7. Trink’Wassertag am 15. Juni 2022

Eisenstadt, 15. 6. 2022

  1. Österreichischer Trink’Wassertag am 15. Juni unter dem Motto: Schützen wir unser Grundwasser!

Österreichweit und jährlich im Juni feiern wir den TRINK’WASSERTAG. Ein Feiertag für das lebensnotwendige Lebensmittel. Die Trinkwasserversorger wollen an diesem Tag gemeinsam auf den hohen Wert des Österreichischen Trinkwassers hinweisen und auch auf die Leistung, die dahintersteckt, damit an 365 Tagen im Jahr das wichtigste Lebensmittel aus unseren Leitungen fließt.

Anlässlich des Trinkwassertages am 15. Juni 2022 fordert der Vizepräsident der Vereinigung des Gas- und Wasserfachs (ÖVGW), Wolfgang Nöstlinger, dass die Trinkwasserversorgung von privaten Haushalten in Krisenzeiten des Wassermangels Vorrang vor der Wasserentnahme durch Industrie und Landwirtschaft hat.

Auch wenn es in den vergangenen Tagen zu großen Regenfällen gekommen ist, reicht dies nicht aus, das Problem des sinkenden Grundwasserspiegels zu beheben. Denn die langfristige Grundwasserneubildung erfolgt sehr langsam und kann nicht durch Regenfälle in kurzer Zeit kompensiert werden.

ÖVGW-Vizepräsident Wolfgang Nöstlinger verweist darauf, dass der Klimawandel jetzt auch schon in Europa deutlich zu spüren ist. „Wir sehen die Auswirkungen des Klimawandels. In Frankreich muss aktuell das Wasser in einigen Regionen wegen ausbleibender Niederschläge bereits rationiert werden. Wir müssen in Österreich Vorkehrungen für derartige Situationen treffen.“

 

Grundwasserspiegel sinkt auch in Österreich

Auch in Österreich ist das Sinken des Grundwasserspiegels bereits in einigen Regionen ein Problem. Die Leitha etwa ist zwischen Katzelsdorf bei Wiener Neustadt und Neufeld an der Leitha im Burgenland großteils ausgetrocknet.

Ebenfalls rund um Wiener Neustadt merkt man das Sinken des Grundwasserspiegels am Anemonensee oder Achtersee drastisch. Die Schotterteiche, an denen sich viele ein Haus am Wasser gebaut haben, sind fast ausgetrocknet. Die Anwohner blicken nur mehr in eine Lacke.

Daher ist es Zeit, zu handeln. ÖVGW Vizepräsident Wolfgang Nöstlinger verlangt die klare Vorrangstellung für die Trinkwasserversorgung.

„Wir fordern, dass in Österreich bei Wassermangel aufgrund kritischer Grundwasserstände die Trinkwasserversorgung der Haushalte absolute Priorität hat. Das bedeutet, dass die Menschen zu jeder Zeit Wasser aus dem Wasserhahn trinken können, sich duschen können, die WC-Spülungen funktionieren. Bei einem solchen Wassermangel muss die Wasserentnahme von Industrie und Landwirtschaft ebenso eingeschränkt werden können, wie dies heute bereits für Poolfüllungen und Gartenbewässerung möglich ist.“

Österreich ist ein wasserreiches Land, so Nöstlinger weiter, in dem bisher die Forderungen nach Entnahmemengen von Grundwasser großzügig erfüllt werden konnten. Doch die derzeitige Entwicklung der Grundwasserstände erfordert Maßnahmen. Die Entnahmemengen von Industrie und Landwirtschaft müssen genauso überwacht und gemessen werden, wie dies bei Trinkwasserversorgern der Fall ist.

„Wir wissen nicht, wieviel Wasser zu welchem Zeitpunkt von Industrie und Landwirtschaft entnommen werden. Denn nicht alle Grundwasserentnahmen werden gemessen. Das muss sich ändern. Wir müssen auf den Verbrauch unseres wertvollen Grundwassers schauen. Die ÖVGW fordert daher, dass alle Wasserentnahmemengen in Österreich überprüfbar erfasst werden.“

 

Grundwasserschutz geht alle an

Eine der wesentlichen Aufgaben der Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) ist der Grundwasserschutz. ÖVGW-Vizepräsident Wolfgang Nöstlinger appelliert: „Jede und jeder muss privat darauf achten, was im WC oder Abfluss landet. Medikamente und Chemikalien gehören nicht in die Kanalisation oder in den Haushaltsmüll, sondern ordnungsgemäß entsorgt.“

Was Industrie und Landwirtschaft angeht, erklärt Nöstlinger: „Alles, was ins Wasser abgeleitet wird, finden wir im Grundwasser wieder. Wir fordern daher eine Prüfung aller Chemikalien und Pestizide, die in Industrie bzw. Landwirtschaft eingesetzt werden. Und zwar bereits bei der Zulassung für die Verwendung.“

Denn, so Nöstlinger, Grundwasserschutz gehe uns alle an. Damit die Trinkwasserqualität in Österreich auch in Zukunft so gut wie heute bleibe.

 

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