Moschendorf, 8. 3. 2023
Wir helfen dem Kiebitz!
Unter diesem Titel fand in Moschendorf eine gut besuchte Informationsveranstaltung statt, bei dem der Verein BERTA, thema:natur und BirdLife gemeinsam über Maßnahmen zum Schutz des Kiebitzes berichteten.
Der Kiebitz ist mit seinem kecken Federhauberl am Kopf, dem auffälligen Balzflug und dem nicht zu überhörenden Ruf ein gern gesehener Frühlingsbote. Als typischer Bodenbrüter legt der Kiebitz seine Eier gerne inmitten von Ackerflächen, denn dort ist die Ausschau nach Feinden besonders einfach. Aber genau hier liegt das Problem. Die Nester sind leicht zu übersehen und der Kiebitz verliert daher nicht selten seine gesamte Brut.
In Moschendorf befindet sich die größte Kiebitzkolonie nach dem Neusiedlersee-Gebiet. Die Brutkolonie ist daher für den Fortbestand des Kiebitzes von großer Bedeutung. Zumindest 1 Kücken pro Nest sollte überleben, um den Bestand stabil zu halten. Das ist derzeit aber leider nicht der Fall, erklärte der Vogelexperte Daniel Leopoldsberger von BirdLife. Bei der Untersuchung der Kolonie vor 2 Jahren sind aus 92 Eiern nur 2 Jungtiere davongekommen!
Nun will man sich gemeinsam für den Kiebitz einsetzen. Der Verein thema:natur betreut derzeit ein österreichweites Kiebitz-Projekt, bei dem Moschendorf eine Pilotgemeinde darstellt. Ziel ist es Informationen über den Kiebitz unter die Bevölkerung zu bringen und ein Netzwerk von Personen aufzubauen, die auf den Kiebitz schauen.
In den folgenden Wochen werden in Moschendorf Gelege ausgesteckt, damit sie für die Landwirte weithin sichtbar sind. Es wird eindringlich an diese appelliert, die Nester bei der Bewirtschaftung zu umfahren. Ein kleiner Schwenk kann so ein Gelege retten, in dem sich in der Regel vier Eier befinden.
Im Zuge eines Öpul-Naturschutzprojektes des Vereines BERTA wurden speziell für Moschendorf Förderpakete für Ackerflächen geschnürt, welche den Kiebitz unterstützen sollen. Bereits im Jahr 2023 werden 41ha Ackerland begrünt und erst ab 7.7. gemäht. Damit soll sichergestellt werden, dass die Jungvögel ausreichend Nahrung und Unterschlupf in der Agrarlandschaft finden.
Es ist zu hoffen, dass die gemeinsamen Aktivitäten erfolgreich sind und die Kiebitz-Kolonie in Moschendorf auch noch in den kommenden Jahren bewundert werden kann.
Weitere Informationen zu den Öpul-Naturschutz-Fördermaßnahmen:
DI Brigitte Gerger Verein BERTA 0664-5311522
Infomationen zum Kiebitz-Projekt: Daniel Leopoldsberger BirdLife 0650-8931145