Eisenstadt, 23. 3. 2023
Wechselfrist soll verlängert werden und alle burgenländischen Stromkunden müssen von Landes-PV-Anlagen profitieren
Die Skepsis innerhalb der Bevölkerung gegenüber dem Landesenergieversorger ist nach wie vor sehr groß. „Viele Menschen sind verunsichert und können die aktuelle Tarifpolitik nicht nachvollziehen. Und viele sind nicht bereit sich in der derzeitigen Lage auf ein Jahr zu binden“, fasst Ulram das derzeitige Stimmungsbild zusammen. „Anstatt die Stromkunden mit einer Wechselfrist unter Druck zu setzen, soll der Landeshauptmann lieber mit offenen Karten spielen und die Berechnung seines 12-Monat-Fixtarifes veröffentlichen. So kann sich jeder ein Bild davon machen, was dieser Preis derzeit wert ist“, so Ulram. Er fordert in diesem Zusammenhang, dass die Wechselfrist weiter verlängert wird.
Auch in Richtung Arbeiterkammer appelliert Ulram erneut, endlich ein eigenes Gutachten zu den Auswirkungen des Strompreis-Urteiles auf die burgenländischen Kundinnen und Kunden in Auftrag zu geben. „Während die Arbeiterkammer Tirol weiter Druck auf die dort ansässigen Energieversorger ausübt, passiert im Burgenland gar nichts“, wundert sich Ulram. Für ihn sei der Sachverhalt jedenfalls prüfenswert, schließlich wurde auch im Burgenland die Preiserhöhung mit den steigenden Börsenpreisen gerechtfertigt. Das, obwohl die Burgenland Energie mit „100% Ökostrom aus Österreich“ wirbt. „Es stellt sich deshalb die Frage, wurde der eigenproduzierte Anteil der Burgenland Energie bei der Tarifgestaltung ausreichend berücksichtigt?“, so Ulram.
Hinterfragenswert ist für den Klubobmann auch die Preispolitik bei den neuen Landes-PV-Anlagen. „Warum profitiert nur die Bevölkerung von Nickelsdorf und Schattendorf von diesen Anlagen?“, möchte Ulram wissen. Für sie soll der Strom künftig 12 Cent pro Kilowattstunde netto – oder inklusive Netz, Steuern und Abgaben 18,5 Cent kosten. Vor einem Jahr hat Doskozil noch groß angekündigt, dass er Photovoltaikanlagen von überregionaler Bedeutung schaffen werde, die mehr als nur eine Gemeinde versorgen würden. „Dafür hat Doskozil sogar die Bundesverfassung ausgehebelt und die Flächenwidmung für große PV-Anlagen abgeschafft“, betont Ulram und erinnert an den damaligen Sager von Doskozil, wonach der „kleinteilige Diskurs“ auf Gemeindeebene, der lediglich von Interessen der Lokalpolitik geprägt sei, ausgeschaltet werde.
„Offensichtlich handelt Doskozil wieder einmal nach der Devise „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ Wir erinnern deshalb den Landeshauptmann gerne an seine Aussage von damals und verlangen, dass alle burgenländischen Stromkunden von den Photovoltaik-Anlagen des Landes profitieren“, so Ulram, der abschließend mehr Transparenz, Service und Fairness für alle burgenländischen Stromkunden einfordert.