Unternehmen arbeiten sich aus der Krise

Eisenstadt, 8. 3. 2022

Die beiden vergangenen Jahre waren für die Wirtschaft herausfordernd, nun steht auch die Wirtschaft mit dem Krieg in der Ukraine vor neuen – derzeit noch kaum abschätzbaren – Herausforderungen. Jetzt gilt es, kühlen Kopf zu bewahren.

Fakt ist, dass Österreichs Wirtschaft im Jahr 2021 stärker als erwartet gewachsen ist. Ein zunächst schneller Anstieg der Impfquote und ein Zurückfahren der notwendigen Eindämmungsmaßnahmen führten 2021 zu einem starken Wachstum, laut OECD wäre die Erholung ohne Fachkräftemangel und starke Lieferkettenstörungen sogar noch stärker ausgefallen. Aber auch die Förderungen der Bundesregierung sowie die Unterstützungen durch die Wirtschaftskammerorganisation haben dazu beigetragen, dass Österreichs Wirtschaft verhältnismäßig gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist.

Was erwartet uns 2022?

Alles in allem eine gute Ausgangssituation, wenngleich Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth davor warnt, die Krise als beendet zu erklären, insbesondere nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine: „Der Aufschwung bleibt, die Liefer- und Transportengpässe sowie die Inflationsdynamik sollten im Jahresverlauf sukzessive zurückgehen. Natürlich – und das ist das große Fragezeichen – der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen sind noch sehr schwer abschätzbar.“

Viele Experten erwarten nun, dass die Inflation temporär noch etwas höher bleibt als vor der Pandemie, mittelfristig aber zurückgeht. Und sie sehen die Aussichten für die Konsum, Exporte und Investitionen nach wie vor positiv.

Nach dem Covid-19 bedingt schwierigen Winter 2020/21 erholte sich auch die burgenländische Wirtschaft 2021 in vielen Bereichen. Nemeth: „Etwa jedes zweite Unternehmen verzeichnete höhere Gesamtumsätze, vollere Auftragsbücher und ein gestiegenes Investitionsvolumen. Auch bei der Anzahl der Beschäftigten und der Kapazitätsauslastung meldeten die Unternehmen häufiger steigende

als sinkende Zahlen.“ Zu schaffen macht den burgenländischen Betrieben aber der gestiegene Kostendruck, insbesondere auf Energie-, Material- und Arbeitskosten. Für Nemeth eindeutig der größte bremsende Faktor.

 

Preistreiber Energie, Material und Löhne

Dies bestätigt auch das aktuelle Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer, einer Umfrage unter Unternehmen, die jährlich zweimal durchgeführt wird. „Die Unternehmen rechneten vor dem November-Lockdown mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bei den Gesamtumsätzen und einem gemäßigteren Plus bei ihrer Auftragslage und Kapazitätsauslastung“, erklärt dazu Claudia Huber von der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich. Sie rechnet jedoch jetzt mit weiteren Preissteigerungen: „Die Preistreiber bleiben eindeutig Energie, Kraftstoffe, Material sowie Löhne und Gehälter. Leider wird sich die Situation durch den Krieg in der Ukraine nun neuerlich zuspitzen“, so Huber.

Sicherheit und Berechenbarkeit

Aus Sicht der Wirtschaft gelte es jetzt kühlen Kopf bewahren, erklären Nemeth und Huber unisono: „In dieser Zeit gilt es, Sicherheit und Berechenbarkeit für die Betriebe zu erhalten bzw. zu schaffen, damit wir Arbeit, Wachstum und Wohlstand für die Zukunft sichern können.“

 

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