GRÜNE lehnen Abschussprämie für Wildschweine ab

Eisenstadt, 16. 12. 2021

Schweinepest durch Abschussprämie nicht verhinderbar
Das Land sieht eine halbe Million Euro für den Abschuss von rund 20.000 Wildschweinen im Budget vor. Die GRÜNEN lehnen diese Abschussprämie aus mehreren Gründen ab. „Wildschweine sind hochintelligente und in Gruppen lebende Tiere, die ortstreu sind. Eine Verbreitung der Schweinepest durch Wildschweine ist daher äußerst gering. Und auch die Übertragung auf Hausschweine ist in Österreich sehr selten, da die Hausschweine meist in fixen Stallungen gehalten werden und auch bei Freilandhaltung eine doppelte Einfriedung verpflichtend ist“, erklärt der GRÜNE Tierschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller, der auch auf die fehlende Grundlage für den Abschuss verweist: Die AGES konnte nämlich bisher weder Antikörper noch das Virus selbst nachweisen.

LAbg. Wolfgang Spitzmüller, Grüne

Aufklärung statt Abschuss
Ein wesentlicher Übertragungsweg findet über Lebensmittelabfälle und Kadaver statt. Die GRÜNEN sehen die halbe Million Euro Steuergeld daher besser für Aufklärungsarbeit eingesetzt und beruft sich dabei auch auf das Jagdmagazin Weidwerk, das vorbeugendes Verhalten leichter zu verwirklichen sei als die Verringerung der Schwarzwildbestände. „Solange die Krankheit in Österreich nicht aufgetreten ist, stellen umfassende Informationen an die Jägerschaft wie auch an die Landwirtschaft die beste Lösung dar“, klärt Spitzmüller auf.

Wildschweine würden nämlich recht schnell auf eine Verringerung der eigenen Bestände reagieren. „Wildschweine sind wirklich klug. Sie bemerken auch den Einsatz von Nachtsichtgeräten mittelfristig, meiden deshalb bestimmte Gebiete und halten sich eher in Gebieten auf, in denen sie kaum zu erlegen sind“, so der Tierschutzsprecher.

 

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