Eisenstadt, 23. 3. 2022
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Der Krieg in der Ukraine bringt seit schon fast vier Wochen großes Leid über die Menschen. Die Volkshilfe Österreich hat sofort reagiert und ist mit Hilfsgütern in die Krisenregion gestartet. Heute berichtete Volkshilfe-Österreich Präsident Erich Fenninger über die Erlebnisse und Herausforderungen, mit denen er auf der Reise konfrontiert war und Volkshilfe-Burgenland Präsidentin Verena Dunst erzählte über die vielen Spendenaktionen im Burgenland.
„Wir haben geglaubt, wir haben mit COVID19 die größte Krise der letzten Jahrzehnte gemeistert“, erzählt Verena Dunst. Dann kam der Krieg in der Ukraine. Man kann die Bilder davon fast nicht mehr ertragen. Die Hilfe der Volkshilfe Burgenland fußt auf der Zusammenarbeit mit der Volkshilfe Österreich. Wir unterstützen Erich Fenninger mit Geldspenden und freuen uns auch, dass wir bei der Aktion vom Land Burgenland dabei sind.“
Erich Fenninger hat die Hilfsorganisation in Czernowitz mit aufgebaut, diese Region wird zur Zeit wöchentlich mit Waren von der Volkshilfe versorgt. Dunst betont dabei, dass Sachspenden aber schwierig zu verteilen sind: „Mit Geldspenden kann man zielorientiert das kaufen, was gebraucht wird. Ich bedanke mit bei allen für die große Spendenbereitschaft.“
Familien, die aus der Ukraine ins Burgenland kommen, werden von der Volkshilfe aktiv unterstützt, wie beispielsweise am vergangenen Wochenende in Großpetersdorf. Hier ist eine Familie im Evangelischen Pfarrhof aufgenommen worden, sie wurde mit Möbeln aus der Schatzgrube ausgestattet.
Erich Fenninger betonte die Bedeutung der Volkshilfe, die vor einigen tagen den 75. Geburtstag feiern konnte. Besonders in dieser Zeit, in der der Krieg, den keiner für möglich gehalten hat, so viel Leid über die Menschen bringt. „Die jüngere Generation hätte es nie für möglich gehalten, dass Krieg herrscht. Es ist unvorstellbar für alle.“ Er weist in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit der Menschenrechte hin. „Wir müssen uns mit den Menschen verbinden. Es ist für sie wichtig, dass sie sehen, dass wir Anteil nehmen. Es hilft ihnen moralisch, damit sie nicht komplett in der Ohnmacht versinken.“ Das Benefizkonzert am vergangenen Samstag war deshalb ein wichtiges Zeichen, um die Solidarität zu zeigen. Die Volkshilfe in der Ukraine wurde vor 20 Jahren gegründet. Obdachlosenarbeit, Behindertenarbeit und Betreuung von älteren Menschen wurden hier organisiert. Seit die Krim annektiert worden ist werden hier auch die Binnenflüchtlinge versorgt. Wohnraum wurde geschaffen und Arbeitsplätze wurden gesucht. „Wir haben bis jetzt gedacht, dass es reicht, Geld zur Verfügung zu stellen, damit die Menschen die Produkte des täglichen Lebens oder Medikamente selbst kaufen können. Doch es hat sich gezeigt, dass die Versorgung nicht funktioniert. Wir kaufen nun die Medikamente und benötigten Dinge ein und bringen sie in die Ukraine.“
Die Transporte werden unterstützt vom österreichischen Bundesheer, das eine aktuelle Einschätzung der Lage liefert. In Czernowitz gibt es eine große Halle, die der Transporter anfährt. Hier wird ausgeladen, sortiert und die Volkshilfe vor Ort fährt dann mit den Waren zu den Notschlafstellen. Außerdem werden die Lebensmittel auch an die besonders vulnerablen Gruppen in der Region gebracht, selbst wenn sie unter Beschuss stehen. „Wir fahren im Moment täglich mit LKW´s in die Region. Wir hoffen, dass keine Kampfhandlungen hier stattfinden werden“, so Erich Fenninger. „Jede Konservendose, jeder Cent, der gespendet wird, kommt direkt in der Region an.“
Volkshilfe Burgenland-Präsidentin Verena Dunst hofft weiter auf die Unterstützung der BurgenländerInnen: „Als Volkshilfe Burgenland sind wir sehr dankbar für jede Spende: „Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“
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