Eisenstadt, 6. 6. 2025
Warum eine Anpassung notwendig ist
Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) steht nach wie vor, vor großen Herausforderungen: Der Klimawandel, die wachsende Bevölkerung in der Region sowie die alternde Infrastruktur erfordern umfassende Investitionen, um die Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern. In einer aktuellen Umfrage der ÖVGW sprechen sich 83 % der Befragten für zusätzliche Investitionen aus – ein klares Signal aus der Bevölkerung. Besonders betroffen ist die bestehende Infrastruktur: Rund 3.000 Kilometer Leitungsnetz, 52 Brunnenanlagen, 62 Wasserbehälter und zahlreiche weitere technische Einrichtungen müssen instandgehalten, modernisiert oder erneuert werden. Diese Anlagen sind das Rückgrat unserer Wasserversorgung – viele davon stammen noch aus den 1970er- und 1980er- Jahren und stoßen zunehmend, auf Grund des Alters, an ihre Grenzen.
Bereits erfolgte Maßnahmen
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen zur Modernisierung der Wasserversorgung umgesetzt. So konnten viele Ortsnetzleitungen, Transportnetzleitungen erneuert und ausgebaut werden. Bestehende Hochbehälter wurden umfassend saniert, um die Wasserversorgung dauerhaft sicherzustellen. Gleichzeitig wurde die Kapazität bestehender Brunnenanlagen erweitert, um Engpässen in Trockenperioden besser begegnen zu können. Nicht zuletzt wurden viele technische Anlagen wie Pumpstationen und Wasserwerke auf den neuesten Stand gebracht.
Kommende Investitionen – über € 400 Millionen für unsere Wassersicherheit
Für die kommenden zehn Jahre hat der Wasserleitungsverband ein umfassendes Investitionsprogramm in Höhe von über 400 Millionen Euro beschlossen. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf der nachhaltigen Sicherung der Wasserressourcen durch den Neubau und die Sanierung von Brunnenanlagen. Auch die bestehenden Hochbehälter werden innen und außen modernisiert, um ihre Funktion langfristig zu gewährleisten. Transportleitungen sollen erneuert und ausgebaut werden, um größere Wassermengen effizient transportieren zu können. Hausanschlüsse werden sukzessive saniert oder neu errichtet, und Wasserwerke sollen modernisiert oder bei Bedarf neu gebaut werden. Ergänzend dazu werden organisatorische und technische Maßnahmen gesetzt, um die Effizienz und Krisenfestigkeit der gesamten Infrastruktur weiter zu erhöhen. „Der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland ist ein gemeinnütziger Gemeindeverband, der die Wasserversorgung für die 66 Mitgliedsgemeinden gewährleistet. Der WLV ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Darum ist es unser oberster Grundsatz, die
Einnahmen über den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur wieder den Kunden und der Wirtschaft zukommen zu lassen,“ so der Obmann des WLV Nördliches Burgenland Bgm. Ernst Edelmann.
Gebührenanpassung im Sinne der Versorgungssicherheit
Um diese umfangreichen Investitionen finanzieren zu können, wurde in der Verbandsversammlung eine moderate Anpassung der Gebühren beschlossen. Der neue Wasserpreis beträgt künftig 2,20 Euro netto pro Kubikmeter, die monatliche Grundgebühr wird auf 13,20 Euro festgelegt. Für einen durchschnittlichen Haushalt im Nordburgenland bedeutet das eine Mehrbelastung von lediglich 3,55 Euro pro Monat. Diese Anpassung dient ausschließlich der Absicherung der Versorgungssicherheit und der Modernisierung unserer Infrastruktur. Da der Verband gemeinnützig organisiert ist, fließen sämtliche Einnahmen direkt in den Erhalt und Ausbau des
Wasserversorgungssystems zurück.
Trinkwasser bleibt weiterhin im Vergleich günstig
Im Vergleich zeigt sich, wie günstig hochwertiges Trinkwasser aus der Leitung tatsächlich ist: Ein Liter Wasser vom Wasserleitungsverband kostet lediglich 0,22 Cent – das entspricht 2,20 Euro für 1.000 Liter. Im Supermarkt hingegen zahlt man für einen Liter Mineralwasser durchschnittlich zwischen 70 Cent und 1,20 Euro. Das bezogene Leitungswasser ist nicht nur bestens kontrolliert und jederzeit verfügbar, sondern auch bis zu 500-mal günstiger als das im Supermarkt gekaufte Wasser.