ASFINAG: „Die wertvollste Fracht bist du“

Wien, 20. 6. 2023

LkwLenker als Gurtenmuffel

ASFINAG startet InfoKampagne, um Bewusstsein zu schärfen. Ein Viertel der Lenkerinnen und Lenker eines Schwerfahrzeuges schnallt sich nicht an.

Alexander KLACSKA, WKO-Bundesspartenobmann Transport und Verkehr; Hartwig HUFNAGL, Vorstand ASFINAG; Christian SCHIMANOFSKY, Geschäftsführer Kuratorium für Verkehrssicherheit

Nur 74 Prozent Anschnallquote im Lkw
Die Anschnalldisziplin liegt bei PkwNutzern mit 98 Prozent seit Jahren konstant auf hohem Niveau.

LkwFahrerinnen und Fahrer verzichten immer öfter auf den lebensrettenden Gurt die Quote sank von 80 auf mittlerweile 74 Prozent.

ASFINAGInfokampagne soll Bewusstsein schärfen das Risiko bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden, ist ohne Gurt um 12mal höher.

Lenkerinnen und Lenker von Schwerfahrzeugen verbringen viele Stunden am Tag in ihrem Fahrzeug auf den österreichischen Straßen und Autobahnen. Die Arbeit ist anstrengend, wichtig und sehr verantwortungsvoll, aber auch gefährlich, wie die Unfallzahlen beweisen. Im Jahr 2022 wurden auf Autobahnen und Schnellstraßen mehr als 300 LkwLenkerinnen und Lenker bei Unfällen verletzt, neun Personen erlitten sogar tödliche Verletzungen. Mit ein Grund dafür ist auch die mangelnde Disziplin bei der Verwendung des Sicherheitsgurtes. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit schnallen sich nämlich aktuell nur drei von vier LkwFahrer:innen an, ein Viertel gilt als Gurtenmuffel. Im Jahr 2021 lag diese Quote noch bei 80 Prozent. Zum Vergleich: Fahrerinnen und Fahrer eines Pkw verwenden den Gurt so gut wie immer, nur zwei Prozent verzichten auf diese Sicherheitseinrichtung. Doch ohne Gurt ist das Verletzungsrisiko bei einem Unfall weit höher, das Risiko tödliche Verletzungen zu erleiden ist sogar 12mal höher als mit Gurt. Das zeigen auch die Unfalldaten auf den Autobahnen: 41 der verletzten und fünf der neun verstorbenen LkwLenkerinnen und LkwLenker waren nicht angeschnallt.

Die ASFINAG startet daher gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und der Wirtschaftskammer Bundessparte für Transport und Verkehr eine Informationskampagne, um
den Truckern und Truckerinnen das Gefahrenpotenzial bewusster zu machen und die Anschnalldisziplin zu verbessern. Denn auch wenn die transportierten Güter wichtig und wertvoll sind: Die wertvollste Fracht ist immer der Mensch.

ASFINAGVORSTAND HARTWIG HUFNAGL
Eine sichere Autobahn und ein sicheres Fahrzeug sind nicht genug, um unbeschadet von A nach B zu kommen. Verkehrssicherheit braucht auch das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Dazu
gehört, dass man sich vor jeder Fahrt anschnallt, so wie auch die Ladung in einem Lkw gesichert wird. Aber manche vergessen leider, dass die wichtigste Fracht vorne in der Fahrerkabine sitzt.
Die wichtigste Fracht ist immer der Mensch.

KFVGESCHÄFTSFÜHRER CHRISTIAN SCHIMANOFSKY
LkwLenkende sollten immer vor Augen haben, dass sie nicht nur eine hohe Verantwortung für andere Verkehrsteilnehmende tragen, sondern auch für sich selbst. Vor allem, wenn man
beruflich viel unterwegs ist, stellt der Sicherheitsgurt eine besonders effektive Präventivmaßnahme dar. Trotzdem wird der Gurt von 26 Prozent nicht genutzt. Unsere klare Botschaft lautet daher: Bitte schnallen Sie sich an, wir wollen, dass Sie sicher unterwegs sind.

BUNDESSPARTENOBMANN ALEXANDER KLACSKA
Die Beschäftigten in der Transportwirtschaft haben einen für uns alle wichtigen und auch einen sehr herausfordernden Job. Ihre Sicherheit ist uns ein großes Anliegen. Daher unterstützen wir
jede Initiative sehr gerne, mit der wir mehr Sicherheit im Straßenverkehr erreichen können. “ 

Die häufigsten Irrtümer und Ausreden der Gurtenmuffel
Lenkerinnen und Lenker von Schwerfahrzeugen fühlen sich durch die Größe des Fahrzeugs und die Höhe der Kabine gut geschützt. Bei einem Aufprall auf ein anderes größeres Fahrzeug oder bei einem Auffahrunfall werden Nichtangegurtete gegen die Windschutzscheibe oder sogar aus dem Lkw hinausgeschleudert. Ohne Gurt ist das Risiko tödlich verletzt zu werden 12mal höher als mit Sicherheitsgurt. Und schon ein Aufprall mit 30 km/h kann letal enden.

Häufiges Argument gegen den Gurt ist auch, dass dieser am Hals scheuert oder die Beweglichkeit einschränken würde. Schwingsitze mit integriertem Dreipunktgurt sowie in der Höhe verstellbare Gurte gehören aber längst zum Standard.

Dass der Gurt bei Ausweichmanövern behindere, ist ebenfalls ein oftmals vorgebrachtes Argument. Das Gegenteil ist aber der Fall: Der Gurt hält die Fahrerinnen und Fahrer sicher im Sitz, so dass auf notwendige Fahrmanöver sicherer reagiert werden kann.

Aktionstage auf Rastplätzen mit LkwÜberschlagsimulator
Um die Auswirkungen für die LkwLenkerinnen und Lenker „sicht und spürbar“ zu machen, hat die ASFINAG einen LkwÜberschlagssimulator organisiert, bei dem man sich den wirkenden Kräften eines Unfalles aussetzen kann. Sobald man am eigenen Körper spürt, welche Kräfte etwa bei einem Überschlag oder einem Auffahrunfall wirken, rückt auch das Thema Sicherheitsgurt wieder mehr in den Vordergrund.

Zusätzlich verteilen Promotorinnen und Promotoren der ASFINAG auf zahlreichen Rastplätzen Goodiebags und einen Duftbaum für die Fahrerkabine, auf dessen Rückseite die Botschaft der
Kampagne auf Deutsch und Englisch steht: „Die wertvollste Fracht bist du“. Mittels eines Erklärvideos möchten wir außerdem die Bedeutung des GurteAnlegens und die Wertschätzung für die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer betonen. Der erste Aktionstag findet am 20. Juni auf dem S1Rastplatz Schwechat statt. Die weiteren Einsatztage mit dem Überschlagssimulator sind im
September.

Vier wichtige Tipps für alle Lenkerinnen und Lenker
In der Ruhe liegt die Kraft

LkwFahrerinnen und Fahrer verbringen viele Stunden in ihren Fahrzeugen, um die wertvolle Ladung an den Zielort zu bringen. Das ist eine wichtige und anstrengende Aufgabe. Umso wichtiger
ist es, dass die Ruhezeiten genutzt werden. Übermüdung ist eine der häufigsten Unfallursachen. Wenn man müde und unkonzentriert wird, stehen die ASFINAGRastplätze zur Verfügung, um neue Kraft für die Weiterfahrt zu tanken.

Schnell heißt nicht immer schneller am Ziel
Zeitdruck ist ein ständiger Begleiter im Arbeitsalltag, um die Ladung zu einer bestimmten Zeit am Zielort abzuliefern. Nur schnell zu sein, bedeutet aber nicht, auch schneller ans Ziel zu kommen. Eine gute Planung der Tour und regelmäßige Infos über die Strecke (zum Beispiel mit der ASFINAGApp) ersparen Stress und mehr Zeit als das Gaspedal durchzudrücken.

Sichere Ladung, sichere Fahrt
Ein Lkw wiegt viele Tonnen und bewegt viele Tonnen, die hinten im Laderaum gut verstaut sind, quer durch Österreich. Wenn die Ladung verrutscht, kommt das beste Fahrzeug leicht ins Schleudern. Ist die Ladung gut gesichert, dann ist auch die Fahrt sicherer.

Die Straße fest im Blick
Nur einmal kurz auf das Mobiltelefon schauen? Oder das Navigationsgerät neu einstellen? Den besseren Radiosender suchen? Das macht man während einer kurzen Pause, weil man sonst
abgelenkt wäre. Die Verantwortung von LkwFahrerinnen und LkwFahrern ist groß. Für alle anderen auf der Straße, für die wichtige Ladung. Und für die wertvollste Fracht im Lkw: sich selbst.

Alle OnlineInfos zum Thema sowie das Erklärvideo finden sich unter:
https://www.asfinag.at/verkehrsicherheit/lkwbus/lkwangurten


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