Eisenstadt, 23. 8. 2023
Der verregnete Sommer hat den Ruf nach einer künstlichen Wasserleitung in den Neusiedler See wieder leiser werden lassen. Die GRÜNEN hingegen drängen darauf, dass sich alle Beteiligten – von den Seegemeinden bis zur Wirtschaftskammer – unter Federführung des Landes auf drei unterschiedliche Szenarien vorbereiten müssen. Dafür sind drei unterschiedliche Konzepte nötig. „Niemand kann heute verlässlich voraussagen, wie der Wasserstand des Neusiedler Sees sein wird. Der Klimawandel treibt die Verdunstung an, weshalb sinkende Wasserstände am wahrscheinlichsten sind. Aber es kann auch wieder Jahre mit viel Regen geben und der Wasserstand bleibt gleich oder steigt sogar. Daher müssen wir uns auf diese drei sehr unterschiedlichen Szenarien auch vorbereiten“, schildert die GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik.
Für die Seegemeinden liegt nach wie vor der Tourismus-Schwerpunkt beim Wassersport und dieser ist von den Schwankungen besonders betroffen. So sind heuer aufgrund der Berichterstattung und der Bilder des Sees bei Niedrigwasser viel weniger Segelboote und Badegäste am See. Für die Gemeinden sind das schmerzliche Einnahmenverluste. Diese müssen genauso berücksichtigt werden, wie etwa die Radfähren. „Schon heuer haben wir keinen Fährverkehr zwischen Breitenbrunn und Rust gehabt, obwohl der Wasserstand heuer deutlich höher ist als letztes Jahr. Das wäre so ein Szenario, das man berücksichtigen muss. Wie bekommen wir künftig die Radfahrenden von Illmitz auf die andere Seite, wenn das Wasser zu niedrig ist?“ fragt der GRÜNE Gemeinderat aus Mörbisch und vormaliger Tourismusmanager Michael Bacher.
Antrag für drei Szenarien
Die GRÜNEN haben daher im Landtag einen entsprechenden Antrag eingebracht. „Die Region Neusiedler See hat weit mehr zu bieten als Freizeitangebote, die von einem konkreten Wasserstand des Sees abhängig sind. Die bislang entwickelten Tourismuskonzepte tragen dem noch zu wenig Rechnung. Die Landesregierung sollte die Verschnaufpause, die uns der Regen dieses Jahr verschafft hat, nicht verstreichen lassen“, fordert Petrik.