Oberwart, 27. 6. 2025
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Im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz im Sonnenmarkt Oberwart informierten Volkshilfe Burgenland-Präsidentin Verena Dunst und Landesrat Leonhard Schneemann über aktuelle Initiativen zur Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen im Burgenland. Im Fokus standen nachhaltige Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung, armutsfeste Versorgung und soziale Verantwortung.
Die Volkshilfe Burgenland betreibt mittlerweile vier Sozialmärkte – in Oberwart, Güssing, Oberpullendorf sowie einen mobilen Sonnenmarkt im Bezirk Jennersdorf. Diese bieten qualitativ einwandfreie Lebensmittel, Hygiene- und Haushaltsprodukte um bis zu 60 % günstiger als im regulären Handel an. Die Waren stammen großteils aus Überschüssen des Handels und tragen wesentlich zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung bei. Anspruch auf eine Einkaufsberechtigung haben Personen mit geringem Einkommen sowie Menschen in akuten finanziellen Notlagen.
Ein besonders gelungenes Beispiel für Zusammenarbeit im Sinne der Nachhaltigkeit ist das Projekt „Re-Use-Räder“ der Mobilitätszentrale Burgenland. Ziel ist es, gebrauchte Fahrräder fachgerecht wiederaufzubereiten und damit ihre Lebensdauer deutlich zu verlängern. Die so aufbereiteten Fahrräder wurden der Volkshilfe Burgenland als Spende übergeben und sind nun kostengünstig in den Second-Hand-Märkten „Schatzgrube“ in Güssing, Oberwart und Oberpullendorf erhältlich. Dieses Projekt leistet einen wertvollen Beitrag zur Mobilität für alle – ressourcenschonend und sozial zugleich.
Auch das Schultaschenprojekt findet großen Anklang: Gut erhaltene, nicht mehr benötigte Schultaschen können kostenlos bei den Standorten der Volkshilfe abgegeben werden. Sie kommen Kindern aus finanziell benachteiligten Familien zugute.
Neu:
Mit der Initiative „Obst und Gemüse für die Sonnenmärkte“ startet die Volkshilfe Burgenland ein weiteres zukunftsweisendes Projekt. Ab sofort können Menschen, die im eigenen Garten mehr ernten, als sie verbrauchen können, überschüssiges Obst und Gemüse direkt in die Sonnenmärkte bringen. Diese Lebensmittel werden dort sortiert und zu stark reduzierten Preisen an bedürftige Personen weitergegeben. So entsteht ein regionaler Kreislauf, der gesunde Ernährung ermöglicht, Lebensmittelverschwendung reduziert und Solidarität im Alltag sichtbar macht. Schon kleine Mengen – ein Korb Äpfel, ein paar Zucchini oder Tomaten – können für andere Menschen einen echten Unterschied bedeuten.
„Unsere Sozialmärkte stehen für mehr als nur leistbare Produkte“, betonte Verena Dunst. „Sie sind Ausdruck eines gesellschaftlichen Miteinanders, das auf Solidarität und Respekt basiert. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es entscheidend, dass Menschen in prekären Situationen nicht allein gelassen werden. Mit unseren Projekten schaffen wir nicht nur finanzielle Entlastung, sondern auch soziale Teilhabe und ein Stück Lebensqualität. Besonders stolz bin ich auf die neuen Initiativen wie das Obst- und Gemüseprojekt, mit dem wir nicht nur gesunde Ernährung fördern, sondern auch ein starkes Zeichen gegen Verschwendung setzen. Jeder Apfel, jede Zucchini, die bei uns abgegeben wird, zeigt: Gemeinsinn beginnt im Kleinen – und bewirkt Großes.“
„Soziale Verantwortung darf kein Schlagwort sein – sie muss in konkretem Handeln sichtbar werden“, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann. „Mit dem Netzwerk der Sozialmärkte, dem Re-Use-Projekt und neuen Initiativen wie dem Obst- und Gemüsekreislauf schaffen wir funktionierende Lösungen, die ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit vereinen. Diese Maßnahmen sind kein Almosen, sondern ein Ausdruck moderner Sozialpolitik: Wir fördern Selbstbestimmung, schützen Ressourcen und stärken gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist unser gemeinsamer Auftrag, sicherzustellen, dass alle Menschen im Burgenland ein Leben in Würde führen können – unabhängig von ihrer Einkommenssituation.“
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