Unterfrauenhaid: Millioneninvestition in die Energieversorgung

Unterfrauenhaid, 26. 3. 2024

Erzeugung von Wärmeenergie aus Abwärme der TKV

Der Vorstand der Fernwärmegenossenschaft, die TKV Burgenland, am Projekt mitarbeitende Unternehmen und Personen sowie politische Vertreter beim Spatenstich

Seit eineinhalb Jahren wird intensiv vom Vorstand der Fernwärmegenossenschaft „Energiegemeinschaft Unterfrauenhaid eGen“ gemeinsam mit der Marktgemeinde an der Realisierung des Projektes gearbeitet. Am Montag, 25. März 2024 erfolgte der Spatenstich für das Fernwärmeheizwerk.

 

Allgemeine Projektbeschreibung:

Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten auf 3 Millionen Euro. Das Rohrnetz erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 5 Kilometern und die Grabungsarbeiten dafür begannen im Sommer 2023.

Am Betriebsgebäude der Tierkörperverwertung wird eine Wärmeauskopplungsanlage installiert, welche die erzeugte Abwärme zum Heizwerk leitet. Im Heizwerk wird diese Abwärme für die Kunden aufbereitet. Zusätzlich zur Nutzung der Abwärme aus der TKV Burgenland wird das Heizwerk durch eine Hackgutkesselanlage unterstützt. Der Betrieb wird zu 85 % durch Abwärme der TKV erfolgen und zu 15 % mit Hackgut.

 

Statement vom Obmann der Energiegemeinschaft Alexander Freiberger:

„Die Einführung von Fernwärme in Unterfrauenhaid bietet eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen, aber auch für alle anderen Heizformen. Endverbraucher profitieren von einer wartungsfreien Heizung, stabilen und kostengünstigen Heiztarifen sowie der Sicherheit vor Preisschwankungen auf dem globalen Energiemarkt. Zusätzlich entfallen Instandhaltungs- und Schornsteinfegerkosten. Weiters danke ich der TKV für die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft zur gemeinsamen Umsetzung des Projektes“, erläutert Alexander Freiberger.

 

Statement vom Planungsbüro Riebenbauer Projektleiterin DI (FH) Stefanie Imre:

„Als Projektmanagerin war ich von Anfang an überzeugt, dass dieses ökologische und ökonomische Projekt den notwendigen Zuspruch finden wird. Die Tatsache, dass bereits Verträge für rund siebzig Gebäude unterzeichnet wurden, die noch in diesem Jahr von den Vorteilen der Fernwärme profitieren werden, bestätigt unseren Erfolg. Sowohl das Heizwerk als auch das verlegte Rohrsystem wurden bei der Planung so konzipiert, dass die gesamte Ortschaft potenziell versorgt werden könnte“, sagt Projektleiterin Stefanie Imre.

 

Statement der TKV Burgenland Prokurist/Standortleitung Unterfrauenhaid Ing. Wolfgang Rauch:

„Umweltschutz und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt unserer Unternehmensphilosophie. Wir verstehen die Bedeutung eines sorgsamen Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen und tragen durch unsere Tätigkeit nicht nur zum Wohle der Gesellschaft, sondern auch zur Umwelt bei. Unser Ziel ist es, am Ende einen neuen Anfang zu ermöglichen und einen positiven Beitrag zu leisten. Mit der geplanten Wärmeauskoppelung zur Energiegewinnung gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft und setzen unser Engagement für Umweltschutz und Ressourceneffizienz konsequent fort.“

 

Statement von Bürgermeister Ing. Thomas Niklos:

„Die aktuellen Herausforderungen in der Energieversorgung zeigen uns deutlich, wie wichtig es ist, auf nachhaltige Lösungen zu setzen. Die Realisierung der Fernwärme ist für uns ein Herzensanliegen, das wir seit eineinhalb Jahren mit Engagement verfolgen. Mit diesem Projekt kann unserer Bevölkerung eine Versorgungssicherheit geboten werden. Als Gemeinde stellen wir selbstverständlich unsere öffentlichen Gebäude von Gas auf Fernwärme um. Mein Dank gilt dem Vorstand der Fernwärmegenossenschaft, der ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft unterstützend von uns als politische Gemeinde an dieser wichtigen Initiative für eine nachhaltige Zukunft arbeitet!“, zeigt sich Bürgermeister Thomas Niklos über den Fortschritt des Projektes erfreut.

 

Technische Beschreibung zum Projekt:

Auf dem Gelände der TKV Burgenland wird eine Abwärme-Auskoppelungs-Anlage errichtet. Dabei wird aus dem Prozess vorhandene Abwärme, welche bis jetzt thermisch nicht genutzt wird für die Einspeisung in das Fernwärmenetz nach Unterfrauenhaid verwendet.

Dazu wird ein Rohrbündelwärmetauscher mit einer thermischen Leistung von 1200 kW eingebaut. Die TKV Burgenland kann während den Betriebszeiten von Montag-Abend bis Samstag-Abend durchgehend Abwärme mit einer Temperatur von 90 °C liefern.

Zusätzlich wird ein Pufferspeicher mit einem Speichervolumen von 100 m³ aufgestellt. Dieser dient dazu, die vorhandene Abwärme zwischenzeitlich zu speichern. Mit dem Speicher wird in den Sommermonaten, sowie in der Übergangszeit die erforderliche Wärme für das Fernwärmenetz nach Unterfrauenhaid abgedeckt.

In den Wintermonaten ist es erforderlich, zusätzlich mit dem Biomassekessel auf Basis Hackgut dazu zu heizen. Der Biomassekessel in der ersten Ausbaustufe hat eine Leistung von 500 kW. Der Jahreswärmebedarf wird ca. 85 % aus der Abwärme der TKV Burgenland und 15 % aus der Wärmeerzeugung des Hackgutkessels abgedeckt.

Von der neu errichteten Heizzentrale wird die Wärme über die Fernwärmeleitung durch eine Netzpumpe zu den einzelnen Häusern transportiert. Bei den Wärmeabnehmern befinden sich Übergabestationen, welche mit einem Wärmetauscher ausgestattet sind. Diese trennen das Heizungswasser in den Fernwärmeleitungen mit dem Heizungswasser in den Anschlussobjekten. Die Übergabestation ersetzt den bisherigen Heizkessel und hat Abmessungen von ca. 80 x 60 x 30 cm.

 

Informationen zur Energiegemeinschaft Unterfrauenhaid eGen:

Die gemeinnützige Fernwärmegenossenschaft „Energiegemeinschaft Unterfrauenhaid eGen“ wurde am 14. April 2023 gegründet. Mitglieder der Genossenschaft sind alle Personen, die Gebäude an die Fernwärme anschließen. Der gesamte Vorstand besteht aus Obmann Alexander Freiberger, Obmann-Stellvertreterin Stefanie Imre, Vorstandsmitglied Michael Arthofer und Vorstandsmitglied Gregor Zeczelits.

 

Informationen zur TKV Burgenland GmbH:

Die TKV-Burgenland GmbH, ein Unternehmen der VIVATIS Holding AG, ist seit 1975 verlässlicher Partner für die Abholung und Verwertung tierischer Nebenprodukte der Kategorie 1 und 2. Parallel dazu übernimmt das Unternehmen auch öffentliche Aufgaben wie Falltiersammlung sowie eine wichtige Rolle im Umwelt- und Seuchenschutz des Burgenlands.

Tierische Nebenprodukte der Kategorie 1 und Kategorie 2 sind Materialien mit geringen bis hohen Risiko (Wild- und Nutztiere die z.B. aus Krankheitsgründen verendet sind sowie spezifisches Risikomaterial).

35 Mitarbeiter der TKV Burgenland übernehmen und verarbeiten jährlich rund 50.000 t zu Fleischknochenmehl und Fett. Das Fleischknochenmehl findet Anwendung gemäß EU-Verordnung als Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie und das Fett in der Biodiesel-Industrie. Damit wird der Kreislauf geschlossen und am Ende steht neue Energie.

 

Wiederverwendung ist oberstes Gebot

Aus den Nebenprodukten werden tierische Fette und Mehle gewonnen

Anfallende Abluft wird in der eigenen Biofilteranlage gereinigt

Wasser wird doppelt geklärt

Abwärme aus dem Verarbeitungsprozess wird innerbetrieblich und künftig für die Energiegemeinschaft Unterfrauenhaid verwendet

 

Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Der sorgsame Umgang mit den vorhandenen Ressourcen ist der TKV-Gruppe ein großes und wichtiges Anliegen. Die Tätigkeit der TKV Burgenland erfüllt eine sehr wichtige Funktion – für die Gesellschaft, vor allem aber auch für die Umwelt. Wir sorgen dafür, dass am Ende ein neuer Anfang steht.

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