Neusiedl. 12. 9. 2023
Bis 1938 betrieb die Familie Jakob und Rosa Rosenfeld eine sehr gut gehende Getreidemühle in Neusiedl – das heutige Gebäude des Landwirtschaftlichen Bezirksreferats in Neusiedl am See. Die Mühle samt einem dazugehörigen Wohnhaus wurde von den Nationalsozialisten enteignet, die Familie Rosenfeld floh ins Ausland. Nach der Befreiung aus dem Arbeitslager kam Rosa Rosenfeld nach Österreich zurück. 1956 wurde das Haus an die Familie restituiert. Diese verkaufte das Gebäude an die Landwirtschaftskammer. Am Montag, 11. September, wurde eine neue Gedenktafel enthüllt. Sie geht auf eine Initiative von John Dutton-Rosenfeld, dem Enkel der früheren Hausbesitzer, in Gedenken an seine Familie zurück. Die Anbringung der Tafel wurde von der Burgenländischen Forschungsgesellschaft gemeinsam mit dem Verein Neusiedler Stadtarchiv organisiert. „Es ist wichtig, dass wir uns an die Geschichte und die traurigen Schicksale der jüdischen Familien erinnern. Mit dieser Tafel wollen wir nicht nur der Familie Rosenfeld gedenken, sondern auch dazu beitragen, dass deren tragische Vergangenheit und die abscheulichen Taten der Nationalsozialisten nicht vergessen werden“, sagte LK-Präsident DI Nikolaus Berlakovich bei der Enthüllung der Gedenktafel zusammen mit Alfred Lang von der Bgld. Forschungsgesellschaft, Dr. Michael Hess von der Bgld. Landesbibliothek, der 1. Vizebürgermeisterin der Stadtgemeinde Neusiedl am See Ingeborg Berger und dem Enkel der früheren Besitzer John Dutton-Rosenfeld.