WWF-Umfrage zeigt: Bürger wollen strengere Prüfung von Bauprojekten

Eisenstadt, 21. 8. 2021

GRÜNE fordern einen burgenländischen Bodenschutzvertrag

78% der Bevölkerung wünschen sich eine strengere Prüfung von Bauprojekten hinsichtlich der Auswirkungen auf Klima und Bodenschutz. Das zeigt eine vom WWF in Auftrag gegebene market-Umfrage, die heute veröffentlich wurde. Auch die Bewertung der von Klimaministerin Leonore Gewessler (GRÜNE) angeordneten Evaluierung von Straßenbauprojekten wurde abgefragt. Danach befürworten 64% der 1000 Befragten einen Stopp der geplanten Straßenprojekte, wenn dieser Check ergibt, dass sie den Klima- und Bodenschutzzielen widersprechen. „Die Menschen in unserem Land wollen effektiven Bodenschutz, weil sie wissen, wie wichtig er im Kampf gegen die Klimakrise ist. Guter, klimaschonender Boden ist ihnen wichtiger als Schnellstraßen und Autobahnen. Das ist die Botschaft, die das Ergebnis der WWF-Umfrage an die Politik hat“, folgert Regina Petrik, Klubobfrau der GRÜNEN im Landtag und fordert: „Auch die burgenländische Landesregierung muss sich endlich der Gefahr des hohen Bodenverbrauchs durch Straßenbau und Einkaufszentren mit riesigen Parkplätzen an den Ortsrändern stellen. Wir brauchen dringend ein Raumplanungsgesetz, das klare Obergrenzen für Bodenversiegelung und Flächenverbrauch definiert und Maßnahmen zur Gegensteuerung bei zu hohem Flächenverbrauch vorsieht. Die WWF-Umfrage zeigt, dass das auch im Sinne eines überwiegenden Teils der Bevölkerung ist.“

Mag. Regina Petrik, Klubobfrau der GRÜNEN im Landtag

Zur umfassenden Sicherstellung des Bodenschutzes fordern die GRÜNEN einen burgenländischen Bodenschutzvertrag, der eine Obergrenze für den Bodenverbrauch vorsieht. Warum es einen verbindlichen Bodenschutzvertrag braucht, zeigen die Zahlen. Im Burgenland werden täglich 1,5 ha Boden für den Straßenbau versiegelt, das ist so viel wie zwei Fußballfelder. Pro Kopf sind im Burgenland 277 m² durch Verkehrsflächen versiegelt, das ist doppelt so hoch wie der Österreich-Schnitt. Mit 212 m² versiegelter Baufläche pro Einwohner*in ist das Burgenland im Bundesländervergleich uneinholbar. Mit 510 m² insgesamt verbrauchter Fläche pro Einwohner*in ist unser Bundesland auch in dieser Kategorie österreichischer Spitzenreiter im Flächenverbrauch.

„Der Gesamtversiegelungsgrad liegt im Burgenland laut Umweltbundesamt bereits bei 38%. Das ist für ein Land, das sich vornehmlich über seine schöne Natur definiert, schon recht hoch. Das kann so nicht weitergehen, da müssen wir im Sinne des Klimaschutzes gegensteuern“, fordert die Landessprecherin der GRÜNEN. „Die Umfrage des WWF zeigt auch, dass es in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung dazu gibt. Schon beim Sicherheitsausbau der S 4 müssen Konsequenzen gezogen werden. Sicherheit geht auch mit geringerem Bodenverbrauch, etwa durch Pannenbuchten wie auf der S 31 statt durchgehender Pannenstreifen. Man muss es nur wollen, dann können wir Sicherheit auf der Straße und effektiven Bodenschutz unter einen Hut bringen“, ist Petrik überzeugt.

Im Rahmen ihrer Kampagne „NATUR STATT BETON“ informieren die GRÜNEN in allen Bezirken bei Informationsständen und bei Veranstaltungen und Hausbesuchen über Möglichkeiten, auch in der Gemeinde für Bodenschutz und gegen Bodenversiegelung aktiv zu werden.

 

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