Oberwart, 29. 7. 2021
»Die Gewalt gegen Frauen wirft weniger die Frage nach der Qualität einer Beziehung als nach der Qualität eines Gemeinwesens auf.« (Carol Hagemann-White)
Betroffene von häuslicher Gewalt und Partnergewalt sind überproportional Frauen und Kinder.
Das gemeinwesenorientierte Projekt “StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt” setzt hier an. Das Ziel von StoP sind gute Nachbarschaften, die im möglichst breiten und unmittelbaren Umfeld ein gewaltfreies Miteinander entwickeln und tragen.
Betroffene von Gewalt sollen sich nicht mehr aus Angst und Scham verstecken müssen. Nachbar*innen und Multiplikatorinnen werden sensibilisiert und inhaltlich geschult, um an Hilfsorganisationen weiterverweisen zu können. Schon eine Haltungsänderung – vom Wegsehen zum genaueren Hinsehen – kann bei Verdacht auf familiäre Gewalt Veränderung bewirken.
Der Verein AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser hat das Projekt Anfang 2019 in Wien/Margareten etabliert, seit Juni 2021 kann es nun Dank einer Förderung durch das BMSGPK in allen Bundesländern und an elf Standorten ausgebaut werden. Im Burgenland wird es vom Verein Frauen für Frauen Burgenland in den Bezirksvororten Oberwart und Jennersdorf koordiniert. Österreichweit werden 20 StoP-Koordinator*innen von Frau Dr.in Sabine Stövesand, Professorin an der HAW in Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales Department Soziale Arbeit, Initiatorin und Gründerin vom Konzept StoP© in Wien ab Juli 2021 ausgebildet. (vgl. Stövesand, Sabine (2014). Stadtteile ohne Partnergewalt – Konzept und Umsetzung. http://stop-partnergewalt.org)
Lang- und mittelfristiges Ziel ist es, StoP in jeder Stadt, Gemeinde und in jedem Bezirk Österreichs zu etablieren, damit Partnergewalt an Frauen und Kindern keine Chance mehr hat.
In dem Gespräch mit LRin Daniela Winkler wurde uns großes Interesse in Bezug auf die Sensibilisierung junger Menschen in den Schulen entgegengebracht, um in der Prävention schon möglichst früh ansetzen zu können.