BMV – Neues Entwicklungen beim Müllverband

Oberpullendorf, 30. 3. 2023

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Flächendeckender Ausbau der Regionalen Abfallsammelstellen – RAS

Das Pilotprojekt in Heiligenkreuz brachte äußerst positive Erkenntnisse. Aufbauend auf diesen Erfahrungen startet nun die landesweite Umsetzung mit den Anlagen in Oberwart und Mattersburg.

Erfolgreiches Pilotprojekt liefert wertvolle Erkenntnisse
Der Ressourcenpark Heiligenkreuz ist seit Oktober 2020 geöffnet. Er ist Burgenlands erste Regionale Abfallsammelstelle (RAS) und damit ein Pilotprojekt, an dem sich neun umliegende  Gemeinden beteiligen. Bis zu 80 verschiedene Fraktionen können während der großzügigen Öffnungszeiten dort abgegeben werden. Die getrennte Erfassung dieser Fraktionen garantiert bessere Möglichkeiten beim Recycling und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Die Erfahrungen nach den ersten Jahren sind äußerst positiv. Die abfallwirtschaftlichen Ziele werden optimal erreicht und auch die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen sind sehr zufriedenstellend. Das Angebot wird von den Kunden bestens angenommen und der Betrieb funktioniert einwandfrei. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll ab kommendem Jahr die landesweite Umsetzung in Angriff genommen werden.

Anlagen in Mattersburg und Oberwart
Derzeit wird an der Umsetzung der Anlagen in Mattersburg und Oberwart gearbeitet. In Oberwart wird die bestehende Umladestation der Gruppe BMV/UDB ausgebaut. In Mattersburg entsteht  eine völlig neue Anlage. Die Planungen für beide Projekte sind bereits voll angelaufen. Mit den Bauarbeiten soll noch im ersten Halbjahr 2023 begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist für das  Jahr 2024 geplant.

Fachkundiges Personal hilft mit Rat und Tat
In den Sammelstellen können die Bewohnerinnen und Bewohner der teilnehmenden Gemeinden ihre Altstoffe, Elektroaltgeräte, Problemstoffe weitgehend kostenlos abgeben. Der moderne
Ressourcenpark gleicht aufgrund seiner Anordnung einem „umgekehrten“ Gemischtwarenladen – mit fachkundigem Personal und vielen einzelnen Fraktionen (sozusagen die Waren), die getrennt in gekennzeichneten Behältern gesammelt werden.

Vorsortierung bringt Zeitersparnis
Damit die Entladung im Ressourcenpark reibungslos und schnell erfolgen kann, empfiehlt sich eine grobe Vorsortierung schon beim Beladen des PKW oder Anhängers zu Hause. So sollten etwa
Holzmöbel bereits zerlegt angeliefert werden. Der Lageplan beim Einfahrtstor gibt einen Überblick darüber, wo im Ressourcenpark was abgegeben werden kann. Zusätzlich dazu helfen geschulte
Mitarbeiter bei der Zuordnung.

Schritt in die abfallwirtschaftliche Zukunft
Mit dieser Infrastruktur-Maßnahme hebt die Unternehmensgruppe BMV/UDB den Standard der getrennten Altstoffsammlung auf eine ganz neue Ebene. Die Komplexität der getrennten  Sammlung von Altstoffen verlangt eben eine entsprechende Infrastruktur für höhere Trennschärfe und bessere Vermarktung sortenreiner Altstoffe.


Mülltrennung in Wohnhausanlagen – eine besondere Herausforderung

Ein Leitfaden für Architekten und Planer sowie fremdsprachige Trennfibeln für die Mieter sollen signifikante Verbesserungen in dieser sensiblen Materie bringen.

Dass die Qualität der Mülltrennung in Wohnhausanlagen signifikant schlechter ist als bei Einzelwohnanlagen ist darauf zurückzuführen, dass die Qualität der Mülltrennung abnimmt sobald sie nicht mehr im Verantwortungsbereich des einzelnen Konsumenten liegt. Wenn mehrere Haushalte über eine Gemeinschaftstonne entsorgen ist die Trenngenauigkeit deutlich schlechter als wenn jeder Haushalt seine eigene Tonne hat. Mit diesem Problem haben auch wir im Burgenland zu kämpfen. Da in den letzten Jahren die Anzahl der Wohnhausanlagen im Burgenland deutlich zugenommen hat und in nächster Zukunft noch weiter im Steigen begriffen ist, wird dieser Bereich auch für die Abfallwirtschaft im Burgenland immer wichtiger.

Die Entsorgung der Abfälle aus Wohnhausanlagen gestaltet sich schwieriger als bei Einzelwohnanlagen. Müllanalysen haben bestätigt, dass sich im Restmüll von Wohnhausanlagen große Anteile von Stoffen befinden, die nicht in den Restmüll gehören. So betrug der Biomüllanteil im Durchschnitt 25%. Auch Altstoffe, wie Papier und Kunststoff, waren in einem Streubereich von 15-20% in den Restmülltonnen enthalten. Der tatsächliche Restmüllanteil betrug lediglich zwischen 25 und 30%. Diese Müllanalysen bestätigen, dass in diesem Bereich großer Handlungsbedarf besteht. Zum einen aus abfallwirtschaftlicher Sicht um den Anteil an wiederverwertbaren Stoffen zu erhöhen und zum anderen aus wirtschaftlicher Sicht, um die Müllentsorgung für die Mieter so effizient wie möglich zu gestalten.

Leitfaden für Architekten und Planer
In den Wohnhausanlagen teilen sich mehrere Wohnparteien einen gemeinsamen Müllsammelraum. Die Müllsammlung in diesen Räumen läuft oft nicht ordnungsgemäß ab. Das ist mitunter auf Fehler in der Planung und in der Ausführung zurückzuführen, z. B. bei der Lage und Größe des Müllraums, seiner Ausstattung und infrastrukturellen Einrichtung. Ein Leitfaden hilft die genannten Fehler zu vermeiden. ArchitektInnen, BaumeisterInnen, Siedlungsgenossenschaften sowie andere Bauherren können die Vorgaben bereits in der Planungsphase berücksichtigen, sodass in der Betriebsphase eine geordnete, problemlose Entsorgung stattfinden kann. Praktische Hinweise zum Betrieb sind ebenso Teil des Leitfadens. Der Leitfaden wurde von AbfallwirtschaftsexpertInnen sowie von ArchitektInnen verfasst, um eine höchstmögliche Praktikabilität zu erreichen.

Fremdsprachige Trennfibeln für die Mieter
Rd. 1.800 Wohnhausanlagen zählen zum Kundenbereich des BMV. Dies entspricht im Vergleich zu den restlichen KundInnen nicht einmal zwei Prozent, allerdings fallen in den Wohnhausanlagen rund 22 % des Abfallvolumens an. Daher sollen Abfallberater an Mieterversammlungen teilnehmen, um zu beraten und bei Fragen mit Rat und Tat zu Seite stehen. Auch die Kontrolle der Anlagen soll regelmäßig erfolgen. Die Trennfibeln wurden für fremdsprachige Mieter zudem auch in kroatischer, ungarischer, türkischer, slowakischer und englischer Sprache aufgelegt.


SORTENREINE SAMMLUNG VON VERPACKUNGEN

Fehlwürfe erschweren und verteuern die Wiederverwertung der getrennt gesammelten Verpackung

Derzeit keine Änderung bei der Mülltrennung im Burgenland!
Für die burgenländischen Konsumenten und Haushalte gibt es aktuell keine Änderung bei der Mülltrennung. Bei uns im Burgenland treten die neuen Vorschriften – Mitsammlung der Metallverpackungen im Gelben Sack und in der Gelben Tonne – erst mit 1.1.2025 gleichzeitig mit der Einführung des Einwegpfands in Kraft.

Bis dahin bleiben die bestehenden Trennvorschriften in der geltenden Form aufrecht. Verpackung getrennt sammeln schont die Umwelt, hilft Energie sowie Rohstoffe sparen und dienst einer ökologisch ausgerichteten Kreislaufwirtschaft. Eine Grundvoraussetzung für eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Wiederverwertung ist aber die sortenreine Erfassung.

Das gehört in den Gelben Sack:
In den Gelbes Sack gehören nur Verpackungen aus Kunststoff, Holz, Verbundstoff und textilen Faserstoffen, Joghurtbecher, Folien, PET-Leichtflaschen, Kaffeeverpackungen, Blister (Medikamentenverp.), Shampoo-, Keramikflaschen, Kunststofftragtaschen, Tiefkühlpackungen, Styroporverpackungen, Tetra-Packs (Milch- und Fruchtsaftpackungen)

Das gehört in die Metalltonne
Metallverpackungen wie z.B. Aluminiumdosen, Alufolien, Aludeckel von Joghurtbechern, Weißblechdosen, Kronenkorken, Metallverschlüsse, Bindedraht, Spraydosen (leer)

Altpapier und Kartonagen richtig sammeln
Große Mengen an Kartonagen, die über das übliche Maß hinausgehen, sind über die Abfallsammelstelle der Gemeinde zu entsorgen. Nur Kleinmengen wie z.B. eine befüllte Kartonschachtel werden von uns im Rahmen der Hausabholung mitgenommen.

So sammeln Sie Altpapier richtig:
– In Plastik eingeschweißte Magazine oder Kataloge auf keinen Fall in den Altpapiercontainer werfen! Entfernen sie bitte vorher das Plastik.
– Volumen sparend sammeln, z.B. Zeitungen gestapelt in den Container werfen, keinesfalls Plastikschnüre zum Verschnüren verwenden.
– Schachteln gefaltet einwerfen (nicht zerreißen oder zerschneiden!).

Glasverpackungen sind ideal für die Kreislaufwirtschaft
Im Restmüll sind sie für immer verloren. Bei jedem Recycling einer Flasche oder eines anderen Glasgebindes werden Rohstoffe und Energie eingespart sowie CO2-Emissionen vermieden. Für das
Recyceln eignet sich nur Verpackungsglas. In den Sammelbehälter gehören ausschließlich Flaschen, Konservengläser, Flakons und andere Hohlglasbehälter. Zur Verwertung (Recycling) eignet sich nur Verpackungsglas.

Keinesfalls: Fensterglas, Drahtglas, Spiegel, Bleiglas, Kristallglas, Beleuchtungskörper. Nur nach Farben getrenntes Altglas ermöglicht optimales Recycling.

 

 

 

 

 

 

 

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