Eisenstadt, 28. 9. 2021
Heute ist der Tag der Alleinerziehenden.
Auch im Jahr 2021 ist Alleinerziehend zu sein, oft ein gesellschaftliches Stigma für Mütter und Väter. Ob sie wollen oder nicht, ob sie eine Wahl hatten oder nicht. Und das, obwohl die Familienform “Alleinerziehend” heutzutage bereits eine von vielen möglichen Familienformen ist.
In Österreich gibt es bereits rund 290.000 und im Burgenland rund 9.000 Alleinerziehende, wovon rund 85% Frauen sind.
Ein Großteil ist gezwungen Teilzeitjobs annehmen. Daher sind von in Ein-Eltern- Haushalten lebenden Kindern in Österreich fast die Hälfte armuts- oder zumindest ausgrenzungsgefährdet.
(Quelle: DATEN AUS EU-SILC 2020 https://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&dDocName=125871)
Bereits der normale Alltag ist für Alleinerziehende oft ein Kunststück. Sie sind Superheldinnen und Superhelden ihres Alltags. Sie managen und organisieren das Familienleben alleine. Die Berufsarbeit, um die Familie durchzubringen, die Kinderbetreuung, die tägliche Arbeit im Haushalt, die vielen Alltagssorgen. Eine Aufgabe die viele Alleinerziehende an die Grenze der Belastbarkeit bringt. Corona hat ihre schwierige Situation oft noch verschärft. Homeschooling, Quarantäne, Kurzarbeit, Jobverlust, ausbleibende Unterhaltszahlungen, und zudem kaum eine Möglichkeit eine Auszeit zu nehmen, um neue Kräfte zu sammeln.
Zu teure Wohnkosten
„Die erste Hürde nach einer oftmals schmerzhaften Trennung ist die Suche nach einem passenden Platz zum Wohnen. Hier muss so einiges berücksichtigt werden, in erster Linie vor dem Hintergrund hoher Wohnkosten. Ein erheblicher Teil der Alleinerziehenden hat keine gefüllten Sparkonten, um den für die Familie passenden Wohnraum bezahlen zu können. Sie stehen vor der sehr schwierigen Wahl zwischen leistbarer Miete verbunden mit einem hohen Genossenschaftsanteil und einer teuren Mietwohnung. Je teurer der Wohnraum, desto weniger Geld bleibt zum Leben. An den einfachsten gesellschaftlichen Aktivitäten teilnehmen zu können, bleibt für viele Kinder daher leider nahezu unmöglich, wodurch sie oft automatisch von der Gesellschaft ausgegrenzt werden.
Zur Zeit ist das Angebot an leistbaren Wohnungen für Alleinerziehende im Burgenland leider noch überschaubar und so entpuppt sich die Wohnungssuche zu einer oftmals kraftzehrenden Mammutaufgabe, berichtet Anika Karall, Obfrau des Vereins.“
Hier wäre ein auf Alleinerziehende maßgeschneidertes Angebot mit erschwinglichen Preisen wünschenswert.
Über den Verein
Der Verein Alleinerziehend – aber nicht allein unterstützt Alleinerziehende im Burgenland auf verschiedenen Ebenen. Neben einem Fördertopf für finanzielle Notlagen bieten wir kostenlose Workshops für Alleinerziehenden zu verschiedenen Themen, Förderung für Notfallmamas des Vereins KiB und gemeinsame Ausflüge, die zum Austausch und zur Vernetzung dienen, um sich auch gegenseitig unterstützen zu können. Das Wohl aller Alleinerziehenden und ihren Kindern liegt unserem Verein sehr am Herzen.