Eisenstadt, 19. 5. 2022
In der Raiffeisen Landesbank in Eisenstadt fand am 19. Mai 2022 die Verleihung des diesjährigen Sicherheitsverdienstpreises an engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger statt.
„Sicherheit hat bei den Menschen im Burgenland einen besonders hohen Stellenwert. Schon seit Jahrzehnten zählt unser Bundesland mit einer Aufklärungsquote um die 50% zu den Sichersten in Österreich. Das ist jedoch nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Bürgern und der Polizei möglich. Durch unsere ländliche Struktur sind die Polizistinnen und Polizisten besonders eng mit der Bevölkerung verbunden, wodurch das Vertrauen in die Exekutive noch zusätzlich gestärkt wird. Wir sind für jeden Hinweis der Bürger dankbar und konnten dadurch in der Vergangenheit zahlreiche Straftaten nicht nur aufklären, sondern die Begehung durch vorbeugende Maßnahmen vereiteln.“ Landespolizeidirektor Mag Martin Huber dankte in seiner Rede den Ausgezeichneten für ihre Courage, in prekären Situationen richtig gehandelt und die Polizei gerufen zu haben.
Der Generaldirektor der Raiffeisen Landesbank Burgenland, Dr. Rudolf Könighofer, sagte, dass „Nähe, Vertrauen und Sicherheit bei Raiffeisen keine Schlagworte, sondern gelebte Werte. Das schätzen unsere 231.000 Kunden, insbesondere wenn es um die Sicherheit ihrer Einlagen geht. Der Sicherheitsverdienstpreis zeichnet all jene Mitbürger aus, die durch Zivilcourage Verbrechen verhindert oder bei deren Aufklärung mitgeholfen haben.
Raiffeisen bedankt sich mit der Unterstützung des Sicherheitsverdienstpreises jenen Personen, die nicht wegschauen“.
Herbert Kaiser, Landesdirektor von UNIQA Burgenland, drückte in seinem Statement aus, dass „Sicherheit zu gewährleisten bedeutet auch Engagement von der Zivilbevölkerung. Nur durch Informationen von dieser Seite kann die Polizei die Sicherheit und damit die hohe Lebensqualität im Burgenland aufrechterhalten. Dieses Engagement der Zivilbevölkerung will UNIQA fördern und belohnen. Wir freuen uns, dass wir heuer insgesamt acht Personen für Ihre Zivilcourage auszeichnen können.“
Markus Stefanitsch, MSc, von der BVZ meinte: „Wir von der BVZ Mediengruppe berichten für unsere rund 130.000 Zeitungs-Leser und rund 250.000 Online-User nicht nur über „Bad News“, sondern vor allem auch über „Good News“ – und der Sicherheitsverdienstpreis ist immer eine sehr gute Nachricht, weil sich hier Menschen für Menschen einsetzen“.
„Das Thema Sicherheit ist für den ORF als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen ein zentrales Thema, das sich in der täglichen Berichterstattung in Fernsehen, Radio und online wiederfindet. Hier wird mit der burgenländischen Exekutive eng zusammengearbeitet. Als größtes Medium im Burgenland wollen wir jene Menschen vorstellen, die durch Mut und Entschlossenheit in prekären Situationen richtig gehandelt und die Polizei gerufen haben.“ Dies bemerkte Mag. Werner Herics, Landesdirektor des ORF Burgenland, in seiner Stellungnahme.
Der Sicherheitsverdienstpreis wird jährlich von UNIQA, Raiffeisen, BVZ und ORF ausgeschüttet und an Zivilpersonen vergeben, die durch ihre Aufmerksamkeit und Courage helfen, Straftaten zu verhindern oder aufzuklären. Insgesamt ist der Preis mit € 6.000,00 (je € 3.000.- für das Jahr 2021 und 2022) dotiert. Da im Jahr 2021 Coronabedingt keine Verleihung stattfinden konnte wurden im heurigen Jahr acht Personen ausgezeichnet, die durch ihr engagiertes Handeln die Arbeit der Polizei unterstützt haben.
Bezirk Mattersburg:
Konstantin Herzog hat im Februar 2020, bei einer Wohnhausanlage in Neudörfl ein verdächtiges Fahrzeug der Marke Ford Transit mit ungarischem Kennzeichen und in weiterer Folge eine Person, die zwei Autoreifen trug, wahrgenommen. Der Zeuge folgte dem Ford Transit mit seinem PKW und verständigte telefonisch die Polizei. Durch das Nachfahren konnte er die Streifen der API Mattersburg über den aktuellen Standort in Kenntnis setzen, sodass der ungarische Kastenwagen beim Kontrollplatz Wulkaprodersdorf angehalten werden konnte. Im Inneren des Fahrzeuges konnten von den Polizeibeamten zwei Fahrräder festgestellt werden, welche zwei Tatorten in Neudörfl zugeordnet wurden. Die beiden Tatverdächtigen wurden der Staatsanwaltschaft Eisenstadt angezeigt. Aufgrund kriminalpolizeilicher Wahrnehmungen, beide Täter wurden bereits in Bereichen kontrolliert, in denen im zeitlichen Zusammenhang mit der Kontrolle ebenfalls Diebstähle verzeichnet wurden, besteht der Verdacht, dass durch die beiden ungarischen Staatsbürger weitere strafbare Handlungen im Bundesgebiet begangen wurden.
Bezirk Mattersburg:
Im Juli 2020 verübten vorerst UT einen schweren Raub in Unterfrauenheid, wobei dem 75-jährigen Opfer lebensbedrohliche Verletzungen zugefügt wurden. Das Opfer ist seit der Tat Wachkomapatient, wobei keine Besserung zu erwarten ist.
Die Beobachtung des Zeugen Manfred Hahn und ein von ihm angefertigtes Foto führte zur Identifizierung und Lokalisierung der Tatverdächtigen. Zwei ungarische Staatsbürger konnten daraufhin in Leoben festgenommen und ein weiterer zur Fahndung ausgeschrieben werden.
Bezirk Mattersburg:
Im September 2021 hat Franz Doppler bei einer Wohnhausanlage in Hirm ein verdächtiges Fahrzeug mit slowakischem Kennzeichen und in weiterer Folge eine männliche Person, die ein Motorrad aus dem Gestrüpp hinter der Wohnhausanlage über die dortigen Felder schob, wahrgenommen. Offensichtlich wollte der Mann das Motorrad in den Kastenwagen verladen. Es gelang ihm ein Foto von der Person, dem slowakischen Fahrzeug und dem KFZ-Kennzeichen anzufertigen. Umfangreiche Ermittlungen, ausgehend von den von Franz Doppler angefertigten Lichtbildern, führten zur Aufklärung von Diebstählen von Motorrädern, Mopeds, Mofas, E-Bikes, Fahrrädern, Werkzeug und diversen anderen Gebrauchsgegenständen in den Bezirken MA, OP, E, EU, BN, WB, MD sowie in Wien welche durch eine ungarische Tätergruppe begangen wurden. Zwei Täter konnten in der Zwischenzeit festgenommen werden und nach weiteren wird derzeit noch gefahndet.
Durch die Zivilcourage und Mithilfe des Zeugen Franz Doppler konnten bis dato ca. 100 Straftaten mit einem Gesamtschaden von etwa € 135.000.- geklärt werden.
Bezirk Neusiedl am See:
Im Oktober 2020 konnten Daniel Otero Olivos und Helmut Rongitsch, Polizeibeamter im Ruhestand, im Zuge eines Erbstreites in Halbturn den Bruder bei der Gewaltausübung gegenüber seiner Schwester überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Robert E. wurde wegen versuchten Mordes zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Bezirk Oberwart:
Im Juni 2020 ereignete sich ein Raubüberfall auf das Postamt Rotenturm. Der Zeuge Josef Kornfeld, der in der Nähe des Postamtes wohnt, nahm die Flucht der Täter nach dem Überfall wahr und verständigte über Notruf die Polizei. Dabei teilte er das ungarische Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges mit. Im Zuge einer unverzüglich eingeleiteten Alarmfahndung konnte das Täterfahrzeug bereits nach kurzer Zeit im Bereich der B63 wahrgenommen und die Täter festgenommen werden.
Aufgrund der zielführenden Zeugenangaben konnten die drei Verdächtigen bereits 12 Minuten nach dem Überfall festgenommen und das geraubte Geld sichergestellt werden.
Bezirk Oberpullendorf:
Im April 2020 kam es auf der Terrasse eines Wohnhauses in Deutschkreutz zu einem Brand der von einer Streife des österreichischen Bundesheeres, bestehend aus Rene Trnka und Oliver Londer, entdeckt wurde. Die beiden Bundesheerangehörigen weckten die Hausbewohner (2 Erwachsene und 2 Kinder) und verständigten über Notruf die Einsatzkräfte. Zufolge der erhebenden Beamten war das Einfamilienhaus zum Zeitpunkt der Brandentdeckung hinsichtlich eines Vollbrandes sehr gefährdet, da der Brand bei einer späteren Entdeckung vermutlich auf größere Teile der Holzkonstruktion des in Holzriegelbauweise errichteten Wohnhauses übergegriffen hätte.