St. Michael, 16. 6. 2023
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Das Landtechnik-Museum in Sankt Michael präsentiert ab dem 22. Juni die Sonderausstellung „border(hi)stories“. Das Projekt widmet sich der umfangreichen Geschichte und der aktuellen Situation des österreichisch-ungarischen Grenzgebiets, das von einer Vielfalt an Identitäten geprägt ist. In einer Pressekonferenz gab Landtagspräsidentin Verena Dunst einen Einblick in die Ausstellung und betonte die Bedeutung dieser Vielfalt für die Entwicklung einer modernen Identität in unserem historischen Grenz- und Kulturraum.
„Die Region des Grenzgebiets hat im Verlauf des 20. Jahrhunderts zahlreiche Traumata erlebt, die bis heute spürbar sind. Das Projekt „border (hi)stories“ zielt darauf ab, diese wenig aufgearbeitete Geschichte gemeinsam zu bearbeiten und einen Beitrag zur Entwicklung einer zeitgemäßen Identität des Grenz- und Kulturraums zu leisten. Die Ausstellung bietet den Besuchern einen facettenreichen Einblick in die Geschichte und die gegenwärtige Situation des Grenzgebiets“, so Landtagspräsidentin Verena Dunst bei der Pressekonferenz.
Der Präsident des Museums, Karl Ertler, gab interessante Einblicke in das Landtechnik-Museum: „Seit der Eröffnung am 8. April 1995 zeigt das Museum auf über 2.700 Quadratmetern Ausstellungsfläche verschiedene Bereiche wie Handwerk, Modellbau, Grünland, Haushalt, Trachten, Ernte, Traktoren, Standmotoren, Obst-Weinbau, Ackerbau, Kunst und Gelebte Gemeinschaft. Neben den Dauerausstellungen werden regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen präsentiert, darunter auch die kommende Ausstellung „border(hi)stories“.“ Landtagspräsidentin Verena Dunst hob die Bedeutung des Landtechnik-Museums für Schülerinnen und Schüler hervor und lud alle Schulen ein, die Ausstellung zu besuchen.
Mag. Dr. Gerhard Baumgartner, bis vor Kurzem wissenschaftlichen Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW), erklärte, dass die Ausstellung die Idee verfolge, sich mit den Ereignissen und Geschichten der Region auseinanderzusetzen. Dabei spiele die Tatsache eine Rolle, dass hier in der Gegend dreimal Weltgeschichte geschrieben wurde. Er erwähnte beispielhaft den Fall des Eisernen Vorhangs, die Flucht zehntausender Ungarn über die Brücke von Andau während der ungarischen Revolution 1956 und die erste Vertreibung von Juden aus dem Gebiet des Dritten Reiches in Kittsee 1938. Auf der Homepage des Projektes kann man umfangreiche Informationen zu diesen und weiteren tragischen Ereignissen der Region finden.
Martina Bugnits, Schulqualitätsmanagerin für die Bezirke Güssing und Jennersdorf, betonte die wichtige Partnerschaft mit Präsident Ertler in der Zusammenarbeit mit den Schulen. Das Landtechnik-Museum sei für viele Schülerinnen und Schüler aus dem Burgenland und Ungarn ein interessantes Ziel. Sie hob die Bedeutung der Ausstellung „border (hi)stories“ hervor und betonte, dass es wichtig sei, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen, um Offenheit und Toleranz zu fördern. Durch die Einbindung vieler Schulen in das Projekt hätten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, viel zu lernen.
Offizielle Eröffnung am 22. Juni
Die offizielle Eröffnung der Ausstellung „border (hi)stories“ findet am 22. Juni um 19 Uhr im Landtechnik-Museum statt. Interessierte Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, die facettenreiche Geschichte und die aktuelle Situation des Grenzgebiets zu erkunden. Weitere Informationen zur Ausstellung sind auf der Homepage des Museums verfügbar.
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