Volkshilfe – Lage der Familien

Oberpullendorf, 3. 11. 2023

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Volkshilfe Direktor Erich Fenninger und Präsidentin Verena Dunst zur Armutssituation in Österreich und den Maßnahmen zur Unterstützung von Familien im Burgenland

Heute fand im Sonnenmarkt Oberpullendorf eine bedeutende Pressekonferenz statt, die von Mag. (FH) Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich, und LAbg. Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe Burgenland, geleitet wurde. Die Pressekonferenz hatte das Ziel, die Öffentlichkeit auf die anhaltende Armutssituation in Österreich aufmerksam zu machen und die Bemühungen zur Unterstützung von bedürftigen Familien im Burgenland vorzustellen.

Mag. (FH) Erich Fenninger betonte die Wichtigkeit, sich bewusst zu machen, dass trotz des Wohlstands in Österreich viele Menschen unterhalb der Armutsschwellengrenze leben. Er teilte erschütternde Zahlen mit: Laut Statistik Austria leben etwa 1,7 Millionen Menschen in Österreich unterhalb der Armutsschwellengrenze, was rund 14,6 % der Bevölkerung entspricht. Im Burgenland sind etwa 6,5 % der Bevölkerung armutsgefährdet, wobei besonders 12% der Kinder und Jugendlichen von 0-14 Jahren betroffen sind.

Verena Dunst erläuterte die Gründe für Armut in Österreich, darunter Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, Alleinerziehende, Gesundheitsprobleme und mangelnde Bildung. Sie hob jedoch auch hervor, wie das Burgenland durch wirksame Maßnahmen wie den Gratis-Kindergarten, Mindestlohn und das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige und Vertrauenspersonen den Equal Pay Day auf den 4. November verlagern konnte, womit das Burgenland den zweitbesten Wert in Österreich erreicht hat.

„Armut ist nicht nur ein Mangel aus Geld, sondern ein Mangel an Würde“ mit diesem Zitat von Nelson Mandela will Verena Dunst die Menschen wach rütteln.

Die Volkshilfe Burgenland setzt sich aktiv für die Unterstützung von armutsgefährdeten Familien ein. Dunst stellte verschiedene Hilfsaktionen vor, wie die Initiative „Kein Kinderzimmer soll kalt bleiben“ und die Aktion „Lernen-möglich-machen“. Besonders erwähnte sie die Sonnenmärkte im Burgenland, ein einzigartiges Projekt zur Bekämpfung der Armut. Durch Einkaufsberechtigungen können bedürftige Menschen Lebensmittel, Hygiene- und Haushaltsprodukte zu erschwinglichen Preisen erwerben.

Die Volkshilfe Burgenland dankte den großzügigen Spenderinnen und Spendern sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihre Unterstützung und appellierte an die Gesellschaft, sich solidarisch zu zeigen und gemeinsam für eine gerechtere Zukunft zu kämpfen.

Die Volkshilfe, eine führende soziale Organisation in Österreich, ruft zu einem entschlossenen Vorgehen gegen die Kinderarmut im Land auf. Trotz des Wohlstands in Österreich leidet mehr als jedes fünfte Kind unter Armut und Ausgrenzung. Die steigende Teuerung gefährdet die Existenz vieler Familien, während die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft.

Die Volkshilfe hat ein wegweisendes Modell entwickelt, um dieser sozialen Ungerechtigkeit entgegenzutreten: die Kindergrundsicherung. Diese Initiative soll sicherstellen, dass kein Kind mehr in Österreich unter Armut leiden muss. Derzeit sind über 353.000 Kinder und Jugendliche von Armut und Ausgrenzung betroffen. Viele von ihnen leben in kalten Wohnungen, haben nicht genug zu essen und können notwendige medizinische Behandlungen nicht finanzieren. Dies führt zu einem Mangel an Bildungschancen und beeinträchtigt ihre Zukunftsaussichten erheblich.

Die Volkshilfe startete eine Petition, um Unterstützung für die Kindergrundsicherung zu sammeln. Die Petition ist unter folgendem Link erreichbar: https://www.kinderarmut-abschaffen.at/petition/

Warum ist die Kindergrundsicherung wichtig?

Unsichtbare Kinderarmut: Obwohl Kinderarmut oft nicht sichtbar ist, existiert sie. In einem der reichsten Länder der EU leidet mehr als jedes fünfte Kind unter Armut und Ausgrenzung.

Gesunde Ernährung: Über 78.000 Kinder können sich keine gesunde und ausgewogene Ernährung leisten, was ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigt.

Wohnungsnot: Mehr als die Hälfte der armutsgefährdeten Kinder lebt in zu kleinen, überbelegten Wohnungen, oft in feuchten oder schimmligen Räumen.

Gesundheitliche Probleme: Armut beeinträchtigt die Gesundheit der betroffenen Kinder, die häufig unter chronischen Krankheiten und psychischen Problemen leiden.

Bildungsdefizite: Armutsbetroffene Kinder haben weniger Bildungs- und Zukunftschancen und stehen vor zahlreichen Herausforderungen.

 

Die Lösung: Kindergrundsicherung

Die Volkshilfe hat ein Modell der Kindergrundsicherung entwickelt, das allen Kindern zugutekommt. Diese monatliche Teilhabesicherung ist nach Einkommen gestaffelt und würde einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung von Kinderarmut leisten. „Die Einführung einer Kindergrundsicherung in Österreich würde das Land zu einem Vorreiter machen und sicherstellen, dass jedes Kind die gleichen Chancen und Möglichkeiten im Leben hat. 2024 schaffen wir die Kinderarmut ab und zwar durch die Kindergrundsicherung“, so Direktor Erich Fenninger!

 

Die Volkshilfe ruft die Regierung und den Nationalrat dazu auf, die Kindergrundsicherung zu beschließen und damit Österreich zum ersten Land zu machen, das Kinderarmut wirksam bekämpft. Gemeinsam können wir eine inklusive Gesellschaft schaffen, in der jedes Kind ein sorgenfreies, erfülltes und freies Leben führen kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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