Ein neuer Meilenstein im Kampf gegen Kinderarmut

Eisenstadt, 27. 8. 2021

Volkshilfe stellt eine eigene Sozialarbeiterin gegen Kinderarmut vor

 Armut

Armut und Bildung werden in der Regel vererbt. Die Corona-Krise hat diese Ungleichheiten erstmals für die breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht! Aktuell sind in Österreich, dem drittreichsten Land der EU, % der Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre von Armut und Ausgrenzung betroffen. Das sind 350.000 Kinder, jedes 5. Kind in Österreich. Im Burgenland gibt es 6.000 armutsgefährdete Kinder. Jedes einzelne Kind ist eines zu viel! Besonders oft betroffen sind Kinder von alleinerziehenden Müttern oder Vätern und Kinder, die mehr als zwei Geschwister haben.

Volkshilfe Burgenland Präsidentin Dunst dazu: „Kein Mensch ist gerne arm. Es ist auch klar, dass man Armut nicht zeigen möchte. Aber es gibt auch im Burgenland Menschen die unter der Armutsgefährdungsschwelle Leben. Gerade in Verbindung mit Bildung trifft das die Menschen zu Zeiten von COVID19 besonders hart. Kinder, die keinen eigenen Schreibtisch haben sind benachteiligt. Geschwister, die sich zu Dritt ein Zimmer teilen, haben keinen Raum zur Entfaltung. Wir müssen diesen Menschen helfen!“

Volkshilfe Burgenland Präsidentin Verena Dunst und Sozialarbeiterin Elvira Prangl

Das Projekt Kinderarmut abschaffen

Aus diesem Grund hat sich die Volkshilfe unter dem Titel „Sozialarbeit mit und für armutsbetroffene und armutsgefährdete Kinder & Jugendliche“ für ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz beworben und auch den Zuschlag erhalten.

Dieses Projekt der Volkshilfe fördert im Bereich der materiellen Dimension von Kinderarmut die Chancengleichheit im Hinblickt auf den Wohnraum von armutsgefährdeten und – betroffenen Kindern, indem es den ansuchenden Familien ermöglicht wird, in den Wohnraum von Kindern zu investieren. Ziel des Projektes ist es, dass sich Kinder unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern in ihren Rückzugsort in Wohnungen oder Häuser bzw. ihren Kinderzimmern wohlfühlen können und auch beim Einkaufen selbst mitbestimmen, wie dieser Raum gestaltet wird. Durch die Unterstützung von ausgebildete Sozialarbeiter*innen bei Anträge für die Soforthilfe, Organisation direkter existenzieller Hilfe und Gesprächen mit Eltern und Angehörigen, soll zusätzlich Ermächtigung und Empowerment von armutsbetroffenen Familien in ganz Österreich ermöglicht werden.

 

Die Sozialarbeiterin

Mit der 24-jährigen Elvira Prangl stellte die Volkshilfe Burgenland mit Juli nun eine eigene Sozialarbeiterin für das Projekt „Kinderarmut abschaffen“ ein. Frau Prangl ist studierte Sozialarbeiterin und zeichnet sich trotz ihrer jungen Jahre durch große Fachexpertise aus. Ihr Herz brennt für den Kampf gegen Kinderarmut. Ab sofort ist sie im gesamten Burgenland unterwegs um den burgenländischen Familien zu helfen. Ihre ersten Kontakte mit Familien verliefen vielversprechend: „Die betroffenen Eltern sind äußerst froh und dankbar, dass eine unbürokratische Unterstützung möglich ist“, berichtet Prangl von den ersten Eindrücken. „Ich besuche die Familien vor Ort und führe ausführliche Gespräche um die Familien zu entlasten. Außerdem liegt ein Schwerpunkt meiner Arbeit darin einen adäquaten Wohnraum für Kinder und Familien zu schaffen“, so Prangl weiter. Studien belegen zum Beispiel, dass bläuliches Licht die Lesegeschwindigkeit um bis zu 30% erhöhen kann. Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme die Fehlerquote bei Schultests um 45% gesenkt.

In den nächsten Wochen tourt Frau Prangl durch diverse Schulen und wird auch auf der Inform in Oberwart über das Thema Kinderarmut informieren.

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