgemeinderat und Gemeindevorstand, Bad Tatzmannsdorf
Dipl. Ing.(FH) Dipl.-Ing. Alexander Wunderer – EUREM, Ingenieurbüro für Gebäudetechnik
und nachhaltige Energiesysteme

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