Wien, 17. 3. 2023
Der Countdown läuft! Die nächste Sitzung des ORF-Stiftungsrats ist für den 23. März angesetzt. Deshalb hat Sport Austria-Präsident Hans Niessl nach seinem Termin mit ORF-Generaldirektor Roland Weißmann diese Woche zur Causa ORF SPORT + drei Gespräche mit Vertretern von drei Parteien in drei Bundesländern geführt: am Montag in Innsbruck mit Tirols Sport-Landesrat Georg Dornauer (SPÖ), am Dienstag in Salzburg mit Salzburgs Sport-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) und am Mittwoch in Wien – gemeinsam mit einer Sport Austria-Delegation – mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne). Grundkonsens dieser Gespräche: ORF SPORT + muss zumindest weitergeführt werden, bis ein tragfähiges Alternativkonzept umgesetzt ist. Es darf kein Vakuum entstehen. Vereine und Verbände benötigen Planbarkeit für Sponsoren und der Organisation von nationalen und internationalen Veranstaltungen.
Delegation: Sport Austria-Präsident Hans Niessl, Sport Austria-Vizepräsident Michael Eschlböck, SPORTUNION-Präsident McDonald, ASKÖ-Präsident Hermann Krist, Christian Gormasz (Sport Austria)
Beim Termin mit dem Vizekanzler stand vor allem der gesetzlich vorgesehene öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF im Fokus des Gesprächs. Diesen interpretieren das Sportministerium und Sport Austria ganz ähnlich: Der öffentlich-rechtliche Auftrag im Bereich der Sportberichterstattung könne derzeit nur mit ORF SPORT + erfüllt werden. Auch bezüglich der von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann angekündigten Digitalisierung des ORF-Sports herrscht weitgehend Übereinstimmung. Niessl: „Die Digitalisierung hat Zukunftspotenzial, es fehlt ihr aber noch die gesetzliche Grundlage. Sie ist also aktuell keine tragfähige Alternative.“ Da auch die künftige ORF-Finanzierung ein noch laufender Prozess ist, kann der ORF auch noch kein konkretes Konzept vorlegen. Niessl: „Deshalb unternehmen wir alles, damit ORF Sport + zumindest solange weitergeführt wird, bis die Digitalisierung eingeführt und allen Menschen zugänglich ist. Eine vorzeitige Einstellung wäre auch angesichts eines Medienwerts von rund 80 Millionen Euro unverantwortlich. Sport als Ersatz im Vormittagsprogramm von ORF1 zu spielen – auch das haben wir gehört – ist nett gemeint, ginge aber vollkommen an der Notwendigkeit, vor allem auch Live-Sport zu zeigen, vorbei. Ich denke, inzwischen hat man in den ORF-Gremien und in der ORF-Führung verstanden: Wer ORF SPORT + ohne tragfähigen Alternativkonzept streicht, verursacht einen Kahlschlag auf die Vielfalt unserer Sportkultur – vom Spitzen- bis zum Breitensport – und schadet damit der gesamten Gesellschaft.“ Weitere Gespräche folgen…