Volksbefragung für KUZ Güssing

Güssing, 28. 6. 2021

pa5.936 der insgesamt 23.037 Wahlberechtigten haben bei der Volksbefragung zum Kulturstandort Güssing ihre Stimme abgegeben. Das entspricht einer Beteiligung von 25,77 %. Zu entscheiden hatten sie darüber, ob das Land Burgenland in einen Ausbau der Burg Güssing zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum oder in die Modernisierung des bestehenden Kulturzentrums investieren soll. Laut vorläufigem Endergebnis entfallen 58,92 % der abgegebenen gültigen Stimmen auf die Modernisierung des Kulturzentrums Güssing und 41,08 % auf den Ausbau der Burg Güssing zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum. Der Anteil der ungültigen Stimmen betrug nur 8,56 %. Es gebe „zwei klare Gewinner – nämlich den Bezirk Güssing und die direkte Demokratie“, betonte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in einer ersten Reaktion. Das Land habe mit dieser Volksbefragung ein „starkes Zeichen für Mitbestimmung“ gesetzt, die Bevölkerung habe dieses Angebot in einem erfreulich hohen Ausmaß angenommen: „Mein Dank gilt allen, die sich beteiligt und damit diese wichtige Entscheidung für die Zukunft des Kulturstandorts Güssing im Bezirk mitgetroffen haben. Für mich gilt selbstverständlich nach der Volksbefragung, was ich davor gesagt habe: Das Ergebnis ist für die Landesregierung bindend. Der heutige Tag ist daher nicht das Ende, sondern der Anfang eines Prozesses, in dem wir gemeinsam mit der Region an die Umsetzung dieses kulturell, touristisch und wirtschaftlich bedeutenden Vorhabens gehen.“

Die heutige Entscheidung bedeutet, dass es zu einer umfassenden Modernisierung des Kulturzentrums Güssing mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro kommen wird. Geplant ist die Sanierung des aktuellen Bestandes, wobei insbesondere die Tragkonstruktion des auf Pfählen errichteten KUZ erneuert werden soll. Neben der Modernisierung des großen Veranstaltungssaals mit rund 500 Sitzplätzen soll der Innenhof überdacht und eine moderne Kunstbox als Aufbau über dem Innenhof geschaffen werden. Im Projekt inkludiert sein werden auch die Modernisierung des Restaurants und die Schaffung einer Restaurant-Terrasse.

Das Land wolle mit diesem Projekt Güssing als Kulturstandort mit einer Strahlkraft über den Bezirk hinaus etablieren, so Landeshauptmann Doskozil. Gleichzeitig sei daran – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – der Anspruch geknüpft, gezielte Investitionsimpulse in strukturschwächeren Gebieten zu setzen. Doskozil: „Von der Schaffung eines modernen Kultur- und Veranstaltungszentrums soll die gesamte Region profitieren – auch durch die wirtschaftlichen und touristischen Effekte, die davon ausgehen werden. Ich freue mich sehr, diesen Weg gemeinsam mit der Bevölkerung weiter zu gehen.“

Architekturwettbewerb

Vorgesehen ist nun als nächster Schritt die Vorbereitung und Ausschreibung eines europaweiten Architekturwettbewerbs, den die Landesimmobilien Burgenland GmbH als Projektträger koordiniert. Die Berücksichtigung möglicher Auflagen durch den Denkmalschutz wird eine zentrale Anforderung in der Projekt-Ausschreibung sein. Geplanter Baubeginn für das Siegerobjekt ist 2023. Frühestens 2026 soll das neue Kultur- und Veranstaltungszentrum für die Nutzung bereitstehen.

Quelle: Landesmedienservice


ÖVP:

„Bevölkerung hat für Kulturzentrum in der Stadt Güssing entschieden. Wir kämpfen weiter auch für Investitionen in die Burg!“
Utl.: Güssinger haben sich für Sicherheitsvariante entschieden, um Verschandelung der Burg zu verhindern.
„Die Güssingerinnen und Güssinger haben sich bei der heutigen Volksbefragung zu Burg oder KuZ für die Sicherheitsvariante entschieden. In den vielen Gesprächen mit der Bevölkerung in den vergangenen Wochen wurde klar, dass sie beides – Burg und Kulturzentrum – wollen. Aber sie wollten jedenfalls verhindern, dass Landeshauptmann Doskozil die Burg mit einem riesigen Betonklotz verschandelt. Außerdem ist die niedrige Wahlbeteiligung als stiller Protest der Bürgerinnen und Bürger zu verstehen, da bei dieser Volksbefragung die Möglichkeit von SPÖ-Landeshauptmann Doskozil genommen wurde, beides anzukreuzen“, erklärt Vizebürgermeister Alois Mondschein.

Mondschein betont zudem, dass der Einsatz für Burg und Kulturzentrum weiter geht: „Landeshauptmann Doskozil hat bis zu 55 Millionen Euro für den Kulturstandort Güssing in Aussicht gestellt – mein Plan bleibt daher aufrecht: Das Land soll die geplanten 20 Millionen für den Ausbau des KuZ in der Stadt und den Rest in die Attraktivierung der Burg und in Marketing und Veranstaltungen investieren. Ich erwarte mir jetzt auch endlich von Bürgermeister Knor und seiner absoluten SPÖ-Mehrheit in der Stadt ein klares Zeichen, dass sie sich gemeinsam mit mir für Burg UND KuZ einsetzen!“


Grüne:
Volksbefragung war auch Klimaschutzfrage

Knapp 3200 Menschen aus dem Bezirk Güssing stimmen am Sonntag für eine Sanierung des Kulturzentrums in Güssing. Für die GRÜNEN waren das auch viele Stimmen für Klimaschutz und gegen Naturzerstörung. „Die Güssingerinnen und Güssinger haben gut entschieden. Für die günstigere, einfachere und ökologischere Variante, die Bauphase wird wesentlich kürzer und viel weniger CO2 verursachen. Die Burg kann bleiben was sie ist: ein besonderer Platz, der weiter für besondere Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird“, freut sich der GRÜNE Klutursprecher Wolfgang Spitzmüller.

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