Eisenkopf: Bilanz 2021 und Ausblick 2022

Eisenstadt, 20. 1. 2022

Die persönlichen Highlights sind für die Landeshauptmann-Stellvertreterin die Projekte im Klimaschutz, die im abgelaufenen Jahr eingeleitet wurden und 2022 fortgesetzt und intensiviert werden, sowie die Umsetzung der Alleinerziehendenförderung, welche Vorbildwirkung für andere Bundesländer hat.

Landeshauptfrau-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf präsentierte heute, 20. Jänner 2022, in einem Pressegespräch die Bilanz für das Jahr 2021 und einen Ausblick auf das laufende Jahr 2022 für ihre Arbeitsbereiche in der burgenländischen Landesregierung. „Wir leben nun seit mittlerweile zwei Jahren mitten in einer Pandemie, die die ganze Welt auf Trab hält. Die letzten zwei Jahre waren sicherlich sehr herausfordernd. Das hat sich natürlich auch auf die tägliche politische Arbeit ausgewirkt. Die Ziele, die im Regierungsprogramm – dem Zukunftsplan Burgenland – verankert sind, konnten Schritt für Schritt umgesetzt werden“, sagt Eisenkopf. „Corona hat natürlich sehr vieles überschattet. Aber wir haben bis dato im Burgenland diese Krise sehr gut gemeistert. Trotz Corona, konnte ich in meinen Zuständigkeiten sehr vieles erreichen beziehungsweise neue Initiativen setzen.“

>>> Frauen 

Alleinerziehendenförderung: Wie wichtig bzw. notwendig diese Förderinitiative war, zeigt die Bilanz des Vorjahres: Insgesamt konnten 385 Förderansuchen abgewickelt werden. Das entspricht 606 Kindern mit einer durchschnittlichen Fördersumme pro Alleinerziehenden-Haushalt mit rund 278 Euro. Durchschnittlich hatten die AntragstellerInnen 1,5 Kinder. Im Jahr 2021 wurden insgesamt knapp 120.000 Euro an die Alleinerziehenden ausbezahlt.
In Österreich gibt es ca. 167.000 Alleinerziehende, 91 Prozent davon sind Frauen. 2020 gab es im Burgenland 9.100 Alleinerziehende, 12.400 Kinder lebten mit nur einem Elternteil. Rund 44 Prozent der Alleinerziehenden und ihre Kinder sind stark von Armut gefährdet. Durch Corona wird die Situation nochmals verschärft. Die Förderung wird auch im Jahr 2022 fortgeführt, eine Antragstellung ist bereits möglich.
Eisenkopf: „Der große Erfolg unserer Alleinerziehendenförderung hat auch jenseits der burgenländischen Grenzen von sich Rede gemacht. So werden derzeit nach burgenländischem Vorbild Förderungen für Alleinerziehende auch in Oberösterreich und Wien umgesetzt. Es freut mich, dass wir somit durch unsere Idee auch vielen Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher auch außerhalb des Burgenlandes indirekt helfen konnten.“

Erstellung der ersten burgenländischen Frauenstrategie: „Die erste Burgenländische Frauenstrategie ist ein Wegweiser in die Gleichstellungszukunft des Burgenlandes“, sagt Eisenkopf. „Sie ist eine strategische Grundlage und ein Rahmenkonzept für die politische und organisatorische Umsetzung, um ein ‚Gleich*in die Zukunft‘ für alle BurgenländerInnen zu erreichen. Die Erstellung passiert in Kooperation mit der FH Burgenland und unter Begleitung eines Steering Boards aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen. Der Startschuss für die Strategie war im März 2021, derzeit passiert die letzte Überarbeitung. Präsentiert wird sie im Februar 2022.

Gewaltpräventionsstrategie: „Das Burgenland ist auch im Kampf gegen Gewalt Vorreiter und nimmt mit der Ausarbeitung einer eigenen burgenländischen Gewaltpräventionsstrategie eine Vorreiterrolle ein. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Gewaltpräventionsprogramm ganzheitlich und ressortübergreifend zu denken, wird doch in vielen Bereichen bereits so viel Gutes getan, was nun mit der Strategie vor den Vorhang geholt werden wird“, betont Eisenkopf. Mit der Gewaltpräventionsstrategie sollen Synergien geschaffen werden und Kooperationsmöglichkeiten entstehen, der Handlungsbedarf soll ermittelt werden.  Nach ersten landesinternen Arbeitsgruppentreffen noch vor dem Sommer konnten bereits im Herbst auch viele weitere AkteurInnen aus dem Gewaltschutzbereich im Burgenland in die Erarbeitung einbezogen werden. Der Kreis der MitarbeiterInnen wird nun nochmals erweitert: Es ist ein Workshop-Tag unter Einbeziehung aller mit Gewaltschutz befassten Institutionen zur Erarbeitung konkreter Maßnahmen für Februar 2022 geplant, damit ein ganzheitlichen Ansatz realisiert wird.

Frauen am Arbeitsmarkt
Frauen und Mädchen für MINT-Berufe begeistern. Es wurden Förderprogramme zur Erhöhung des Frauenanteils in ausgewählten Berufssparten entwickelt, wie zum Beispiel ein Qualifizierungslehrgang für FacharbeiterInnen für technische Berufe mit speziellem Fokus auf Frauen (ressortübergreifend LH-Stv.in Eisenkopf und LR.in Winkler und der AK-Burgenland)nd). Eine Mach MI(N)T-Informationswebseite für Mädchen und junge Frauen als Berufsorientierungstool mit Videos von weiblichen Role Models, die in technischen, naturwissenschaftlichen, IT- und Handwerksberufen tätig sind, wurde erstellt. 2022 finden drei Mach MI(N)T-Workshops in Kooperation mit dem Pakt für Beschäftigung (in Nord, Mitte, Süd) statt.

Start up Workshops / GRÜNderinnen-Workshops: Im Jahr 2022 haben zwei Gründerinnen-Workshops stattgefunden. Neu waren die Initiative „Gründerinnen 4.0“ (Fortführung Gründerinnen-Workshop des BFI – diesmal mit Fokus auf digitale Tools und Mentoring) und die Reihe „GRÜNderinnen im Kommen!“ (Gründerinnen-Qualifizierungsmaßnahmen mit Fokus auf Green Jobs).

Frauenberatungsstellen: Eisenkopf: „Einen massiven Anstieg an Beratungen gab es seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Frauenberatungsstellen des Burgenlands und das Frauenhaus waren auch in diesen schwierigen Situationen für die BurgenländerInnen da.“
Die finanzielle Unterstützung der Frauenberatungsstellen beträgt pro Stelle 13.000 Euro. Als Erfolg kann gewertet werden, dass es 2019 die erste Erhöhung der Förderung seit zehn Jahren gab, 2021 gab es 1.000 Euro zusätzlich pro Frauenberatungsstelle. Die Frauenberatungsstelle „Der Lichtblick“ mit ihrem Fokus auf sexualisierte Gewalt wurde 2021 und wird 2022 mit 11.000 Euro unterstützt, was eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum Förderbetrag 2020 in der Höhe von 5.000 Euro ist.

>>> Biowende und Landwirtschaft

„Die Corona-Pandemie untermauert einmal mehr: Wir brauchen eine zeitgemäße Agrarpolitik. Wir haben mit der Initiierung der Bio-Wende einen gewissen Paradigmenwechsel eingeleitet und eindrucksvoll gezeigt, wie eine nachhaltige Agrarpolitik funktionieren kann. Regionale Lebensmittel in Bioqualität werden von den Konsumenten mehr denn je geschätzt. Auf diesen Zug ist das Burgenland mit seinem Weg der Biowende schon längst aufgesprungen und somit Vorreiter, nämlich mit dem Ziel, das Burgenland Schritt für Schritt zum Bio-Vorzeigeland in Europa zu machen“, erklärt Eisenkopf. „Die Biowende ist unsere Leitidee, sie hat oberste Priorität in den kommenden Jahren. Durch die Vorreiterrolle des Burgenlands konnten die Bioflächen im Burgenland in den letzten Jahren um über neun Prozent auf 37 Prozent erhöht werden.“ Laut aktuellem Grünen Bericht 2021 sticht das Burgenland im Bereich der biologischen Landwirtschaft wieder mustergültig hervor, denn neben der positiven Entwicklung der biologischen Landwirtschaft im Bereich der Bio-Fläche (37 Prozent) und Bio-Betrieben (27 Prozent) gab es eine Steigerung der Einkünfte von Agrarbetrieben um 30 Prozent im Jahr 2020 gegenüber 2019, was mit Abstand die höchsten Einkommenszuwächse sind.

Bio-Umstellungsförderung: „Im 12-Punkte Programm für kluges Wachstum mit Bio haben wir ein klares Statement zur Unterstützung unserer heimischen LandwirtInnen beim Umstieg auf die biologische Wirtschaftsweise gesetzt. Daher hat das Land Burgenland Fördermittel zur Verfügung gestellt, um mit einer gezielten Bio-Umstellungsförderung beim Umstieg auf Bio zu unterstützen“, sagt Eisenkopf.
Da das Interesse zum Umstieg auf Biologische Landwirtschaft bei den burgenländischen LandwirtInnen derart groß war, wurden die finanziellen Mittel mehrmals aufgestockt, es wurden insgesamt 180 Anträge eingereicht. Davon waren 155 Anträge förderbar. Im Jahr 2019 wurden 35 Betriebe mit einer Gesamtsumme von 350.000 Euro gefördert, 2020 waren es 100 Betriebe mit einer Gesamtsumme von einer Million Euro, und 2021 wurde eine Gesamtsumme von 200.000 Euro an 20 Betriebe ausbezahlt. In Summe wurden bis Ende 2021 1.550.000 Euro in die Hand genommen, um die BIO-Landwirtschaft im Burgenland zu forcieren.

Die voraussichtliche Auszahlung der zweiten Rate i.d.H.v. 5.000 Euro geschieht grundsätzlich frühestens zwei Jahre nach der Auszahlung der ersten Rate. Im Jahr 2022 werden voraussichtlich 135 Betriebe zu je 5.000 Euro mit insgesamt 675.000 Euro gefördert, 2023 sollen 20 Betriebe mit 100.000 Euro gefördert werden. Insgesamt werden nochmals 775.000 Euro für die Bio-Umstellungsförderung zur Verfügung gestellt.

Bio-Quote in Kindergärten und Schulen: Eisenkopf sagt: „Ziel war es, dass bis 2021 50 Prozent der Lebensmittel biologisch sind. Ein Erfolg ist, dass rund 90 Prozent der burgenländischen Kindergärten und Schulen die vorgegebene BIO-Quote schon erfüllen.“ Mit Bio sollen bereits die Kleinsten im Burgenland in Berührung kommen. Mit der Tatsache, dass nun bereits 90 Prozent der Schulen und Kindergärten biologische Ernährung umsetzen, wurde das festgelegte Ziel mehr als übertroffen. „Die Bereitschaft der Kindergärten und Schulen zur Umstellung und die rasche Umsetzung der Maßnahme zeigen, dass Eltern wie auch PädagogInnen von Bio überzeugt sind, und dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich möchte aber nochmals betonen, dass eine Bio-Wende nicht von heute auf morgen passieren kann, sondern Zeit braucht. Es sind viele Partner beteiligt, die bei der Umsetzung notwendig sind“, sagt Eisenkopf.

Bio-Innovationspreis: Mit diesem Preis konnten viele neue, innovative Ideen entdeckt werden.

Bio-Beratungen im Land „One Stop-Shop“: Seit 1. Juli 2021 führt das Land Burgenland die Bioberatung hinsichtlich Umstellung auf biologische Landwirtschaft und laufende Beratungen selbst durch. Damit wurde ein One-Stop-Shop eingerichtet, bei dem die Fäden der Biolandwirtschaft zusammenlaufen. Mit der Durchführung der Bioberatungen durch das Land Burgenland werden wichtige Synergien erreicht, und es kommt zu keinen „Doppelstrukturen.“ Eisenkopf: „Alle notwendigen Schritte, die zur Erreichung des Zieles – Ausweitung des BIO-Flächenanteils auf 50 Prozent bis 2027 – führen, sollen an einer einzigen Stelle durchgeführt werden. Das bringt natürlich in weiterer Folge auch Vorteile für die Landwirte und insbesondere Konsumenten. Bio kommt zukünftig im Burgenland ‚aus einer Hand‘.“
Die Bioberatung des Landes startete mit vier MitarbeiterInnen und wird bei Bedarf aufgestockt beziehungsweise bei kurzfristigem Personalbedarf mit externen Spezialisten verstärkt. Mit der Übernahme der Bioberatungen durch das Land wird auch eine gleichwertige Beratungsleistung von Nord bis Süd und damit in weiterer Folge eine wohnortnahe Beratung sichergestellt.

Bio-Vermarktungsgenossenschaft: „Die neue Vermarktungsgenossenschaft ‚Bioland Burgenland eGen‘ soll eine nachhaltige Versorgung mit biologischen und regionalen Lebensmitteln im Land etablieren und den heimischen Produzenten und Landwirten Planbarkeit geben“, sagt Eisenkopf. Durch den Wegfall von Zwischenhändlern und überregionalen Händlern können über die Genossenschaft hochwertige, biologische Lebensmittel zu fairen Preisen angeboten werden. „Ich bin davon überzeugt, dass der Schritt zu mehr Bio ein nachhaltiger Weg ist, der für unsere Gesundheit und für unsere nachfolgenden Generationen enorm wichtig ist.“ 2022 sollen die ersten „24/7-Shops“ eröffnet werden. Es laufen Gespräche mit der Energie Burgenland betreffend einer Zusammenarbeit an E-Tankstellen mit Tankstellenshops. Ein weiteres Ziel ist, Bio-Modellgemeinden zu etablieren.

>>> Gemeinden 

Zentraler Punkt 2021 war die Novellierung der Landtags- und Gemeindewahlordnung mit dem Beschluss in der letzten Landtagssitzung im Jahr 2021. „Wir setzen mit modernen und transparenten Wahlordnungsnovellen einen wichtigen Schritt, damit unser Burgenland zukunftsfit bleibt“, so Eisenkopf. Kernstück der neuen Wahlordnungsnovellen sind die Neuregelungen bei den Mandatszuweisungen in der Gemeindewahl- und Landtagswahlordnung. Durch neue Berechnungsmethoden werden Vorzugsstimmen deutlich aufgewertet und damit die Persönlichkeitswahl bei Kommunalwahlen weiter gestärkt. In Summe wird mit der Novelle eine Modernisierung und in vielen Bereichen eine Erleichterung für die Wahlbehörden geschaffen.
Ein weiteres wichtiges Ziel war es, praxisuntaugliche Regelungen abzuschaffen und die Abwicklung von Wahlen zu erleichtern. So wird ist es zukünftig möglich sein eine Wahlkarte mit einem Bar- oder QR-Code zu versehen, um damit den Rücklauf der Wahlkarten besser und schneller nachvollziehen zu können. Dadurch entfällt ein oft mühsames händisches Abtippen der Daten.
Ein ganz wesentlicher Punkt, der sowohl die Gemeinde- als auch die Landtagswahlordnung betrifft, ist die Aufwandsentschädigung. Die engagierten Mitglieder der Wahlbehörde bringen viel Zeit dafür auf, dass jede Wahl reibungslos über die Bühne gehen kann. In Zukunft werden sie dafür angemessen entschädigt.
Ein Fokus lag 2021 auf dem Ausbau der Servicestelle des Landes für die Gemeindeverwaltungen. Mit der Gründung eines neuen Referates ‚Gemeindeservice‘ mit einer Hotline, dem GemWiki, der Auskunftsstelle für Datenschutz und Anfragenbearbeitung, der Abwicklung von Projekten im Bereich Gemeindeservice und interkommunale Zusammenarbeit wurde ein neuer Bereich geschaffen.

>>> Natur- und Klimaschutz 

„Wir haben mit der Burgenländischen Klima- und Energiestrategie einen umfassenden Plan mit 75 Maßnahmen in insgesamt zehn Handlungsfeldern erarbeitet. Da sind wir kontinuierlich dran, dies auch umzusetzen. 2021 wurde fleißig an der Umsetzung der Maßnahmen gearbeitet“, erklärt Eisenkopf. „Betrachtet man alle Maßnahmen – kurzfristige als auch mittelfristige und langfristige – konnten bereits rund zwei Drittel der Vorhaben umgesetzt beziehungsweise in Angriff genommen werden.“
Zentrale Rolle nehmen die Wirkungsbereiche des Landes, der landesnahen Betriebe und der Gemeinden ein. „Ganz nach dem Motto ‚Mit gutem Beispiel‘ vorangehen, haben wir uns das Ziel gesetzt, selbst im Land und in den landesnahen Betrieben auf alternative Antriebsformen umzusteigen, die Energieproduktion auf den Dächern auszubauen und Dienstreisen zukünftig durch digitale Lösungen zu vermeiden“, unterstreicht Eisenkopf. „Wir haben daher sowohl landesintern wie auch innerhalb der Landesholding Burgenland eine Dienstwagen-Richtlinie erlassen, sodass sobald Leasing-Verträge auslaufen, nur noch Fahrzeuge mit Alternativem Antrieb angeschafft werden.“ In der Landesverwaltung gibt es aktuell 31 E-Autos (Stand 11.01.2022). In der Holding gibt es rund 35 Elektrofahrzeuge. In der Energie Burgenland waren es 2021 fast 50 E-Autos. Auf den Dächern des Landes und der landesnahen Betriebe wurde 2021 der Bau von Photovoltaik-Anlagen weiter vorangetrieben. Geplant sind insgesamt rund 3,2 MWp bis zum Jahr 2025 auf den rund 18.000 m2 geeigneten Dächern öffentlicher Gebäude. „Ein wichtiger Ansatz für mich ist, im Klimaschutz auf Förderungen statt Verbote zu setzen. Wir brauchen Anreize, damit uns die Energiewende tatsächlich gelingt“, streicht Eisenkopf hervor.

BOEF – der Burgenländische Ökoenergiefonds: Der BOEF leistet mit seinen Förderungen bereits bisher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dafür stellt das Land 2022 rund 3,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Ich denke es ist essentiell vor allem im privaten Bereich, im eigenen Haushalt, Förderanreize beziehungsweise Umstiegsanreize, wie es zukünftig auch durch das Mietmodell der Energie Burgenland für Wärmepumpen möglich sein wird, zu setzen.“

Förderungen für private Haushalte 2021 
–    Für Alternativenergieanlagen wurden über eine Million Euro an 888 Antragssteller ausgeschüttet.
–    Es gab 1.515 Anträge für alternative Mobilität mit einer Fördersumme von über knapp 500.000 Euro. Besonders die E-Bike Förderaktion war voller Erfolg und wird auch 2021 weitergehen.
–    164 Anträge für Photovoltaikanlagen mit einer Fördersumme von knapp 230.000 Euro wurden ausbezahlt.
–    Knapp eine halbe Million Euro für den Tausch von fossilen Heizsystemen („Raus aus Öl bzw. Raus aus Fossil““) wurden ausbezahlt.
–    Über 215.000 Euro wurden für eine Sonderförderaktion Photovoltaik in Kombination mit einer Wärmepumpe bereitgestellt.

Im Jahr 2021 wurden insgesamt an Förderungen für alternative Energie von 2,5 Millionen Euro ausbezahlt, das waren insgesamt 2.781 Anträge. Seit 2008 wurden über 37 Millionen im BOEF an Förderungen ausbezahlt.

Klima- und Energiestrategie: Der Schwerpunkt im Jahr 2022 liegt auf der Evaluierung der Klima- und Energiestrategie mit dem proklamierten Ziel der Klimaneutralität im Burgenland im Jahr 2030. „Aktuell wird die Klima- und Energiestrategie einem Evaluierungsprozess unterzogen, um das neu gesteckte Ziel zu erreichen, das Burgenland bis 2030 klimaneutral zu machen“, erklärt Eisenkopf. „Der Abschluss des Evaluierungsprozesses, in den zahlreiche Stakeholder und Fachexperten eingebunden sind, ist für das Frühjahr 2022 vorgesehen.“

„Raus aus Ölheizungen“: 2021 begann der Start mit dem Ausstieg für Gebäude der burgenländischen Landesverwaltung, welche Vorbildwirkung hat. Ein Ausbau der Energieberatungen mit der Energie Burgenland in Abstimmung mit Wohnbauförderung wurde durchgeführt. In der „neuen Wärmestrategie des Landes“, die gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Energie Burgenland Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma präsentiert wurde, soll unter der Prämisse „Raus aus Öl und Gas“ der Fokus auf Energie-Autarkie und Klimaneutralität gelegt werden. „Mit ‚PumpenPeter‘, dem ersten WärmepumpenAbo Österreichs, stellten wir ein neues Produkt vor, das den Umstieg auf diese umweltfreundliche, regionale Technik zum Fixpreis und im All-inklusive-Paket bietet, welches innerhalb einer Woche mehr als 1.000 Interessierte gefunden hat“, berichtet Eisenkopf. „Mit dem Energie Burgenland SonnenAbo und WärmeAbo kann sich jeder sofort unabhängig von den internationalen Energiepreisen machen, Geld sparen und das Klima schützen.“

Das neue Ragweed-Gesetz: Das Thema Ragweed ist in den letzten Jahren zu einem großen Problem in Ostösterreich geworden. Gerade das Burgenland ist von der Verbreitung besonders stark betroffen. Dazu wurde im Jahr 2021 ein Ragweed-Bekämpfungsgesetz erlassen, das einzigartig in ganz Österreich ist. Im abgelaufenen Jahr gab es 1.094 Einmeldungen über ragweedfinder.at. Darüber hinaus wurde ein Handbuch mit Praxistipps zur Ragweed-Bekämpfung herausgegeben. „Diese hohe Zahl an Einmeldungen zeigt uns, dass wir hier richtig liegen, und man sieht auch dass das Thema der Bevölkerung und allen Betroffenen ein Anliegen ist.“

Weitere Schwerpunkte im Jahr 2022 im Bereich Klimaschutz:
–    Eine Jugendklimakonferenz soll wieder stattfinden, nachdem diese in den zwei vergangenen Jahren aufgrund der Pandemie nicht möglich war.
–    Beim Umweltpreis 2022 wird der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Preis wird 2022 zum 19.Mal verliehen. Eingereicht werden können Projekte, die einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt, dem Natur- und Klimaschutz sowie der nachhaltigen Entwicklung im Burgenland leisten. Einreichungen sind bis 25. März möglich

EU-Fördermittel für Gemeinden – Klimafreundliches Burgenland: Den Fördersatz von bis zu 50 Prozent für CO2-relevante Investitionen haben 27 Gemeinden genutzt. Diese haben zunächst ein Maßnahmenkonzept erstellt und können bis Ende 2022 die geplanten Maßnahmen in den Bereichen umsetzen:

·    Energieeffizienz und Energiesparen
·    Energieproduktion inkl. Speicherung
·    Alternative Mobilität
·    Digitalisierung, Regelung, Steuerung

„Die Gemeinden werden dabei bei Antragstellung, Umsetzung und Abrechnung professionell durch das ‚Energie und Umweltberatung Burgenland-Programm‘, das in der Forschung Burgenland angesiedelt ist, begleitet und unterstützt. Wir sprechen hier von einem Einsparungspotential von deutlich über 1.200 Tonnen CO2 gemäß den Projektanträgen der Gemeinden. Für dieses Erfolgsprojekt wurden insgesamt rund 2,8 Millionen Euro an EFRE-Mitteln vorgesehen. Ziel ist es, dieses Förderprogramm in der neuen EU-Förderperiode – in adaptierter Form – für unsere Gemeinden fortzusetzen“, kündigt Eisenkopf an.

>>> Natur- und Landschaftsschutz

„Wir haben im Burgenland eine außerordentlich intakte Natur, mittlerweile stehen mehr als ein Drittel der Landesfläche unter Natur- oder Landschaftsschutz. Naturschutz ist aber nichts Statisches, das nur mit dem Pachten und ‚unter-Schutz-Stellen‘ der Flächen abgetan ist. Hinzu kommen Pflegemaßnahmen für Naturschutzgebiete im Landesbesitz und der Pflege von Naturdenkmälern“, sagt Eisenkopf. Bereits 2021 wurde ein Schwerpunkt auf das Thema der Trittsteinbiotope gelegt. Dieser wird auch 2022 fortgesetzt. „Naturschutzarbeit ist nur dann nachhaltig erfolgreich, wenn die unter Schutz gestellten Lebensräume miteinander vernetzt sind. Ist das nicht der Fall, hätten wir einzelne Inseln von wertvollen Flächen und die Artenvielfalt würde langsam zurückgehen. Mit der Vernetzung von Trittsteinbiotopen tragen wir wesentlich zum Artenschutz bei“, erklärt Eisenkopf das Ziel.
Erwähnenswert sind in diesem Bereich auch die von der EU (zu 67 Prozent) und dem Land Burgenland (zu 33 Prozent) geförderten naturschutzrelevanten Projekte aus dem Programm der Ländlichen Entwicklung. In der Förderperiode 2014 – 2021 wurden naturschutzrelevante Projekte in Höhe von insgesamt rund 7,4 Millionen Euro mit einem Landesanteil von rund 2,4 Millionen Euro gefördert. Nun steht allein für das Jahr 2022 eine Fördersumme in Höhe von 3,7 Millionen Euro zur Förderung von Natur und Biodiversität zur Verfügung, wobei der Landesanteil an diesem Betrag 1,2 Millionen Euro beträgt.

>>> Tierschutz

„Tierschutz hat im Burgenland einen hohen Stellenwert. Wir haben im Burgenland zahlreiche Personen und Organisationen, die sich in einem besonders hohen Maß für Tierschutz einsetzen und ihr Leben dem Wohl der Tiere verschrieben haben“, unterstreicht Eisenkopf. „Mir persönlich ist es wichtig, dass die Arbeit dieser Personen auch gewürdigt wird.“ Herausragende Tierschutzarbeit wird mit der Verleihung des Tierschutzpreises gewürdigt. Deshalb wird auch 2022 der Burgenländische Tierschutzpreis ausgeschrieben und vergeben. Der Tierschutzpreis wurde 2021 am Welttierschutztag verliehen.

Im Jahr 2021 wurde auch erstmals ein Ehrenpreis für Kinder eingeführt. Geehrt wurden Projekte, die nachhaltiges Tierschutzwissen vermitteln, sowie  Spendensammelaktionen oder Nachhaltigkeitsprojekte, die einen Bezug zum Tierschutz vorweisen. Der Gewinner/die Gewinnerin erhalten Sachspenden im Wert von 500 Euro, die Verleihung 2022 wird in den nächsten Monaten stattfinden.

Heimtier- und Nutztiernotdienst: Mit diesem wurde eine Rund-um-die-Uhr Erreichbarkeit eines praktischen Tierarztes außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten auch für den Heimtierbereich eingeführt. Gemeinsam mit der Tierärztekammer wurde ein Konzept für den Heimtiernotdienst erarbeitet, das noch preziser an die Bedürfnisse der Burgenländerinnen und Burgenländer angepasst ist und im Jahr 2021 zum Tragen kam. „Ich freue mich sagen zu können, dass der Heimtiernotdienst im Jahr 2021 sehr gut angenommen wurde und auf viel positive Ressonanz gestoßen ist“, freut sich Eisenkopf. Im gesamten Jahr 2020 fanden 942 Visiten statt. „Diesen, an die Zielgruppe angepassten Heimtiernotdienst, werden wir den Burgenländerinnen und Burgenländern auch im kommenden Jahr zur Verfügung stellen. Die Burgenländischen Tier-Notdienste sind innovative Projekte, die auch in anderen Bundesländern als Musterbeispiel herangezogen werden“, sagt Eisenkopf.
Seit 2016 gibt es im Burgenland – erstmalig in ganz Österreich – den „Nutztiernotdienst“: eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Burgenland und der Österreichischen Tierärztekammer, Landesstelle Burgenland. Da die tierärztliche Versorgung der Nutztiere von besonderer Wichtigkeit ist, wird auch der Nutztiernotdienst im Jahr 2022 wie gehabt fortgeführt.

Tierschutzstrategie Burgenland 2022: Für dieses Jahr ist die Erstellung der ersten Tierschutzstrategie des Burgenlandes angedacht. Diese soll auf die Verbesserung als auch Auswertung des Tierschutzes im Burgenland abzielen. Schwerpunkte werden vor allem die Aufklärung und die Bewusstseinsbildung sein. Die erste Evaluationsphase ist für das Frühjahr 2022 geplant.

„Sie sehen, unsere Arbeit ist vielfältig und umfangreich. Wir arbeiten kontinuierlich an der Umsetzung unseres Regierungsprogramms und konnten schon einiges umsetzen. Wir reagieren aber auch unabhängig vom Regierungsprogramm auf die Zeichen der Zeit und setzen neue Initiativen rasch um“, sagt die Landeshauptmann-Stellvertreterin abschließend.

 

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