Burgenländische Tourismuszahlen halten sich weiterhin gut im Bundesländervergleich, ÖVP Kritik

Eisenstadt, 29. 11. 2022

Statistik Austria veröffentlicht Gästeankünfte und Nächtigungen für Jänner bis Oktober 2022 – Weiterhin alle Bundesländer im Minus im Vergleich zu 2019

• Burgenland auf Platz 3 in Österreich – Regional unterschiedliche Ergebnisse, geprägt von unbeeinflussbaren Faktoren
• Guter Oktober: Verlängerung mit weintouristischen Angeboten wirkt, Lutzmannsburg als Nächtigungsmagnet im Mittelburgenland
• Ausblick auf 2023: neue Tourismusstrategie wird präsentiert

Didi Tunkel, Geschäftsführer Tourismus Burgenland

Die österreichische Nächtigungsstatistik von Jänner bis Oktober zeigt, dass sich das Burgenland weiterhin auf Platz 3 im Österreich-Vergleich halten kann, knapp hinter Steiermark und Kärnten. 2022 ist im Burgenland wie erwartet „sehr differenziert zu sehen“, wie es Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel formuliert, „mit unterschiedlichen Entwicklungen, je nach Gemeinde und Region – aber das hat sich bereits im September abgezeichnet“. Das nicht beeinflussbare Umfeld – etwa die Teuerung, das daraus resultierende Urlauberverhalten, die Situation in der Ukraine, die Folgen des Klimawandels – mache dem Tourismus in Österreich insgesamt zu schaffen. Das Thema Klimawandel spiegelt sich im Burgenland insbesondere in der anhaltenden Diskussion über den Wasserstand des Neusiedler Sees wider, die den heurigen Sommer medial bestimmt hat. Diese trifft die Seegemeinden direkt und überproportional.

„Die heurigen Zahlen mit dem pandemiebedingten Rekord- und Ausnahmejahr 2021 zu vergleichen, hätte wenig Sinn und keine Aussagekraft, und 2020 war wegen der Corona-Restriktionen auch ein Sonderfall, der statistisch aus der Reihe fällt. Die einzig valide Vergleichsbasis bietet das Jahr 2019, auch wenn sich die Tourismus-Welt und die Reisemotive in den folgenden zwei Jahren massiv verändert haben. Wir liegen im Jahresvergleich mit 2,636 Mio. Nächtigungen bei einem Minus von 5,8 % zum Rekordjahr von 2019“, so Tunkel weiter, „es gibt neben den nicht beeinflussbaren Faktoren auch viele Lichtblicke – etwa in der Nachsaison im Oktober, der sich mit einem Plus von 2,2% gegenüber 2019 gut entwickelt hat, vor allem dank des Weintourismus, des Natur- und Fahrradangebotes und der guten Entwicklung der Thermen- und Wellnessangebote.“

Von Jänner bis Oktober 2022 haben die burgenländischen Tourismusbetriebe laut Statistik Austria 2,636 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Der Rückgang bei den Nächtigungen betrug 5,8 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Österreich-Vergleich bedeuten diese Zahlen heuer für das Burgenland den dritten Platz hinter Kärnten und der Steiermark.

Die Burgenland Ergebnisse sind regional sehr unterschiedlich: Klassische Kurorte wie Bad Tatzmannsdorf oder Bad Sauerbrunn waren aufgrund der Zurückhaltung der Zuweisung von Kurgästen weniger begünstigt, hingegen konnte Mittelburgenland stark zulegen – allen voran durch Rekordnächtigungen in Lutzmannsburg. Im Norden wie im Süden zeigte sich, dass attraktive neue Angebote die Zahlen deutlich nach oben bringen können – dies beweist etwa das Beispiel Andau mit einem dreistelligen Plus. Positiv zu vermerken ist auch, dass die Zahl der Burgenländerinnen und Burgenländer, die im eigenen Bundesland Urlaubstage verbringen, steigt (plus 14,2 Prozent).

Tunkels Fazit: „Die Statistik zeigt, was der Markt im Augenblick hergibt und was nicht. Das schwierige Umfeld kann sich niemand aussuchen, aber darauf müssen wir uns einstellen. Das tun wir auch, mit Maßnahmen und Kampagnen, die auf die neue Marktsituation eingehen. Ebenfalls halten wir saisonverlängernde Events wie das Martiniloben für wichtige touristische Eckpfeiler, die wir im nächsten Jahr gemeinsam mit unseren Tourismusverbänden, Orten und Leitbetrieben weiter ausbauen werden. Wir sehen auch, dass uns die laufende Thermen- und Wellness-Kampagne mit den Burgenland Gutscheinen gestärkt über den Winter bringen wird.“

„Das Burgenland kann und muss selbstbewusst in die nächste Saison starten. Wir bieten ein nach wie vor sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, wir punkten mit unserer außergewöhnlichen
Landschaft, den gastfreundlichen Menschen, dem tollen Weinangebot, einem vielfältigen Kulturangebot und mit unseren außerordentlichen Radwegen sowie Thermen- und Wellnesseinrichtungen. Wir bieten auch digital mehr, etwa mit Burgi, der Reisebegleiterin auf dem Smartphone. 2022 war und ist ein herausforderndes Jahr für den Tourismus in Österreich, aus dem wir viel lernen und mitnehmen werden. Ich bin aber wie immer optimistisch. Nächstes Jahr im Frühling werden wir deswegen auch unsere neue Tourismusstrategie 2030 präsentieren, an der wir seit gut einem Jahr unter Einbindung von über 200 Stakeholdern aus allen relevanten Bereichen in und rund um den Tourismus arbeiten“, so der Geschäftsführer des Burgenland  Tourismus abschließend.


Kritik ÖVP:

Eckhardt: SPÖ-Alleinregierung schwächt Tourismus

Negative Entwicklungen bei Nächtigungszahlen im Tourismus reißen nicht ab, auch im Oktober ein sattes Minus von 10,6 Prozent.

Seit Monaten verschlechtern sich die Nächtigungszahlen im Tourismus und die SPÖ-Alleinregierung schaut tatenlos zu. „Im Oktober zeigt sich ein weiteres Minus von 10,6 Prozent bei den Nächtigungszahlen. Das ist seit Juli der vierte Monat in Folge mit einem satten Minus“, betont ÖVP-Tourismussprecherin Melanie Eckhardt und führt aus: „Es ist unverständlich, dass die SPÖ-Alleinregierung diese Entwicklung einfach hinnimmt und keine Maßnahmen setzt, obwohl das Burgenland österreichweit den größten Rückgang bei den Nächtigungszahlen aufweist. Der katastrophale Weg der SPÖ-Alleinregierung, gekennzeichnet durch Zerschlagung von funktionierenden Strukturen und Aufbau von teuren Staatsapparaten, hinterlässt bittere Spuren. Das hilft keinem, außer SPÖ-Günstlingen, die mit gut dotierten Jobs versorgt werden. Wie lange will Doskozil noch zuwarten, um die Tourismusbranche wieder zu stärken? Fakt ist, die SPÖ-Alleinregierung greift auch hier tief in die Taschen. Neben der Erhöhung der Ortstaxe, räumte sich die SPÖ-Alleinregierung das Recht ein, auf Gelder des Burgenland Tourismus zuzugreifen, um die leeren Landeskassen zu füllen.“

 

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