Unterpullendorf, 11. 5. 2021
Die Bodenversiegelung im Bezirk Oberpullendorf schreitet ungebremst voran. Geht es nach den Plänen der ÖVP-Bürgermeisterin soll nun die Gemeindewiese in Unterpullendorf zubetoniert werden. Als eine der wenigen noch intakten Feuchtwiesen ist sie wichtiger Lebensraum zahlreicher – auch gefährdeter – Pflanzen und Tiere, ist wichtiges Naherholungsgebiet, dient als Hochwasserschutz und bindet klimaschädliches CO2. „Auf dieser ökologisch wertvollen Wiese sollen 25 Hausbauplätze entstehen, und das obwohl in Unterpullendorf bereits an die 50 Bauplätze vorhanden sind. Es ist dringend Zeit, umzudenken. Wir müssen zuerst die bereits versiegelten und gewidmeten Plätze nutzen“, fordert der Frankenauer Gemeinderat (GRÜNE) Erwin Zeichmann.
Foto: Eva Reisacher
Da die Grundstücke auf der Wiese nicht aufgeschlossen sind, muss diese Kosten nach dem neuen Raumplanungsgesetz die Gemeinde tragen. Die GRÜNEN im Bezirk Oberpullendorf fordern den Gemeinderat und Bürgermeisterin Mileder auf, den Gemeinderatsbeschluss zurückzunehmen und unterstützen daher die Petition von Albert Koozs, der bereits 500 Unterschriften gesammelt hat.
Kritik auch von Landespartei
Grundsätzliche Kritik an der aktuellen Flächenwidmungspraxis vieler Gemeinden kommt von den GRÜNEN auf Landesebene. Denn laut burgenländischem Raumplanungsgesetz muss jede Gemeinde zur Festlegung der langfristigen Entwicklungsziele ein örtliches Entwicklungskonzept erstellen, das die Grundlage für alle Planungen darstellt. „Zuerst konzeptlos Tatsachen zu schaffen und danach erst einen Plan zu erarbeiten, ist völlig widersinnig“, kritisiert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik und fordert: „Der Raumplanungsbeirat des Landes muss diese Vorgangsweise sofort abstellen, damit Umwidmungen nur aufgrund von aktuellen Entwicklungskonzepten genehmigt werden.“
Link zur Petition:
https://secure.avaaz.org/community_petitions/de/frau_buergermeister_angelika_mileder_und_gemeinder_petition_zur_erhaltung_der_gemeindewiese/
