Nächste Gemeinde steigt aus: Scheitert Modell Businesspark?

Steinberg Dörfl, 16. 1. 2024

Vier Gemeinden verlassen veraltetes Projekt Businesspark
Nun steigt auch Frankenau-Unterpullendorf aus dem Businesspark Steinberg-Dörfl aus. Nach Deutschkreutz, Mannersdorf und Ritzing sieht auch Frankenau-Unterpullendorf keine Zukunft im landeseigenen Businesspark, für den in Summe 100.000 m2 Ackerfläche verloren gehen. „Dieser Businesspark ist ein einziges Verlustgeschäft für unsere Region. Wir verlieren unseren Acker, wir verlieren unsere lebendigen Ortskerne, wir verlieren Lebensqualität und finanziell ist es auch ein Verlustgeschäft“, fasst der Gemeinderat der Liste MiT und Vize-Landessprecher der GRÜNEN, Philip Juranich, zusammen.

Wolfgang Spitzmüller, Bezirkssprecherin Federica Hannel, Philip Juranich, Landesgeschäftsführer Michael Bacher

Auslaufmodell
Das Bild, das die Landesregierung von den interkommunalen Businessparks als Wundermittel für Arbeitsplätze, sprudelnde Einnahmequelle und sogar gegen Bodenfraß zeichnet, bekommt immer mehr Risse. „Keines der Versprechen hält. Betoniert wird rund um die Gemeinden weiter, obwohl der Leerstand überall zunimmt. Neue Arbeitsplätze entstehen kaum, weil diese nur vom Ortskern nach draußen verlagert werden und bis die erste Gemeinde tatsächlich Geld in Form der Kommunalsteuer sieht, vergehen Jahrzehnte. Außerdem müssen diese Businessparks mit Steuergeld in Millionenhöhe am Leben erhalten werden. Die Landesregierung muss endlich einsehen, dass Businessparks ein Auslaufmodell sind“, argumentiert der GRÜNE Umweltsprecher Wolfgang Spitzmüller. Laut Budgetvoranschlag zahlt das Land 382.000 Euro an Steuergeld für Müllendorf und 2 Mio. Euro für Heiligenkreuz.

SPÖ-Gemeinden steigen aus
Aber nicht nur im Mittelburgenland herrscht Zweifel am veralteten Konzept. Auch im Bezirk Neusiedl regt sich Widerstand. Dem geplanten Businesspark in Nickelsdorf ist Neusiedl nicht beigetreten, Winden hat es bis jetzt gar nicht auf die Tagesordnung gesetzt. „Businessparks sind Relikte aus der Vergangenheit und haben auf unseren Äckern nichts verloren. Die Landesregierung muss nun endlich ein nachhaltiges Leerstands-Management auf die Beine stellen und die die Ausbaupläne für weitere Bodenvernichtung begraben“, fordert Spitzmüller. Ein Leerstands-Management steht im SPÖ-Regierungsprogramm von 2020. Laut Anfragebeantwortung vom Frühjahr 2023 steckt das Land immer noch in den Planungen, von einer Umsetzung ganz zu schweigen.

 

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