Gräbt uns das Wasserstoffwerk das Wasser ab?

Neusiedl am See, 12. 1. 2024

Sorge um das Grundwasser in der Region!

Durch die mediale Bekanntgabe der Genehmigung der Zusammenarbeit von Energie Burgenland und Verbund durch die Europäische Union erfolgte ein wesentlicher Schritt zur Errichtung eines Werkes zur Erzeugung von Wasserstoff im Raum Zurndorf und Umgebung.

KR Johannes Schulz und Vzpräs. Ing. Werner Falb-Meixner

Als mit Nachhaltigkeit bestens vertraute Berufsgruppe begrüßen wir grundsätzlich jede Initiative zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie. Die Planung eines entsprechenden Werkes auf der Parndorfer Platte wirft die Frage nach der Verfügbarkeit der notwendigen Ausgangsstoffe für die Produktion der innovativen Energie auf.

Was braucht man?

1. Energie zur Aufspaltung von H20 in Wasserstoff und Sauerstoff, der übrigens in die Luft entweichen kann.

2. Wasser, im Verhältnis 1 zu 8, das heißt man benötigt 8 Liter Wasser zur Erzeugung von 1 Liter Wasserstoff!

Für uns Landwirte stellt sich daher die Frage, woher das dafür benötigte Wasser kommen soll. In der immer trockener werdenden Region mit sinkendem Grundwasserspiegel dürfte keinesfalls die für die vorgesehenen 40.000 Tonnen Wasserstoff benötigte Menge Wasser verbraucht werden können, ohne dass es massive Auswirkungen auf den ohnehin limitierten Grundwasserstand gibt. Wie weit gibt es negative Einflüsse durch weniger Wasser in sensiblen Regionen, besonders in den Natura 2000 Schutzregionen Parndorfer Platte und Heideboden?

Bauernbundbezirksobmann Ing. Falb-Meixner: „Vor 20 Jahren war in Zurndorf ein Golfplatz in Gespräch. Die Behörde hat damals eine Bewässerung, mit sicher weit geringeren Mengen, kategorisch ausgeschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nötigen Mengen für das Wasserstoffwerk vorhanden sind.“

Kammerrat Schulz aus Gattendorf: „Für die landwirtschaftliche Bewässerung zur Erzeugung wertvoller Lebensmittel werden die Auflagen immer restriktiver. Wie kann die Entnahme solch großer Mengen bewilligt werden?“

Christian Schmidt aus Nickelsdorf: „Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland hat im letzten Jahr sehr viel Geld in Probebohrungen nach Wasser bei uns investiert. Gibt es hier einen Zusammenhang mit dem Wasserstoffwerk?“

Für die Landwirtschaft ist neben dem ohnehin lebensnotwendigen Trinkwasser eine Versorgung mit ausreichendem Wasser zur Produktion hochwertiger Lebensmittel extrem wichtig. Die Diskussion der letzten Jahre, auch in Zusammenhang mit dem Wasserstand des Neusiedler See, zeigt die entsprechende Bedeutung. Wir wollen wissen, wie es um die Zukunft dieser Ressource steht.

 

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