Wien, 21. 3. 2021
Vor der am Montag stattfindenden Gesprächsrunde der Bundesregierung mit Landeshauptleuten, Oppositionsparteien und ExpertInnen spricht sich Sport Austria-Präsident Hans Niessl für verantwortungsvolle weitere Lockerungsschritte aus. Auch für den Indoor-Sport.
„Im Freiluft-Bereich ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit gering. Dieser Erkenntnis muss rasch noch mehr Rechnung getragen werden. Es ist aus gesundheitspolitischer Sicht gut, dass 570.000 Kinder und Jugendliche seit 15. März unter Auflagen zumindest wieder Outdoor-Sport im Verein betreiben dürfen, wichtig wäre es jetzt aber auch, den Freiluft-Vereinssport für Erwachsene zu öffnen. Rund 1,5 Millionen Österreicherinnen und Österreicher sind im Erwachsenenalter bei Österreichs Vereinen gemeldet. Dass sie derzeit nicht unter professioneller Anleitung trainieren können, hat schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen, wie Hinweise der österreichischen Internisten-Vereinigung auf steigenden Bluthochdruck, Blutzucker und Übergewicht belegen. Wer jetzt an Diabetes aufgrund von Bewegungsmangel erkrankt, leidet eventuell sein ganzes Leben daran! Aber auch Öffnungsschritte für den Indoor-Sportbereich und (Mannschafts)Training mit Körperkontakt sollten gesetzt werden.“ Mit Tests sei auch hier vieles möglich.
Niessl: „Bestehende Präventionskonzepte sind bereits praxiserprobt. Sie haben gezeigt, dass sie wirken. Seit Vorarlberg – auch indoor mit Testungen – geöffnet hat und seit sich Kinder- und Jugendliche im Verein wieder österreichweit bewegen dürfen, sind uns keine Probleme aus dem organisierten Sport bekannt geworden. Es zeigt sich, dass es funktioniert.“ Man müsse beim Maßnahmen-Management eben immer auch die vorhandenen Präventionskonzepte und die Möglichkeiten für ein gutes Contact-Tracing beachten, betont der Sport Austria-Präsident.
Die vielen in Österreich durchgeführten Tests sollten also nach Meinung von Sport Austria endlich verstärkt für weitere Öffnungsschritte verwendet werden. Niessl: „In diesem Zusammenhang ist auch der Plan der Gemeinde Wien, Gurgeltests flächendeckend einzuführen, zu begrüßen. Ähnlich wie die Schultests werden auch diese Tests dazu beitragen, Ansteckungen zu vermeiden. Wer soviel testet wie Österreich, muss diese Tests auch dazu nützen, um sportliche Aktivitäten in- und outdoor in Kombination mit Konzepten zu ermöglichen. Wir sollten immer wieder bedenken, dass es sinnvoll ist, Bewegung und Sport unter Auflagen in Vereinen zu gestatten. Tun wir das nicht, werden immer mehr in den viel schwieriger zu kontrollierenden öffentlichen Raum ausweichen. Dann haben wir überfüllte Sportplätze in den Parkanlagen. Das kann nicht Sinn der Sache sein! Also ermöglichen wir Freiräume im kontrollierbaren Bereich des Sportvereins statt dabei zuzusehen, wie die Maßnahmen in nur schwer kontrollierbaren öffentlichen Bereichen unterlaufen werden.“